DSL-Anbieter mit brauchbarem Peering

Lurtz

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Da hier viele kundige Menschen unterwegs sind, hoffe ich man darf auch nach reinen DSL-Anbietern fragen?

Ich war die letzten Jahre Supervectoring-Kunde bei der Telekom. Bis auf eine zeitweise Leitungsstörung, für die hier niemand die Ursache findet, superstabil. Allerdings geht mir das Telekom-Peering (nicht nur zu den Preisen) massiv auf die Nerven, weshalb ich gerne wechseln würde. Nervt einfach komplett wenn selbst große Dienste wie Cloudflare zu Stoßzeiten praktisch unbenutzbar werden.

Welche anderen DSL-Anbieter mit offenen Peerings kämen in Frage? Mal davon abgesehen, dass man was Service angeht mit jedem Internetprovider ins Klo greifen kann, wenns blöd läuft...

Als regionalen Anbieter gibt es hier htp, die wirken aber eher semi-professionell, unter anderem kein Kundendienst am Wochenende. Kollegen sind soweit ganz zufrieden, mal ists aber auch einfach in deren Backbone kaputt. Peering keine Ahnung.

Vodafone möchte ich aufgrund sehr schlechter ehemaliger Erfahrungen eher meiden.

Zu O2 habe ich diverse Bekannte umgezogen, das lief bisher immer ganz gut. Deren Backbone soll ja sehr gut sein. Neukundenangebot ist da mit 3 Monate kostenlos bei 20€ Anschlussgebühr eher mager.
Bei der Telekom habe ich bisher immer 9 bis 12 Monate für 20€ rausgehandelt, also effektiv 37,50€ monatlich, da läge O2 dann sogar leicht drüber mit 39,40€.
Außerdem sind die garantierten Mindestgeschwindigkeiten sehr niedrig bei SV-DSL, gerade mal 105 mbit/s minimal. Keine Ahnung ob das zum Tragen kommt, wenn der Anschluss hier abgesehen von Störungen die letzten Jahre immer nahe am Maximum des technisch möglichen lief.

1&1 soll was DSL angeht mittlerweile häufig auch im Backend über die Telekom laufen, sodass man nur kaufmännisch 1&1-Kunde ist. Geht am Zweck meines Wechsels vorbei.
Preislich aber attraktiv und teils nette Boni wie vergünstigte AVM-Hardware.

Von FTTB ist hier nichts zu sehen, ansonsten bliebe noch DOCSIS bei einem kleinen regionalen Anbieter, aber abgesehen vom dann nötigen Wechsel der ganzen Hardware klingt das auch wenig vielversprechend.
 
Welche anderen DSL-Anbieter mit offenen Peerings kämen in Frage?
Imo fast alle. Gibt kaum bis wenige die auf Telekom WIA zurückgreifen. Kann bspw. bei 1und1 passieren wenn im betreffenden AsB kein Übergabepunkt am BNG zum Versatel-Netz existiert. Davon abgesehen kommt aber eben auch 1und1 in Frage wenn der Anschluss per L2-BSA (und somit Versatel-Backbone) geschaltet wird. Ansonsten die üblichen Verdächtigen o2, easybell, Vodafone…

Als regionalen Anbieter gibt es hier htp,
htp kommen auch in Frage.

Außerdem sind die garantierten Mindestgeschwindigkeiten sehr niedrig bei SV-DSL, gerade mal 105 mbit/s minimal. Keine Ahnung ob das zum Tragen kommt,
Nein. Denn zeitweise muss ein Internetanschluss auch 90% schaffen, vor ein paar Jahren hat die BNetzA da quasi ein Machtwort gesprochen…

1&1 soll was DSL angeht mittlerweile häufig auch im Backend über die Telekom laufen, sodass man nur kaufmännisch 1&1-Kunde ist.
Nein, das passiert nicht häufig sondern eher selten. Ist davon agbeshene (s.h. oben) quasi ausschließlich von der Region abhängig.
 
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Danke, sehr hilfreich. 1und1 wirbt ja mit 30 Tagen Zufriedenheitsgarantie, preislich auf jeden Fall attraktiv (ggf. auch was Zusatzangebote anbelangt) und deren Backbone soll auch ziemlich gut sein. Wäre vielleicht dann doch eine Überlegung wert...

Kann man irgendwie abschätzen, wo diese Übergabepunkte nicht vorhanden sind? Städtisches Neubaugebiet von Ende der 90er würde ich da nicht unbedingt erwarten, aber wahrscheinlich hat das nichts miteinander zu tun?
 
Kann man irgendwie abschätzen, wo diese Übergabepunkte nicht vorhanden sind?
Es gibt/gab da einen Test, der dann aber vor einer Weile mal nicht mehr funktionierte, keine Ahnung wie es aktuell aussieht (ich nutze ihn schon lange nicht mehr da ich in meiner Gegend die betroffenen Regionen eigentlich bereits kenne):
https://www.ip-phone-forum.de/threa...lekom-ftth-netz-verfügbar.312605/post-2523303

Ansonsten sind die AsB eines BNG-Standort schon relativ groß (>= ehm. HVt-Bereich), vielleicht findet man ja Freunde/Bekannte mit 1und1-Anschluss die man fragen könnte. I.d.R. sind auch eher ländliche Gebiete davon betroffen und nicht Städte aber ja, man kann das nicht generalisieren, es gibt eben auch davon betroffene Städte…
 
Hab Nachbarn bei 1&1 direkt gegenüber, finde die Frage nach Details des Internetanschlusses aber immer etwas übergriffig :)
 
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@NDiIPP
Wie kann man das in einer Fritz Box erkennen? In der DSL-Übersicht? Bei mir steht da bei Telekom gar nicht viel. Oder müsste man in das Ereignislog beim Aufbau der DSL-Verbindung nachsehen?
 
