Namenswechsel

[Daniel Lücking]

Hallo Steffen,

ich denke, dass es sich bei der Studienarbeit nicht um eine Ware handelt, sondern um eine Eigenleistung, die durch den "Verkaufspreis" geschützt ist, um die Mißbrauchsschwelle zu erhöhen. Im übrigen hat Wissen immer noch einen anderen Stellenwert, als das Sekundärangebot von Handelsware, die man auch an anderen Stellen beziehen kann.

Solche Arbeiten kann man nigends einstellen, ohne Gefahr zu laufen, dass Mißbrauch damit getrieben wird. Dennoch möchte ich, dass das Paper zugänglich ist, da ich nicht für die Schublade arbeiten will.

Bis dato bin ich von keinem Mod darauf angesprochen worden und der Link ist seit gut drei Monaten in meiner Signatur.

Zu den anderen Anmerkungen, siehe Post #1 und folgende.

 

[MReimer]

Posten unter Realname ist zumindest im Usenet schon lange üblich. Auch dort weiß man aber nie, ob nicht jemand einen "schön klingenden" Realnamen erfindet.

Anonymität ist spätestens dann pure Theorie, wenn man selber im Netz publizieren will. Spätestens wenn man eine eigene Homepage für diesen Zweck schaltet oder sich auch nur pur zum Mailen eine Domain holt, kennt jeder die komplette Postadresse, da die Whois-Infos für jeden zugänglich sind... Meiner Meinung nach eine riesige Datenschutzlücke. Zumindest für private Domains sollte eine Sperrung der Daten möglich sein.

 

[Daniel Lücking]

Ich denke auch, dass die Diskussion über die "Gefahren im Netz" künstlich auf sehr hohem Nieveau gehalten wird.

Wer im Netz agiert, kann das nur noch in sehr begrenztem Maß rein zum Freizeitvergnügen "mal eben" machen - technische, wie auch organisatorische Schutzmaßnahmen müssen einfach sein.

Niemand kommt auf die Idee, dass man einfach so ein Auto benutzen darf - dafür macht man einen Führerschein und dennoch bleibt die Gefahr im Starßenverkehr bestehen.
Allerdings nehmen wir diese täglich in Kauf.

So ist es eben auch im Netz - man muss sich der Gefahren bewußt sein, wo möglich auch Schutzmaßnahmen treffen und letzenendes kann doch immer noch etwas passiern.
Aber auch hier ist das kein Grund, nicht im Netz unterwegs zu sein.

Oder verlasst ihr eure Wohnung nur für den Einkauf und die Arbeit?

 

[MReimer]

Prinzipiell stimme ich dir zu, aber um beim Autovergleich zu bleiben: Man muss zwar einen Führerschein besitzen, aber man fährt letztlich nur mit einem pseudonymen Kennzeichen herum. Keiner hängt seinen Führerschein an die Windschutzscheibe und gibt so die komplette Anschrift preis. Das Problem mit dem Whois bleibt also. Ich bleibe dabei, dass für Privatpersonen eine Sperrung der Whois-Daten möglich sein sollte.

 

[sven@mainz]

Im übrigen dürfte es nicht so ohne weiteres möglich gemacht werden, Standes-Urkunden online zu beantragen - falls doch ist dort dringender Handlungsbedarf!

Negativ: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,679223,00.html

 

[Daniel Lücking]

@sven

Genau der Artikel liegt dem Kommentar zu Grunde. Telefonbuch, Whois und eine Nachlässigkeit in Social Networks legen die Grundlage - und ein schlecht abgesicherter Prozess der Verwaltung tut sein übriges dazu.

@ MReimer

Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung sehe ich in diesem Fall ebenfalls eingeschränkt.

Aber was bringt es, wenn ich nur an wenigen Stellen im Netz öffentlich auftrete?
Damit erhöhe ich ja eigentlich den Wert der gestohlenen persönlichen Daten.
Ein Mißbrauch fällt dann quasi nicht auf.

"Ließchen Müller", die ihren Kontoauszug verloren hat und ihre Telefonnummer im Telefonbuch eingetragen hat, halte ich für deutlich anfälliger / gefährdeter Proliferant von Fake-Identitäten zu werden.

Wenn ich beim Bauern im Dorf bekannt bin, ist es unerheblich, ob eine Bestellung von 50 Zentnern Kartoffeln auf meinen Namen eingeht- es wird ihm auffallen und auch andere werden mich darauf hinweisen.

 

[Daniel Lücking]

Interessant mit dem Abstand von 5 Jahren nun einen Blick auf die damalige Entscheidung zu werfen.

Im Forum selbst hatte ich mit der Klarnamen-Strategie keine Probleme. Auch ist das Netz mittlerweile voll von Informationen zu mir, meinem Lebensweg und allem möglichen anderen Kram.

Seit nun ungefähr 2 Jahren wirft man mir des öfteren auch mal "Aluhut" als Bezeichnung nach, da ich meine journalistische und aktivistische Arbeit technisch schützen muss. Mittlerweile musste ich lernen einen Mittelweg zu finden zwischen "handlungsfähig" sein und "genügend Schutz generieren" für das, was wirklich wichtig ist.