Falls es noch jemand interessiert: "dsldmode_bridge" lässt nur PPPoE durch. "dsldmode_full_bridge" lässt komplett alles durch.
Ich habe mir ja nicht einen Wolf geschrieben, weil es mich nicht interessiert und sei es auch nur zu Dokumentationszwecken ... aber die Frage für mich ist, was das genau heißen soll und wie Du das festgestellt hast? An einem DOCSIS-Anschluß und dem Unterschied bei einer 6360 mit und ohne Bridge-Mode? Da dort ja auf der DOCSIS-Seite gar kein PPPoE zum Einsatz kommt (soweit mir bekannt ist), würde mich dann interessieren, wie Du das getestet hast (wenn meine Annahme stimmt).
Oder hast Du die Information aus irgendeiner Dokumentation, die nicht öffentlich zugänglich ist? Wenn ja, will ich auch nicht wissen, welche das genau ist ... nur die "grobe Quellenangabe" (also meinetwegen Hersteller- oder providereigene Dokumentation) wäre nett und sicherlich auch nicht verfänglich.
Wenn Du die Information "nur" aus
wehavemorefun.de hast, ist das auch akzeptabel, obwohl dort die Informationen auch schon etwas älter sind und für aktuelle Modelle (konkret die 7490 - und
vermutlich weitere VR9-Modelle - mit aktueller Firmware) nicht mehr in vollem Umfang gültig sind, denn die ursprünglichen "Betriebsmodi" im Webinterface sind schon eine Weile den erwähnten "opmode"-Einstellungen gewichen und es gibt im gesamten Webinterface (gleich am Seitenanfang unter "Betriebsmodi" so zu lesen) nicht mehr eine explizite Bezugnahme auf irgendeine "dsldmode"-Einstellung (zumindest nicht mit dsldmode im Namen, ob libluadsl.so irgendetwas in der Richtung mit anderem Namen exportiert, weiß ich nicht). Dann wirst Du auch die weiteren Fragen eher nicht beantworten können ...
Bei "bridge" wäre dann der Betrieb als Modem an einem DSL-Anschluß ohne PPPoE nicht möglich und man müßte stattdessen "full_bridge" nehmen, im Prinzip in allen Fällen, wo auf der DSL-Seite kein PPPoE zum Einsatz kommt?
Ist da dann am Ende ein Unterschied bei der Behandlung von VLAN-Tags oder nicht? Werden die vielleicht auch bei "bridge" bereits transparent durchgereicht? Das ist ja nicht nur eine Petitesse, das wäre entscheidend für die Frage, ob die Verwendung als VDSL-Modem machbar ist oder nicht.
Gibt es dann jeweils einen fest zugeordneten Port für ge"bridge"te Boxen oder nicht und wie ist es bei "full_bridge"? Bei den Bridge-Modi der DOCSIS-Modelle (wo letzten Endes ja das DOCSIS-Interface die Stelle des DSL-Modems einnimmt) kann man ja explizit für die LAN-Ports einzeln festlegen, welcher davon nun direkt durchgeleitet werden soll und welcher nicht (irgendwo in lanbridges.lua glaube ich). Die restlichen Ports sind dann ganz normaler Bestandteil der "lan"-Bridge. Im Prinzip ist das bei passenden Modellen auch bei VPN mit LAN-LAN-Kopplung dasselbe, denn dort kann man ja dann eine VPN-Verbindung auch nur an einem bestimmten LAN-Port zur Verfügung stellen (als gesonderte "ipsecbrX"-Bridge) und damit das dort angeschlossene Gerät (oder auch mehrere über passende Switches) komplett vom Rest des lokalen Netzes isolieren und zum "virtuellen" Bestandteil ausschließlich des entfernten Netzes machen (sogar für zwei verschiedene Verbindungen, ob es bei Verzicht auf das Gastnetz an LAN4 sogar dreimal geht, habe ich gerade nicht im Kopf, aber LAN1 geht wohl prinzipiell - im GUI - nicht), quasi ein "remote port" für die Gegenstelle (das muß auch nicht zwingend eine FRITZ!Box dort sein).
