Eure Meinung "zum Fall" Emsdetten ..

susanne

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Ich tue mich gerade schwer einen Titel zu finden ... daher bitte gerne Vorschläge an mich. Edit: Würde hier gerne eine Umfrage einfügen, bitte daher um Vorschläge für Antwortmöglichkeiten.

Ich muss sagen, ich habe mich bis heute nicht wirklich um diesen Vorfall gekümmert, wusste also defacto nichts. Bis ich heute den Abschiedsbrief von Sebastian B. - und das noch in der youtube musikuntermalten Variante- anschaute. Was war passiert, mir lief ein wirklich kalter Schauer über den Rücken! Als ich dann z.B. durch gulli, einige seiner aus 2004 stammenden Blogeinträge und noch einiges mehr lass, begang ich mich zu Fragen, warum, warum musste "dies" passieren .... er ruft seit Jahren nach Hilfe, selbst auf moderierten Beratungsseiten, und niemand reagiert! Was ist bloss los hier?!

Edit: Hier noch der komplette Abschiedbrief

Noch was um meine -aktuelle- Meinung auch klar zu definieren - für mich war er Opfer!







 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn er ein Opfer war, gibt es ihm nicht das Recht mit Waffen in eine Schule zu stürmen und Leid über viele Menschen zu bringen. Gewalt kann nicht das Mittel sein, um seinen Frust ab zu bauen.

Bye Michael
 
Ich habe mir (noch) keine endgültige Meinung dazu gebildet. Bei Hart aber Fair wurde auch darüber diskutiert. Die Sendung kann man sich übrigens im Web noch mal ansehen.

Der Titel der Sendung "Vom Ballerspiel zum Amoklauf" ist leider typisch für die Berichterstattung im Moment. Da wird eine Verbindung hergestellt, die faktisch zwar da ist, aber IMHO nicht die Ursache der Tragödie ist. Dass ein potentieller Amokläufer empfänglich für Ballerspiele ist, liegt auf der Hand. Aber deswegen ist nicht jeder, der Ballerspiele spielt, ein Amokläufer. Schließlich schaffen wir auch nicht alle Autos ab, weil einige der Käufer potentielle Geisterfahrer sind.

Das Ballerspiel an sich ist also keine Ursache. Trotzdem darf man die Nachahmer-Mentalität nicht unterschätzen. Das betrifft aber TV, Film und andere Medien genau so wie Ballerspiele. Auch die "Nachrichten"-Berichterstattung trägt dazu bei. Ohne Erfurt und die entsprechende Berichterstattung hätte es IMHO Emsdetten nicht gegeben. Ohne Columbine und die entsprechende Berichterstattung hätte es Erfurt nicht gegeben usw. Das lässt sich meiner Meinung nach sogar ausdehnen auf so manche Terror-Anschläge, aber das ist ein anderes Thema.

Wie gesagt, habe ich mir kein abschließendes Urteil gebildet. Das sind nur ein paar Gedanken, die mir gerade einfallen. Ich würde Dir jedenfalls soweit Recht geben, dass in diesem Fall der Täter auch Opfer war.
 
@Tuxi

Das er kein Recht hatte, für seine Gewalttat steht klar ausser Frage -hat aber auch niemand behauptet- aber eines ist Fakt, "Frust abbauen" war mit Sicherheit nicht das Motiv/ Ursache!
 
Tut mir Leid. Dieser Mensch hat in dem Moment verloren für mich, wo er zur Waffe griff. Gewalt ist definitiv keine Lösung. Er hätte sich doch jemanden anvertrauen können. Wenn es niemand auf seiner Schule gab, hätte er mit seinen Eltern oder Verwandten reden können. Aber nein, er Griff zur Waffe. Und diese Diskussionen, die da jetzt wieder stattfinden, sind IMHO Sinnlos und verhindern nicht den nächsten Amoklauf. Man sollte ergründen, was mit solchen Menschen los ist. Warum reagieren sie so? Worin liegen die Ursachen?

Bye Michael
 
@ Tuxi,

braucht dir nicht leid zu tun, jeder hat seine eigene Meinung, oder schätzt "Sachen" anders ein.
Meiner Meinung nach hat er nicht ab dem Zeitpunkt verloren, wo er zur Waffe griff, sondern wo er Schulen besuchen musste, wo reagieren auf Hilferufe -so wie es ausschaut- ein Fremdwort ist.

