Welche Verbindungstechnik ist zu bevorzugen

detg

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[Edit Novize: Abgetrennt von hier]

joopi schrieb:
Ich habe die Drähte (statt mit Klemmen) direkt verlötet.
Löten ist übrigens nicht besser als Klemmen. Allerdings nur, wenn es sich um Schneidklemmen bzw. LSA-Klemmen handelt. Schraubklemmen sind nicht zu empfehlen.
 
detg schrieb:
Löten ist übrigens nicht besser als Klemmen
Aber nur, wenn man nicht löten kann oder ein Dachdecker-Lötbrenner zur Hand nimmt. Bei einer fachlich einwandfreien Lötstelle ist Klemmtechnik garantiert nicht besser ;)

Ts,ts, ts, ...immer diese Vorurteile
 
Novize schrieb:
Ts,ts, ts, ...immer diese Vorurteile

Nenene! Das hat mit Vorurteilen nix zu tun. Und ich meine auch keine kalten Lötstellen.

Die Übergangswiderstände bei Lötverbindungen sind nicht zu unterschätzen. Eine gute Schneidklemmverbindung ist genauso gut oder besser.

Ich komme aus einer Branche, wo gelötet und geklemmt wird.

Dass die Lötverbindung besser ist - das ist ein Vorurteil. ;););)
 
Eine frische Schneidklemmverbindung ist garantiert genau so gut, wie eine Lötverbindung, aber eine alte Schneidklemmverbindung ist sehr oft nicht mehr so gut, wie eine (ebenso alte) Lötverbindung. Ich habe nie gesagt, daß Lötverbindungen besser sind, ich habe nur in Abrede gestellt, daß eine Lötverbindung per Definition schlechter ist! Eine gute Lötverbindung hat genau so guten Kontakt, wie eine Klemmtechnik, aber die Langzeitstabilität ist bei weitem höher. Weiterhin sind die Kabeleigenschaften ohne störende Klemmtechnik dazwischen bei weitem besser (Induktivitäten und Kapazitäten). Und bei High-Speed-DSL kommt es oft darauf an. Nur die Impedanzen sind bei guter fachlicher Arbeit vergleichbar niedrig.

P.S. Ich habe schon viel gelötet und geklemmt... (Studium E-Technik, nun Mess- Steuer- und Regeltechnik, da kommt auch schon was an Erfahrung und Lehrmaterial zusammen ;))
 
"Vernünftige" Lötverbindungen haben in jedem Fall eine längere Stabilität als Klemmverbindungen! (Komme auch aus der Branche.)

Ich hasse ältere Klemmverbindungen mit fast "schwarzen" Kupferenden! ;)
Kommt bei verzinnten Enden bzw. Lötverbindungen jedenfalls nicht vor!

Weis noch jemand von euch, was bzw. wofür "Lackkratzer" sind? :mrgreen:

Auch das Löten will gelernt sein! Mir wird schlecht, wenn ich manchmal die dicken Zinnknubbel bei Lötverbindungen sehe!

Gerade gestern habe ich wieder eine LAN-Verbindung mit 2 typischen "Elektriker-Verteilern" zaubern dürfen! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
RudatNet schrieb:
"Vernünftige" Lötverbindungen haben in jedem Fall eine längere Stabilität als Klemmverbindungen! (Komme auch aus der Branche.)

Welche Branche ?

Industrieanlagen, die ich so kenne, laufen 10 bis 20 Jahre. Da wird im Schaltschrank nix gelötet. Da hat man ordentliche Zugfeder-Stecker (Cage Clamp) und gut ist.

Und im Hifi-Bereich wird auch nix gelötet (beim Anschluß von Lautsprecherboxen etc.).
 
detg schrieb:
Industrieanlagen, die ich so kenne, laufen 10 bis 20 Jahre. Da wird im Schaltschrank nix gelötet. Da hat man ordentliche Zugfeder-Stecker (Cage Clamp) und gut ist.
Pfff, das ist Industrieelektronik, da spielen erst einmal die Übergangswiderstände keine so große Rolle (24V Schaltsignale, >=8 Volt für "High"-Erkennung) ist für mich nur albern. Das kannst Du nicht mit DSL-Anschlüssen vergleichen!
detg schrieb:
Und im Hifi-Bereich wird auch nix gelötet (beim Anschluß von Lautsprecherboxen etc.).
Scherzbold, dafür haben die da nur vergoldete Kontakte. Also nichts mit Kontaktkorrosion!
 
detg schrieb:
Welche Branche ?

Industrieanlagen, die ich so kenne, ...
Wir sind hier immer noch im Bereich Kommunikationstechnik und dabei meistens in privaten Haushalten!