Wenn man sich das wieder in den Quellen von AVM ansieht, müßte eigentlich bei passendem Switch in der Box so ziemlich jede beliebige Kombination von Ports zu realisieren sein (avm_cpmac, ifx_7port) und es bleibt eben die Frage, wie AVM das im dsld (oder wo auch immer) realisiert, wenn da einzelne Ports aus einem Verbund zu lösen sind. Das würde dann z.B. auch die Realisierung eines OpenVPN-Tunnels nur für einen einzelnen Port gestattet, wenn man den einfach über das Bridgen des TUN/TAP-Devices in die "ipsecbr1" zum entsprechenden LAN-Port dazutackert. Genug der Ausflüge in andere Gebiete ...
Daß es prinzipiell eine Möglichkeit zur unterschiedlichen Behandlung von VLAN-Tags geben sollte, entnehme ich den von AVM freigegebenen Quelltexten an einigen Stellen, z.B. hier:
Code:
\brief This function configures PPA Bridge Interface VLAN configuration behaviour. This includes functionality like whether the bridge is VLAN aware.
\param[in] netif Pointer to network interface structure.
\param[in] vlan_tag_control Pointer to VLAN Tagging control structure. This specifies whether VLAN tag, untag, replace should be carried out for the interface.
\param[in] vlan_cfg Pointer to network interface structure.
\param[in] flags Reserved.
\return The return value can be any one of the following: \n
- IFX_SUCCESS on sucess \n
- IFX_FAILURE on error
[...]
\brief This function configures filters for VLAN tag/untag/retag actions in the PPA Bridge functionality.
\param[in] vlan_match_field Pointer to VLAN match filter that specifies the match criteria.
\param[in] vlan_info Pointer to VLAN Info structure that specifies what VLAN tag action needs to be taken for traffic matching the filter
\param[in] flags Reserved.
\return The return value can be any one of the following: \n
- IFX_SUCCESS on sucess \n
- IFX_FAILURE on error
Oder ist am Ende der PA komplett aus dem Spiel, wenn es sich um einen (dsldmode-)Bridge-Modus handelt? Das würde dann die Frage aufwerfen, ob bzw. wie es bei einer "normalen" Routerkonfiguration mit PPPoE-Passthrough funktionieren würde oder ob das am Ende der Grund für die Abschaffung von PPPoE-PT war.
Läuft bei einem der Bridge-Modi überhaupt ein dsld? Wenn nicht, wie wird das dann bei "dsldmode_both" realisiert? Greift erst da dann die Paketbehandlung (inkl. VLAN-(Un)Tagging) wieder? Wie unterscheidet die Box dann bei PPPoE-PT und Ingress vom WAN zwischen Paketen für sich selbst und solchen für die Durchleitung? Nur anhand der PPPoE-Session-ID?
Oder ist dann tatsächlich der lokale Teil der FRITZ!Box nicht mehr zu benutzen, weil das Brigding für alle LAN-Ports gilt? Wie konfiguriert man dann die Box in diesem Modus bzw. wie kommt man wieder raus? Welche Funktionen sind dann überhaupt in der Box noch zu benutzen (die Benutzereinrichtung funktioniert ja offenbar noch)? Solche Sachen wie Update-Suche, Push-Mails, SIP-Telefonie, VPN, usw. - letztlich alles, wofür die Box eine Internetverbindung bräuchte - müßten dann ja komplett unbenutzbar sein, wenn die Box nicht wieder über die "lan"-Bridge irgendein Gateway erreichen kann, "hinter" dem das Internet lauert.
Ich weiß schon, daß vieles vor Urzeiten schon mal ausgetestet wurde und damals dann auch so lief, wie es in whmf steht ... aber die Informationen altern inzwischen schon beim Zusehen und sind lange nicht mehr aktuell. Die letzten substantiellen Änderungen (danach gab es nur noch neue Bilder) stammen aus dem April 2012 - da war an 06.xx-Firmware noch gar nicht zu denken und einige Box-/Repeater-Modelle existierten höchstens auf dem Reißbrett.
