Das weiß ich nicht, gebe ich zu. Allerdings bist Du hier auch der erste, der das Wort "entbündelt" in den Mund nimmt. Ist der Anschluss von clainu denn entbündelt?
Ich habe leider keinen, kann also auch nicht nachmessen. Habe hier noch meinen Russen-Oszi, aber den hab ich zuletzt 1994 im Studium verwendet.
Wenn ich den jetzt anwerfe, explodiert der sicher...
Aah, und noch ein Prob... wo ich hier sitze, hab ich nicht mal DSL. Jedenfalls nicht ich selbst. WLAN sei Dank, dass ich hier überhaupt zügig und mit VoIP am Start bin.
Ich fand die Frage ja auch etwas aus dem Ruder gelaufen. clainu schrieb von dem Phänomen, und mittlerweile sind wir bei Oszi-Messungen an irgendwelchen Anschlüssen angelangt.
Aber interessieren würds mich auch langsam in Sachen "entbündelter Anschluss". Ich vermute dass auch dort irgendein Grundträger auf der Leitung sein wird, um den Einmessvorgang zwischen Modem und DSLAM zu unterstützen.
Ich halte entbündelte Anschlüsse (korrigiert mich bitte!) sowieso für etwas Augenwischerei. Der Aufwand - Kabel in die Erde zu werfen, Konzentratoren aufzustellen, Kellerräume anzumieten, Ortsbündelungen und Medienwandler für LWL zum Backbone hin zu betreiben bleibt ja für die Provider alles gleich. Und die hauptsächlichen Kosten hängen deshalb doch sowieso an der Hardware der letzten Meile, ob ich da nun noch POTS auf die Leitung lege oder nicht. Sehe ich das richtig? Ich vermute man hat mit entbündelten Leitungen angefangen, weil Kunde und Politik lautstark danach riefen. Die Techniker lachen sich ins Fäustchen, da fast alles beim alten bleibt, und (jetzt meine Vermutung):
Wenn genügend Kunden nur noch auf entbündelte Anschlüsse umspringen, werden diese wieder teurer. Denn: Die Kosten für die letzten Meile bleiben an den zwei Kupferadern oder OPAL hängen. Wenn man meint, die Kosten hingen am POTS, so wird man früher oder später in den Erklärungen einfach nur auf das Kabel umschwenken. Da kommen sie nämlich her, die Kosten, und in Sachen Quersubventionierung zwischen den Produkten und Sparten wird den Providern sowieso bald die Puste ausgehen... Der Kostenrahmen ist nämlich nach unten hin ausgeschöpft, wenn man bedenkt, dass deutschlandweite Teams von rumfahrenden Technikern (sowas gehört ja zum Unterhalt der Infrastruktur immer dazu) ja auch ihre Brötchen bezahlt bekommen müssen.
Letztlich wird ein entbündelter Anschluss irgendwann genauso viel kosten wie ein stino Analoganschluss in Mindestausstattung. Was wir jetzt noch erleben sind doch nur die Streitereien um eine Spanne von vielleicht +/- 4 Euro im Monat (unter allen Beteiligten, bis hin zur Bundesnetzagentur), bis nach unten hin sowieso der Anschlag der Rentabilität erreicht ist. Ich will keine Lanze für T-Com-Techniker brechen,aber wenn man diese Grenze nach unten hin überschreitet, dann wird in fünf Jahren kein Techniker mehr kommen und am Strassenverteiler schrauben, wenn Deine Leitung nicht mehr geht...
Vielleicht wird es dann Angebote der Provider geben: "Kabelschaden?? Drill your own...! Jetzt, für nur 62,99 EUR pro Einsatz. Den Schlüssel zum Minibagger Ihres Stadtviertels finden Sie..."
Okay, ich mach mal lieber Schluss. Ich bin hier inzwischen völlig OT, merk ich grad. Von Volt zur Leitungsbetreiber-Preispolitik... Hilfe, was hab ich nur angerichtet...?