Zu deinem "High-End" HiFi-Bereich hat Novize ja schon was gesagt.
Das steht hier gar nicht zur Debatte.
Da habe ich auch noch keine einzige Lötverbindung gesehen.
(Bräuchte man in der Tk-Technik auch nicht bei 2-6mm² Verbindungen! ;) )
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, wir müssen das jetzt hier nicht weiter vertiefen. Das geht doch zu sehr ins Grundsätzliche.

Das Risiko, beim Löten durch unsachgemäße Ausführung, erhöhte Übergangswiderstände zu bekommen, ist aber deutlich höher, als bei Schneidklemmverbindungen.

Vielleicht können wir uns darauf einigen. :keks:
 
Und was ist mit den geänderten Induktivitäten und Kapazitäten bei der Klemmtechnik, die die Kabeleigenschften beim DSL doch erheblich ändern können?
 
Ich ziterie hier mal aus dem Hifi-Bereich:

Es gibt im wesentlichen vier Möglichkeiten, die Kabelenden mit den Kontaktelementen im Stecker zu verbinden: Löten, Crimpen, Schrauben und Klemmen. Löten gilt allgemein als die professionellste Methode, hat jedoch einige Nachteile: Durch die alternierende Strombelastung, Oxydation oder Temperaturschwankungen kann sich das Lötmaterial von den Kontaktflächen lösen und eine vollständige oder partiellen Unterbrechnung verursachen. Zudem kann im Laufe der Zeit Luftfeuchtigkeit in die Verbindung eindringen und zu chemischen Prozessen zwischen Kupferleiter, Lötmittel (Zinn-, Blei- oder Silber-Lot bzw. Legierungen) und Kontaktelementen des Steckers führen. Zusammen mit der naturgemäß niedrigen Leitfähgkeit des Lötmittels gibt es also eine ganze Reihe von Risiken, die bei einer Lötverbindung zu hohen Überghangswiderständen führen können.

In dem Beitrag wird zwar weder Löten noch Klemmen favorisiert, sondern letztendlich Crimpen. Aber es werden zumindest die möglichen Probleme beim Löten aufgeführt.

Ähnlich Beiträge kenne ich aus dem Bereich der HF-Technik (speziell WLAN). Müsste ich aber nochmal recherchieren.
 
  • Strombelastung? Wohl kaum bei DSL-Signalen. Zur Erinnerung: Wir verarbeiten keine Subwoofersignale!
  • Temperaturbedingtes Ablösen vom Draht? Klar bei < -30° (zu unterschiedliche termische Ausdehnungskoeffizienten) oder > +183° (Schmelzpunkt altes Lötzinn). Aber nicht im normalen Gebrauch.
  • Luftfeuchtigkeit eindringen? Nicht bei fachmännischer Arbeit / sauberer Lötung
  • Chemische Prozesse? nicht bei Lötzinn für Elektronik.
  • Niedrige Leitfähigeit von Flussmittel? Nicht bei vorschriftsmäßiger Verarbeitung und Elektronik-Lötzinn
Weiterhin bist Du immer noch nicht auf meine Frage bez. Induktivität und Kapazität eingegangen. Speziell bei HF-Technik spielt das eine große Rolle - Warum wird dort wohl möglichst immer gelötet? ;)
 
Novize schrieb:
Nicht bei fachmännischer Arbeit / sauberer Lötung

Das ist ja genau der Punkt. Die Gefahr einer Nichtfachmännischen Arbeit ist beim Löten einfach größer als beim Klemmen - vor allem im Verteilerkasten.

Weiterhin bist Du immer noch nicht auf meine Frage bez. Induktivität und Kapazität eingegangen. Speziell bei HF-Technik spielt das eine große Rolle - Warum wird dort wohl möglichst immer gelötet? ;)

Da kann ich ehrlich gesagt auch nicht viel zu sagen. Nach meinem technischen Verständnis: je geringer der Übergangswiderstand desto geringer diese Effekte. Klar, in der HF-Technik kommen natürlich noch weitere Effekte hinzu, von denen ich aber wenig Ahnung habe.

Bei einer nicht (mehr) ganz sauberen Lötstelle müssten solche Effekte aber auch auftreten. Aber da bin ich jetzt wirklich nur noch auf Vermutungen angewiesen. ;)


EDIT: Ich suche die ganze Zeit noch einen Beitrag aus einem WLAN-Forum zum Thema Löten, auf den sich meine ursprünglich Behauptung stützt, dass Klemmen besser sei als Löten. Das bezog sich in dem Beitrag auf Antennentechnik und das ist ja mit DSL schon sehr gut vergleichbar.
Leider finde ich den Link nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gefahr ist ungefähr genau so groß, wie sich beim Annähen eines Knopfes zu erstechen: :mrgreen:
Man nehme 2 saubere Drahtenden (bei frisch abgeschnittenem und frisch abgelängtem Draht sollte dieser auch absolut korrosionsfrei sein), ein wenig Elektronik-Lötzinn und es kann genau so wenig schief gehen, wie beim klemmen. Beachte, es geht hier nicht um Lötungen an SMD-ICs, sondern an 2 poppeligen Drähten. Und wer einen Lötkolben und Lötzinn zuhause hat, kann auch diese Mindestanforderung ans Löten erfüllen.