Ich habe das Wiki dort selbst oft genug als Nachschlagewerk und zum Ver-/Abgleichen mit eigenen Vor-/Feststellungen genutzt, aber die Entwicklung bei den FRITZ!Boxen bleibt nun mal nicht stehen und daher stimmt eben einiges von dem dort Geschriebenen inzwischen definitiv nicht mehr und vieles Neues wird gar nicht erst erwähnt.
Das Ergebnis sieht man dann u.a. hier, wenn die Leute verzweifelt versuchen, irgendwelche alten Anleitungen (es gibt aber natürlich auch noch genug, was immer noch wie beschrieben funktioniert, damit wir uns nicht falsch verstehen und es am Ende so klingt, als hielte ich whmf für überflüssig - das ist durchaus nicht der Fall) nachzuvollziehen und es seit einigen Firmware-Versionen eben so nicht mehr funktioniert (
Beispiel). Daher muß man die Aussagen für aktuelle Firmware einfach noch einmal überprüfen und ggf. eben auch selbst kritisch bewerten können, wie weit die heute noch gültig sein könnten.
Wenn man sich das Wiki ansieht, stellt man z.B. irgendwann fest, daß quasi mit der Einführung des "Packet Accelerators" (avm_pa) in der 05.05 die Dokumentation an dieser Stelle aufhört und die fortschreitenden Änderungen dann unberücksichtigt bleiben. Gerade bei der Realisierung des WAN-Zugangs und diesen ganzen Geschichten mit dem Wegfall von PPPoE-Passthrough dürfte der PA aber eine entscheidende Rolle gespielt haben (PPPoE-PT ist offiziell letztmalig in 04.8x drin, wenn ich mich richtig erinnere).
EDIT: Ich habe tatsächlich den
Thread noch einmal gefunden, wo der Unterschied zwischen "full_bridge" und "bridge" unter anderem eben in der Behandlung von VLAN-Tags liegen soll.
Das stünde dann auch im Widerspruch zu whmf ... auf Layer2 muß man nun einmal wissen, ob Ethernet-Pakete VLAN-Tags enthalten oder nicht, denn nur so findet man den Payload direkt an der richtigen Stelle.
(Theoretisch könnte man das zwar auch über 0x8100 als "Ethertype"-Inhalt feststellen, aber dann verschieben sich eben andere Daten im Paket entsprechend nach hinten (der eigentliche "Ethertype" kommt dann 4 Byte weiter erst) und das ist für gerade hardware-basierte Auswertelogiken i.d.R. etwas schlechter zu realisieren (wenn da mitten im Paket zwei Byte für den TCI woanders hingeschoben und die zwei Byte der Tag-Anzeige entfernt werden müssen) bzw. auch bei solchen Konstruktionen wie dem PA ja immer eine zusätzlich notwendige Entscheidung, die man bei Kenntnis des genauen Aufbaus gleich vermeiden kann.)
Wenn aber das "nur PPPoE wird durchgereicht" bei "bridge" genauer eigentlich "nur Pakete mit der konfigurierten VLAN-ID der PPPoE-Verbindung werden - nach dem Untaggen - durchgereicht" heißen müßte, gäbe das wieder eine (mögliche) logische Einheit.
Da spielt dann wohl auch noch das ominöse "tcom_targetarch/vdsl_resalearch" wieder mit hinen, denn m.E. wird über "default_tcom_vlan = 7;" das Tagging der PPPoE-Pakete auch noch einmal implizit gesetzt, was bei anderen Providern schon mal zu erheblichen Problemen führen kann (alles nur meine Eindrücke nach Tests und man kann einfach nicht jede Situation korrekt abbilden ohne Hintergrund-Dokumentationen) ... diese Einstellung "überschreibt" wohl auch explizit bei "dslifaces" gesetzte Werte, wenn die nicht übereinstimmen.