Anvertrauen ... hast du seine Blogeinträge etc. gelesen .... z.B. wo er sich über seinen Direktor äussert - 1x reagiert in seiner Schulzeit, wo ihm ein glühender Schlüssel in die Hand gedrückt wurde ..... möchte nicht wissen, was da noch "abgegangen" ist.
Anvertrauen, wenn!? Lehrern die offensichtlich lieber wegschauen. Was übrigens eines der Grundprobleme unserer Schulen -wie auch ausserhalb- sein dürfte.

Nicht zu vergessen, er ist ein Kind! Da ist mit Anvertrauen meist nicht viel, und bei einem kranken noch viel weniger. Er selbst hatte den Weg des Netzes für seine Hilferufe genutzt, dies -so wie es ausschaut- nicht zu wenig. Klar der falsche Weg, aber sage dass mal einem Kind.

Diskussionen darüber erachte ich mehr als sinnvoll (allerdings anders wie aktuell in den meisten "alten" Medien) - warum!? Wachrütteln, zu mehr Zivilcourage aufrufen, für Hilferufe -aber auch Warnungen*- sensibilisieren, und, und, und.

Ursachenforschung!? Da gibt es in diesem Fall IMHO nicht viel zu forschen, dieses Kind! wurde -offensichtlich-, gemobbt, tyranisiert, geschlagen, beleidigt ....... und hatte dabei keinen realen Ansprechpartner, geschweige denn jemanden, der von sich aus auf dieses Kind zugegangen ist.

* aktuell wurde gestern wieder ein anderer -offensichlich geplanter Fall - verhindert, hat also Wirkung gezeigt

Was zur Ursachenbekämpfung: Ich würde mir wünschen, dass jeder Lehrer gezwungen wird -am besten gemeinsam mit den Schülern-, die youtube Version des Abschiedsbriefes anzuschauen -am besten täglich vor Schulbeginn- die würde völlig ausreichend sein, um sie zu sensibilisieren, aber auch um ihren Umgang zu überdenken ........ nie wieder ein Kind was zu hören bekommt ..... "aus dir wird eh nichts" - dieser Satz, dürfte in Schulen am Tag hundertfach fallen, vielleicht noch mit einem kleinem Nachsätzen - wie: "bei deinem Elternhaus" oder "willst du so wie deine Eltern enden".


 
Keine Frage, ein schreckliches Ereigniss, was da passieret ist und hätte nicht sein müssen, aber nacher ist man immer schlauer.
Es ist halt leider Gottes normal geworden, auch der Rektor, die Lehrer stehen im Stress, denn in diesem Land reagiert die Geiz ist Geil mentalität und das mittlerweile eigentlich überall.
Letzte Tage z.B. am Radio gehört, dass in Deutschland ca 1 Schulpsychologe auf 12-14.000 Kinder kommt ! in Dänemark, oder Schweden ist es einer für 1000-1500. Was bitte soll man von einem noch so guten Psychologen erwarten, der für 14000 Kinder zuständig ist ??? - richtig, genau das, was da passiert ist kann man nur sagen:( da kann man sich die Knete für den einen Psychologen sicherlich auch sparen
Da zahlen wir lieber tausenden von Arbeitslosen ein Existenzminium und sparen 2,80 Euro, bevor wir einen mehr in korrekte Arbeit einstellen die letzten Endes noch uns selber zu gute kommen, denn irgendwann sollen die jetzigen Schüler mich ja mal durchfüttern - und auch der Gedanke macht mir Zukunftsangst:)
Insbesondere von der Politik erwarte ich nicht mehr als das, was gerade abgeht. Da labern irgendwelche völlig realitätsfremde Pappnase die sich auch kein bischen wirklich für das Geschehen interessieren über Ballerspiele. Klar sehe ich den Zusammenhang: ein potentieller Amokläufer ist sicherlich empfänglich für Killerspiele, genauso wie Hasch allgemein bekannt die Einstiegsdroge ist, denn keiner rammt sich so direkt die Nadel in den Arm. Aber so wie nicht jeder Jointraucher ein Süchtiger ist, so ist auch nicht jeder Killerspieler ein Amokläufer
Der hier angesprochene Fall der da gestern verhindert worden ist, da gehts doch um den Berliner Gymnasiasten nehm ich mal an, erschreckt mich wiederrum. Da bedarf es nur 3 Petzten beim Hausmeister und schon hat man ne Hausdurchsuchung an der Backe !!! das kann nicht sein, aber zu diesen Zeiten ist im Kampf gegen potentielle Amokläufer und Terroristen leider alles erlaubt:(
 
susanne schrieb:
aber eines ist Fakt, "Frust abbauen" war mit Sicherheit nicht das Motiv/ Ursache!

