Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du den ISDN-SO-Anschluss des IAD mit dem SO-Anschluss der Fritzbox zu verbinden. Ist das richtig so?
Ja, genau so. Der S0-Anschluss des IAD entspricht dem NTBA bei herkömmlichen ISDN-Anschlüssen.
Die 2 weiteren Räume, die ich meine, befinden sich nicht in unmittelbarer Nähe, sondern in verschiedenen Etagen (Stockwerken).
Kann ich dann mit einem Telefonkabel parallel vom NTBA, so wie von "chked" gezeigt zur Dose 1 und von dort parallel zur Dose 2 fahren oder wie ist es sonst möglich?
checked ist von herkömmlichem ISDN ausgegangen. Du hast aber NGN, bei dem die ISDN-Merkmale mittels VoIP "simuliert" werden. Folglich gibt es gar keinen NTBA. Um Telefonanschlüsse in den entfernten Räumen einzurichten, müsstest du Leitungen verlegen. Diese beginnen bei der Fritzbox und enden im jeweiligen Raum. Welche Art Leitungen das sein müssen und welchen Anschluss der Fritzbox du verwenden musst, hängt davon ab, ob du analoge oder ISDN-Telefone einsetzen willst. Bei analogen Telefonen ist es relativ einfach: da musst du nur eine 2-adrige Leitung von Fon 1 der Fritzbox nach Raum 1 und und eine andere von Fon 2 nach Raum 2 verlegen (sog. Sternverkabelung). Bei ISDN-Telefonen ist es etwas komplizierter, denn eine ISDN-Installation darf nicht sternförmig verkabelt werden, sondern die ISDN-Dosen müssen in Reihe geschaltet werden. Außerdem wird 4- statt 2-adriger Leitung benötigt. Konkret heißt das, dass du vom
internen S0-Anschluss der Fritzbox (nicht zu verwechseln mit dem externen S0, an dem ja das IAD hängt) eine Leitung nach Raum 1 verlegen musst. Dort wird eine ISDN-Anschlussdose montiert. Von der aus geht es dann weiter nach Raum 2, wo ebenfalls eine ISDN-Dose montiert wird. Die ISDN-Dose in Raum 2 muss einen Abschlusswiderstand enthalten.
Mit DECT wird dies wahrscheinlich nicht möglich sein. Oder doch?
DECT wäre natürlich die einfachste Lösung. Ob das funktioniert, hängt von der zu überbrückenden Entfernung und anderen örtlichen Gegebenheiten ab (z. B. Anzahl und Beschaffenheit der Wände/Decken zwischen Basisstation und Mobilteil). Wenn du DECT verwenden willst, würde ich ISDN-Schnurlostelefone einsetzen. Vorteil: eine einzige ISDN-Basisstation kann mehrere Mobilteile versorgen, wobei man den Mobilteilen unterschiedliche ISDN-Rufnummern zuweisen kann. Mit analogen DECT-Telefonen könntest du nur dann jedem Mobilteil eine andere Nummer geben, wenn jedes Mobilteil eine eigene Basisstation hat. Der Gerätezoo vergrößert sich dadurch unnötigerweise.
DECT-Basisstationen werden ebenfalls an der Fritzbox angeschlossen. Eine ISDN-Basisstation kommt an den internen S0, analoge Basisstationen an Fon 1 bzw. Fon 2.
Für den Internetzugang musst du separate Netzwerkkabel von der Fritzbox in die beiden Räume verlegen oder WLAN nutzen. Ob letzteres funktioniert, hängt wie bei DECT von der Entfernung und den örtlichen Gegebenheiten ab. Mit einer Kabelverbindung ist es auch möglich, nur eine Leitung zum ersten Raum zu verlegen und dort einen Switch aufzustellen (dazu eignet sich z. B. deine zweite Fritzbox). Die zweite Fritzbox kann dann weitere Geräte mit Netzwerkzugängen versorgen, also einerseits die im gleichen Raum befindlichen Clients, andererseits aber auch welche im zweiten Raum. Auch hier hat man je nach den örtlichen Gegebenheiten die Wahl zwischen WLAN oder einer Kabelverbindung.
Grüßle
Der Mikrogigant