Thema Induktivitäten und Kapazitäten: Die Grundbegriffe sind Dir klar?
Nein? Ok, hier mal im Ansatz:
Kapazitäten sind im Prinzip ein Kondensator zwischen den beiden zu verlötenden Drähten.
Induktivitäten sind im Prinzip eine kleine Spule innerhalb jedes Drahtes mit elektromagnetischer Kopplung des Nachbardrahtes/der Nachbarspule. Also sehr vereinfacht eine Art Übertragerspule zwischen den beiden Drähten.

Sicherlich kannst Du Dir vorstellen, dass speziell im höherfrequenten Bereich Spulen und Kondensatoren nichts im Kabelweg zu tun haben. Diese bilden nämlich einen Wechselstromwiderstand. Siehe doch einfach mal Antennenkabel an. Das Zeug hat einen Wechselstrom-Widerstand (Induktivität) von 75 Ohm. Nun versuche mal mit einem Ohmmesser diesen Widerstand nachzumessen: Es geht nicht, denn Dein Messinstrument misst nicht mit 100..500MHz sondern mit Gleichstrom. Diese Induktivität ist sogar erstaunlicherweise gleich groß, egal ob Du 1m Antennenkabel nimmst, oder 100m! Und genau das ist so wichtig bei HF-Signalen, dass Du einen definierten festen Widerstand auf der Leitung hast. Darauf ist der Ausgang (z.B. des Antennverstärkers) ausgelegt. Nimmst Du nun ein gänzlich anderes Antennenkabel (mit 67 Ohm oder 250 Ohm), dann kommt am Ende wesentlich weniger Signal raus, da das Kabel das Signal "frisst".

Und genau hier kommen wir wieder zum Eingangsthema:
Änder ich die Induktivität des Adernpaares der Telekom, habe ich teils deutlich andere Signal/Rauschtoleranzen und teils erheblich andere Dämpfungswerte. Und genau das ist das, was wir bei underem heissgeliebten DSL nicht haben wollen, da das DSL-Modem damit nicht mehr so schön zurechkommt.
Siehe doch mal mein Howto bez. Verbindungsproblemen. Ich sage dort bewusst nicht: Nimm hochwertiges CAT5..7-Kabel statt des miesen Telefonkabels, denn dieses Kabel hat garantiert andere Impedanzen im Bezug auf die HF-DSL-Signale, als das Standard-Telefonkabel. Je nach Auslegung des Netzwerk-Kabels und des vorher verlegten Telefonkabels/Klingelleitung... sind die Auswirkungen in der Fritzbox deutlich zu spüren.
Und ebenso sind die Auswirkungen bei unsachgemäßer Verlängerung durch Klemm/Schneid/Löttechnik vorhanden. Die Gefahr einer Änderung der Kabeleigenschaften sind bei Löttechnik jedoch geringer.
Und damit hat joopi hier schon durchaus Recht, wenn er hingeht und seine Verlängerung anlötet statt zu klemmen. Weiterhin habe ich zur Langzeitstabilität oben schon genug geschrieben. Ich habe keine Lust, jedes Jahr die Leitung erneut zu "optimieren", denn die Oxidation kriecht auch weiter, also langsam auch in die (extrem kleine) Scheidklemmkontaktstelle hinein.*) Bei reiner Quetschtechnik wird eine Länge von ca 0,5..1,0 cm gequetscht, das hält "ein Leben lang", beim Löten ist das identisch. Die Lötung bildet einen luftdichten und damit korrosionfesten Überzug auf eine größere Kabellänge, dort drin hast Du keine Kabelkorrosion. Das eventuelle bisschen Korrosion an der Oberfläche der Lötverbindung kommt niemals an das Kabel ran und ist damit auch vernachlässigbar.

*) Ich bin bei Aussen-Antennanlagen früher schon hingegangen und habe nach Anschluss des Kabels an der Verschraubung der Antenne mit "Hohlraumversiegelung" (also extrem harzigem Öl/Wachs) die Anschlussklemmen versiegelt. Im Aussenbereich durchaus empfehlenswert.
Nachdem meine Drähte auch nach vielen Jahren noch 1a ohne Korrosion waren, haben Nachbarn dort schon ihre geregelten Schwierigkeiten mit nachlassender Empfangsqualität bekommen...
Die sagten dann immer, die Antenne ist alt und unbrauchbar geworden und haben eine neue montiert :mrgreen:
 
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