Über welches Backbone-Netz man angebunden ist kann man relativ leicht mit einem traceroute feststellen:

Code:
Routenverfolgung zu heise.de [193.99.144.80]
über maximal 30 Hops:

  1     1 ms     1 ms     1 ms  fritz.box [192.168.1.254]
  2     6 ms     6 ms     5 ms  ber0381aihk001.versatel.de [94.134.198.136]
  3     6 ms     5 ms     5 ms  vlan213.100M.flensburg1.distribution.komtel.net [62.214.0.77]
  4    19 ms    19 ms    19 ms  fra020isp005.versatel.de [80.81.193.80]
  5    18 ms    18 ms    18 ms  ipv4.de-cix.fra.de.as12306.plusline.net [80.81.192.132]
  6    18 ms    18 ms    18 ms  82.98.102.7
  7    18 ms    17 ms    18 ms  212.19.61.13
  8    19 ms    18 ms    18 ms  redirector.heise.de [193.99.144.80]

Hier erfolgt die Anbindung über Versatel/Versanet an einem 1und1 Anschluß

Code:
Routenverfolgung zu heise.de [193.99.144.80]
über maximal 30 Hops:

  1    <1 ms    <1 ms    <1 ms  fritz.box [192.168.0.254]
  2     5 ms     4 ms     5 ms  p3e9bf02d.dip0.t-ipconnect.de [62.155.240.45]
  3    13 ms    12 ms    12 ms  217.5.89.150
  4    13 ms    13 ms    13 ms  62.157.251.38
  5    14 ms    13 ms    13 ms  82.98.102.7
  6    13 ms    13 ms    12 ms  212.19.61.13
  7    14 ms    13 ms    13 ms  redirector.heise.de [193.99.144.80]

und hier handelt es sich um einen Telekom-Anschluß, welcher natürlich auch den Telekom Backbone nutzt.

Natürlich sollte man gegebenenfalls den traceroute zu den Seiten im Netz testen, die einem besonders wichtig sind um festzustellen, wie gut oder schlecht das Peering ist.
 
Ich würde an der Stelle mal einwerfen, dass es nicht unbedingt darauf ankommt, welchen ISP man nutzt, sondern eher wie und mit welchen Carriern der Diensteanbieter, den man erreichen will, arbeitet und wie dieser seine Netze verteilt.

Nur weil du deinen Anschluss jetzt z.B. zu 1&1 oder gar einem kleinen lokalen ISP wechselst, muss von dessen AS aus der Diensteanbieter nicht zwingend direkt erreichbar sein.
Und selbst wenn es eine direkte Verbindung zwischen den ASn gibt, ist noch lange nicht sichergestellt, dass diese auch genutzt wird.
Es kommt immer darauf an, wie die Routen announced werden.

Pauschal zu sagen mit einem ISP-Wechsel wird es besser, wird also nur mit viel Glück korrekt sein.
Traceroute wird da auch nur bedingt helfen, da Hinrichtung nicht zwingend auch die Rückrichtung sein muss (Transit wird tlw. Richtungsbezogen abgerechnet). Ist aber ein guter Anfang um die durchlaufenden AS zu sehen.
 
Wie kann man das in einer Fritz Box erkennen?
Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine wäre sich die zugeteilten IP-Adresse(n) anzuschauen (dazu bräuchte man noch nicht einmal Zugriff auf das Router WebIF, man schaut einfach mit einem der zahlreichen Online-Services* nach "meine IP", es genügt dazu bspw. mit einem Smartphone im jeweiligen WLAN-Gastnetz zu sein) ob diese zu Versatel oder zur Telekom gehören. Eine andere ist einfach nach dem Breitband-PoP zu gucken (s.h. Ereignisse bei einer Fritzbox) ob der zu Versatel gehört oder zur Telekom.

Ein traceroute ist sicherlich auch eine Möglichkeit aber dafür (also zumindest im Falle von 1und1-Anschlüssen) imo doch schon ein wenig übertrieben…

*) Beispiel:
https://www.heise.de/netze/tools/meine-ip-adresse
(und dann auf die IP-Adresse klicken)
 
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Traceroute werde ich da sicher nicht ausführen können... Müsste das schon an anderen Dingen sehen. Vielleicht versuche ich 1&1 einfach. Die werben ja sogar mit 30 Tagen Zufriedenheitsgarantie...

@dkuehnlein
Das ist sicher richtig, bei einem anderen ISP wird auch nicht alles Heile Segen sein. Aber ich habe nicht wirklich Lust diese Firmenpolitik der Telekom zu den Preisen auch noch unbedingt zu unterstützen.
Aber ich werds ja dann sehen, wenn es woanders im Durchschnitt auch nicht besser läuft, kann ich wieder zurückgehen. Bin gerade im Elternhaus, da gibt es einen 50 Mbit/s Anschluss über 1&1 und einen 16 Mbit/s Anschluss über O2 und gefühlt laufen beide konstanter als mein 250 Mbit/s Telekomanschluss über die Telekom, insbesondere wenn es an Dienste über die typischen CDNs wie Reddit oder selbst kleinere Dienste geht, die über Cloudflare laufen. Das ist schon arg.
 
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