[Frage] VOIP-Geräte mit Gigabit-Switch

[blue0711]

Hallo,

demnächst steht bei uns eine Erneuerung der Uralt-Telefonanlage an. Über die Angebote hinaus wollte ich mal nach Erfahrungen und vorallem bekannten Endgeräten mit Gigabit-Switch fragen.

Es handelt sich um einen Mittelstandsbetrieb mit 40 Arbeitsplätzen, die teils mit Festapparaten, teils mit Mobilapparaten ausgestattet werden sollen.
In jedem Fall sollen die Endgeräte keinen zusätzlichen Port belegen, sondern eben als 2-Port-Switch funktionieren, aber Gigabit ist aufgrund der Datenmengen für die PCs unbedingt notwendig.

Leider findet man bei den Herstellern meist erst im einzelnen Datenblatt eine Angabe über den eingebauten Switch, wenn überhaupt.

Gibt's dazu irgendwo gesammelte Infos oder kennt jemand mehrere Geräte, eine Geräteserie, die Gigabit beherrscht?
Soll halt auch beim einfachen Modell für den normalen Mitarbeiter funktionieren, nicht nur beim High-End-Model fürs Sekretariat.

Gruß
Kai

 

[Novize]

Um das preislich gerade bei min. 40 Arbeitsplätzen nicht ins Uferlose zu treiben würde ich folgenden pragmatischen Ansatz wählen:
Nimm an jedem Arbeitsplatz einen kleinen billigen Gbit-Switch dazu, der kostet gerade mal 'nen 10er und ist damit garantiert preislich um Längen unter dem Preis eines Luxus-Fons incl. GBit-Switch.
Und flexibler ist es dann auch noch, wenn noch ein weiteres Gerät "mal eben" am Netz angeklemmt werden soll.

 

[blue0711]

Hab ich auch schon überlegt, denn die VOIP-Endgeräte brauchen das GBit ja nicht. Pro Tischgruppe (4 Arbeitsplätze) sammeln wäre also sicher eine Lösung.
Auch von daher, dass von vornherein klar ist, wo die Telefone angeschlossen werden.

Denn da taucht natürlich gleich die nächste Frage auf: PoE.
Bisher kenne ich nur kleine Switche mit 1 PoE-Port von 5 oder 4 von 8, wobei letztere dann schon preislich wieder etwas höher liegen.
Da wären wohl reine PoE-Switche mit ca. 4 Ports sinnvoller (sofern es sowas gibt).

 

[Novize]

Moment...
Oben sprachst Du davon, PC-Arbeitsplätze mit zusätzlichen VoIP-Fons incl. GBit-Switch auszustatten.
Dann hast du doch pro Gruppe nach Adam Riese 4 Arbeitsplätze á 1 PC und 1 Fon.
Also fasse diese doch meinetwegen zusammen zu 4x VoIP (mit PoE) und 4x PC ohne PoE
Das macht dann pro Arbeitsplatzgruppe einen Switch mit 4 PoE- und 4 normalen Standard-Ports.
Ansonsten steht imo jedes VoIP-Fon auch auf normale Spannungsversorgung ohne PoE.
Wo ist das Problem?

 

[blue0711]

Die PCs sollen nicht an einer kaskadierten Verbindung hängen, sondern direkt am zentralen Switch.
Netzanschlüsse habe wir derzeit sowieso 6 pro Arbeitsgruppe (waren auf max. 3 Plätze geplant), ist also auch eh außen vor.

Für die Telefone wäre das aber egal.
Beim weiteren Suchen bin ich schon über ein paar Geräte gestolpert, die als 4(5)-Port-Hub/PoE-Injektor funktionieren und deutlich unter 100 Euro liegen.
Allerdings bisher nix namhaftes.
Ich denke, wenn es das gibt, kommt man da auch preislich hin, denn die Netzteile bei den Business-Telefonen sind idR auch nur gegen Aufpreis zu haben - müsste man gegenrechnen. Ein Kabel weniger im Salat ist jedenfalls alleine schon erstrebenswert.

Einen 8-Port-Switch mit 4 PoE-Steckplätzen würd ich halt ungern einsetzen.
Problem sind da eigentlich nur die User, die ihren Arbeitsplatz durchaus alleine umziehen können sollen und gar keine falsche Alternative in Reichweite finden sollen.
Es sei denn, man macht feste Tischverkabelung und lässt die User nur die Geräte umziehen, damit sie garnicht an den Switch rankommen.