Woher willst du das wissen?

Dieser Abschiedsbrief - sofern er echt ist - passt für mich nicht zu seinen anderen Ergüssen, zum Beispiel zu seinen Gewaltvideos. In diesen Videos kann man erkennen, wie er echte Freude zeigt beim ausführen seiner dortigen Pseudo-Gewalttaten.

IMO hat er diesen Abschiedsbrief genau so kreiert, um sich als Opfer dieser bösen Gesellschaft hinzustellen - was ihm ja teilweise gelungen ist, wie man hier sieht. Dieser Abschiedsbrief ist nicht seine echte Meinung, sondern nur dass was er möchte, wie er gesehen werde möchte - Hannibal Lecter in Sparformat. Damit wir es nicht als das was es ist wahrnehmen, nämlich eine feige Tat eines Kranken, sondern als Heldentat eines Erleuchteten.

Aber zu einem solchen philosophisch Erleuchteten passt eben keine solche Gewalttat.

Also sollte man diese Inszenierung dieses Abschiedsbriefes sehr kritisch sehen und nicht gleich wieder auf diese böse, böse Gesellschaft schimpfen, die ja "eh nichts anderes verdient hat" - genau dann hat seine Manipulation voll gewirkt, zum großen Bedauern der wirklichen Opfer.

Gruß
Flauschi, der auch mit vielen Dingen dieser Gesellschaft nicht einverstanden ist, aber Demokratie bedeutet eben nicht, dass alle anderen meiner Meinung sein müssen, sondern das die Meinung der Meisten die Richtung weist und dazu gehört dann per Definition auch die Unterordnung (böses Wort)
 
JSchling,

meines erachtens, bräuchte es keiner Schulpsychologen (kann allerdings auch nicht schaden), denn für viel wichtiger erachte ich, dass Lehrern endlich wieder bewusst wird, das sie nicht nur einen Lehrauftrag, sondern auch -nicht weniger unwichtig- einen pädogogischen* Auftrag haben.

* und der beginnt nicht zuletzt, Freude an der Arbeit zu praktizieren, und nicht grösstes Vorbild in Sachen krankfeiern zu sein ... ich behaupte hier mal -vielleicht gibt es ja sogar Studien dazu- das die liebe Lehrerschaft den höchsten Krankenstand "produziert".

Zum gestrigen Berliner Fall ... Ich habe mich noch nicht wirklich mit dem Fall beschäftigt, aber dass Wort "Petzten" dürfte fehl am Platz sein, denn das ist doch das was wir- zumindest ich- wollen, sensibilisieren auf Warnhinweise und die dann auch äussern. Was dir hier warscheinlich sauer aufstösst, ist das Handlungsweise der Exekutive - der fehlt offensichtlich massiv das nötige Fingerspitzengefühl.
 
@flauschi :meinemei:
Ich betrachte diesen ganzen "Abschiedsbrief" als eine Selbstinszenierung, die gespickt ist mit verblendeter Ideologie, falschen Behauptungen und daraus resultierenden Trugschlüssen.
Seine Darstellung der Gesellschaft ist schlicht falsch und imo in dieser Darstellung nur so konstruiert, um seinen geplanten Amoklauf zu rechtfertigen.
Seine eigene Beschreibung passt ebenso wenig zu den anderen Selbstinszenierungen, wie er sich mit Waffen präsentiert usw.
Für mich hatte er schlicht eine gestörte (Selbst-) Wahrnehmung. Aber er hat ganz bewusst gehandelt und ist damit für mich kein Opfer sondern nur Täter!
 
