Die FritzBox kann weiter genutzt werden, die Frage ist nur, als was. Bei einer normalen Konfiguration benutzt man die FritzBox ja als Router mit DSL-Modem und als Telefonanlage, für das normale Festnetz und/oder für Internettelefonie (über DSL). Das heißt, man verbindet den DSL-Ausgang des Splitters und in den meisten Fällen auch den Telefon-Anschluss des Splitters mit der FritzBox.
Bei einem Kabelanschluss sieht das aber etwas anders aus: das Kabel wird an das Unitymedia-Modem angeschlossen (sollte ein Gerät von Motorola sein), und dort könnte man dann direkt einen PC anschließen und außerdem auch ein Telefon. Falls man zwei Telefonnummern beantragt hat, gibt es einen zweiten Telefonanschluss, also sozusagen ein zweites Amt, an das man ein zweites Telefon anschließen kann. Diese beiden Anschlüsse sind aber völlig unabhängig voneinander, d. h. es sind nicht zwei Nebenstellen, man kann also nicht zwei Telefone an einer Nummer anschließen.
Da man ja in den meisten Fällen mehr als nur einen PC nutzen will, bekommt man von Unitymedia einen Router (von D-Link oder von Netgear), der an das Modem angeschlossen wird, und an diesen Router kann man 4 PCs direkt anschließen und außerdem noch per W-LAN darauf zugreifen, sofern man die Nutzung von W-LAN bei Abschluss des Vertrages beantragt hat.
Man könnte auch die vorhandene FritzBox als Router nehmen, man muss in diesem Fall den LAN1-Anschluss der FB mit dem Unitymedia-Modem verbinden, allerdings muss man auf die richtige Konfiguration achten: Die FB dient in diesem Falle ja nicht mehr als Modem, sondern nur noch als Router, die richtigen Einstellungen dazu findet man im Konfigurationsmenü der FB. Am besten sollte man das vor dem Anschluss des Unitymedia-Modems machen. Die DSL-Zugangsdaten löscht man am besten aus der FB.
Nun zu den Telefonen: An den FON-Ausgang des UM-Modems schließt man entweder direkt ein Telefon an, oder, wenn man mehrere Telefone nutzen möchte, eine normale analoge Telefonanlage, das kann auch die FB sein. Eine ISDN-Telefonanlage funktioniert auf keinen Fall. Und bei der FB muss man eben wieder auf die richtige Konfiguration achten: der FON-Anschluss des Kabelmodems wird wie ein normaler analoger Anschluss behandelt, also nichts mit mehreren Nummern. Wenn man vorher VoIP-Nummern hatte, die noch in der FB eingetragen sind, müssten die ja eigentlich nicht nur über DSL sondern auch über das Internet des Kabelmodems funktionieren, das weiß ich aber nicht, da ich sowas nicht versucht habe. Wenn das aber klappt, könnte man natürlich die Festnetznummer aus dem Kabelmodem und die VoIP-Nummern so auf die Telefone (Nebenstellen) verteilen, wie man möchte.
Falls man bei Unitymedia drei Nummern beantragt, ich glaube die Option heißt TelefonPLUS, dann hat man sozusagen ISDN-Komfort und erhält dann eine leicht angepasste FritzBox 7170, die man als Telefonanlage nutzt und an der man dann auch ISDN-Telefone anschließen kann.
Also nochmal zusammengefasst: Anstatt die beiden Stecker dieses Y-Kabels, was aus der FB kommt, an den Splitter anzuschließen, schließt man den Telefonstecker an den FON-Ausgang des Kabelmodems an und lässt den DSL-Stecker einfach in der Luft hängen. Dann stellt man in der Konfigurationsoberfläche der FB ein, dass sie nicht als DSL-Modem und Router benutzt wird, sondern nur noch als Router, d. h. dass an den LAN1-Anschluss der FB das Kabelmodem angeschlossen wird. Nachdem man das konfiguriert hat, verbindet man Kabelmodem und FB auf die eben beschriebene Weise und fertig.
Ich kann dazu aber einen Tipp geben: ich würde die FB dann nicht weiter nutzen, denn
1. man bekommt einen Router zugeschickt, der auch W-LAN beherrscht, und den man auch nach Ablauf der Vetragslaufzeit behalten kann, also warum die FB nutzen?
2. Als Telefonanlage eignet sich die FB meiner Meinung nach nicht so gut, da die Sprachqualität nicht die beste ist. Da sollte man sich besser eine einfache analoge Telefonanlage holen, die hat sicher eine bessere Sprachqualität.
Falls man natürlich VoIP-Rufnummern in der FB eingetragen hat und diese Nummern auch behalten möchte, ist es vielleicht sinnvoll, die FB weiterzunutzen. Allerdings muss man in diesem Fall die FB auch mit dem Internet verbinden, d. h. das Kabelmodem an LAN1 anschließen. Ob die VoIP-Nummern dann funktionieren, kann ich wie gesagt nicht garantieren. Wir haben übrigens die oben beschriebene Konfiguration bei Unitymedia (2play 20.000), also Router und analoge Telefonanlage am Kabelmodem, keine FritzBox, und es läuft wunderbar.