 

[Novize]

Einen 8-Port-Switch mit 4 PoE-Steckplätzen würd ich halt ungern einsetzen.
Problem sind da eigentlich nur die User, die ihren Arbeitsplatz durchaus alleine umziehen können sollen und gar keine falsche Alternative in Reichweite finden sollen.

Dann solltest Du erst garnicht mit dem Gedanken PoE spielen, denn da geraten die Leute zu schnell an den falschen Port und rätseln, warum nichts geht. Da wird keiner wissen, was PoE ist, die kennen nur:

...da ist ein Netzwerkkabel (in Wirklichkeit nur irgendein Kabel mit beliebigem Westernstecker), rein damit ins Telefon. Oh, war ISDN bzw. das Kabel eines Messgerätes? Macht nichts, muss doch trotzdem irgendwie gehen...
PoE? Ne danke, ich bin Vegetarier, sowas kommt mir nicht auf den Tisch

Dann lieber die gute alte Stromversorgung der Fons via Netzteil. Das ist klassisch, das kennt jeder und beim am Fon hängende Netzteil fällt auch jedem auf, dass das irgendwie in die Steckdose gehört.
Dann hast du zu den Telefongruppen nur je ein Netzwerkkabel liegen und am schlichten 5-Port-Switch nur die Fons dran, fertig.
Dann kannst Du diese ganzen Fon-Netzwerkkabel auch auf einem zentralen 100MBit-Switch bündeln, denn der reicht dafür locker und drei Tage.

Btw:

Die PCs sollen nicht an einer kaskadierten Verbindung hängen, sondern direkt am zentralen Switch.

Ein zentraler GBit-Switch für 40 Arbeitsplätze? Was hast du denn da schickes?

 

[blue0711]

Ist ein 48port-managed Switch im 19"-Rack 3com 2948-SFP Plus. Schon etwas älteres Modell, aber gut. Derzeit hängen Server und Storage mit Portbündelung mit 2 GBit dran. Da geht dann auch was. Dennoch ist da Ausbau angesagt: Demnächst wird wohl ein kleines 10GBit-Netz für Server-Storage-VirtualTapeLibrary dazu kommen und ein neuer 48-Port-GBit-Switch mit 1x10GBit dazu kaskadiert.
Dann bremsen nur noch die Platten

Allerdings sind in der Größenordnung PoE-Switche dermaßen teuer (managed ungefähr 1800 gegen 600 ohne PoE), dass ich mir das für zentral gleich abgeschminkt habe. Und Lust auf Zuweisung der Ports zu PoE für einen teilweisen PoE-Anschluss hab ich auch nicht - ich will die Stöpselei ja endgültig los haben. Zumal ja die Bridgethematik dazu kommt.
Ein Anbieter für die Telefonanlage hat gar keine Gigabit-Geräte, die anderen haben nur die Spitzengeräte, die für den Normalo-Mitarbeiter zu viel sind und >50 EUR/Gerät mehr kosten.
60-90 Euro pro Tischgruppe abzüglich der nicht notwendigen Netzteile (wahrscheinlich 4x 15-20 EUR) wäre halt ein gutes Argument bei der Geschäftsleitung.


Aber vielleicht mal zum physikalischen Netzwerk, damit man sichs vorstellen kann:
Das Großraum-Büro (alte Manufaktur mit 3,50m Decke) ist über freihängende Kabelpritschen mit CAT7 verkabelt (geiler Werkstattflair) und die Netzwerkdosen (3x2 pro Gruppe) liegen in den Pritschen samt Strominstallation. Pro Tischgruppe werden über einen Ausleger Netzwerkkabel und Anschluss für Mehrfachsteckdosen nach unten an die Tischgruppen geführt (Dort liegen ebenfalls Kabelpritschen in den offenen Tischgestellen zum Verteilen).
(Die bisherigen Telefonkabel sind einfach dünne Flachkabel für ISDN und Analog, daher ist im Augenblick beim Umziehen immer heiteres Stöpseln im Patchfeld angesagt)

Netzwerkkabel sind durchgängig schwarz, Stromversorgung weiß, ich könnte also die Switche oben deponieren und graue Kabel für die Telefone runterführen.
Oder eben unter die Tische packen und graue Kabel verwenden.
Das mit den Farben kriegen die Leute idR gebacken.

Da die Leute dann auch nie einen RJ45-Anschluss zu sehen kriegen, der nicht an einem Endgerät ist, müsste das klappen, zudem der graue Stöpsel überm Tisch und der schwarze unterm Tisch baumelt.
Daher wär es aus der Sicht natürlich sympatisch, die Tische einfach mit Telefon, Netzwerk und Kaltgeräte-Stromkabeln (Monitor und PC) fest zu "verdrahten".