@novize und @flauschi ich stimme Euch zu

@susanne

bevor ich hier die Gesellschaft verdamme oder den Lehrern ein Fehlverhalten vorwerfe, sollte man doch als erstes mal das Elternhaus genau "unter die Lupe" nehmen.
Hier hat der Junge letztendlich gelebt, warum ist den Eltern dann bitte nichts aufgefallen.(Kontaktarmut innerhalb der Familie)
Sorry - Du lamentierst hier rum dass Lehrer einen pädagogischen Auftrag haben, wo bitte bleibt denn der pädagogische Auftrag der Eltern - Augen zu und durch, das kann es doch nicht gewesen sein.

mfg Holger
 
@Novize:

Full ACK!!!!!!

@lone star:

Auch Dir stimme ich zu.
 
@susanne
die Petzten bezogen sich weniger auf das Verhalten der Kinder als solches, das war OK, das sollte auch so sein.
Petzen war eher mehr eine Anspielung darauf, dass ich es für einen Witz halt, deswegen gleich eine Hausdurchsuchung durchzuführen. Also wenn das bei mir passiert wäre, würde ich den Richter der seinen Otto darunter gesetzt hat mächtig lang machen. Da sollte man doch erstmal mit den Lehrern, Eltern und vorallem dem Kleinen selber reden
@lone star
anders als Eltern haben Lehrer aber dafür studiert und erwarten auch deshalb ein entsprechendes Gehalt - und ich erwarte dafür entsprechende Fähigkeit
Das die Eltern auf jedenfall mitschuld sind steht ausser Frage, aber das wird auch in Zukunft so sein
es geht ja mehr um die Frage, warum unser tolles System hier nicht gefunzt hat
Wie ich auch schon geschrieben habe, halte ich Lehrer schon für recht gestresst und keinen einfachen Beruf. Ich will daher nicht mal dem Lehrer als Person was anhängen, sondern vielleicht der Gesellschaft, welche sich tausende von arbeitslosen Lehrern leistet, damit 30-35 Kinder je Klasse sitzen:(
 
@JSchling,

sorry-falls das verkehrt rübergekommen ist, ich hatte nicht vor die Lehrerschaft zu schützen.
Was mich nur stört, heute gibt jeder der Gesellschaft die Schuld an einem Dilemma - nur wer ist die Gesellschaft, wir sind die Gesellschaft.
Warum also gezielt eine Berufsgruppe heraussuchen und denen dann die Schuld in die Schuhe schieben.
Sicherlich hat der Lehrer studiert und sollte, was den Umgang mit Schutzbefohlenen angeht, uns um Welten voraus sein.

Nur wie sieht dann die Realität aus, der Tag hat 24 Std. 6 Stunden davon ist das Kind in der Schule, mit viel Glück unterrichtet ein Lehrer 90 min. dieses Kind in der Klasse mit ca.29 anderen Kindern - bleiben rein mathematisch 3 min. sich dieser Person anzunehmen.
Was passiert dann auf den Elternabenden, die Eltern der Kinder, die Probleme haben, kommen erscheinen garnicht erst.Es sind leider immer die gleichen Eltern, die Interesse an der Entwicklung ihres Sprösslinges haben. Ich selber bin 14 jahre immer zu jedem Elternabend hingegangen, es waren immer die gleichen Gesichter, die ich dort gesehen habe. Ich konnte vorher schon die Namen aufsagen, die ich dort treffen würde.

Was passiert jetzt mit den anderen 18 Std.am Tag, wer hat dann jetzt die Aufsichtspflicht für den Schutzbefohlenen. Der Sportverein, die Clique,der PC,das Internet oder sind es letztendlich die Eltern, die hier gefordert werden.
Sorry - wenn ich dann hier poste die Gesellschaft hat versagt, dann muss ich mir als Einzelperson dieser Gesellschaft auch den Schuh mit anziehen.
(aus diesem Grund finde ich die Kindersicherung von AVM auch gut, sie hilft mir bei meinen Erziehungspflichten wenn ich mal zuhause nicht anwesend bin).

mfg Holger
 
lone star schrieb:
Sorry - wenn ich dann hier poste die Gesellschaft hat versagt, dann muss ich mir als Einzelperson dieser Gesellschaft auch den Schuh mit anziehen.

Wer hat hier geschrieben, dass die Gesellschaft versagt hat?! Zum Rest später mehr.


 
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