Hi,
nein, so eine Liste gibt es afaik nicht, aber ich kann ja mal versuchen eine zu basteln:
Latenzpfad:
Interleave sorgt dafür, daß Störungen bei der Übertragung mit Hilfe der FEC Daten ( besser ) korrigiert werden können. Deshalb ist Interleave bei schlechteren Leitungen immer die bessere Einstellung. Je nach Einzelfall kann man alleine durch die Einstellung Interleave bis zu 500kBit/s und mehr aus der Leitung rauskitzeln. Der einzige Nachteil ist, daß die Pingzeiten durch die Verwendung von Interleave ansteigen. Deshalb gilt rate ich hier:
Nur wer eine gute Leitung hat und Onlinespiele spielt, bei denen es tatsächlich auf Reaktionszeiten im mS Bereich ankommt, sollte Fastpath wählen. Ansonsten ist Interleave immer die bessere Methode, da mehr Tempo aus der gleichen Leitung rausgeholt werden kann.
Ob man tatsächlich selber zwischen Interleave und Fastpath umschalten kann hängt im übrigen vom DSLAM ab. Wenn der DSLAM fest auf eine der beiden Methoden eingestellt ist, wird er die Anforderung der Fritzbox ignorieren.
Störungen durch Rundfunkträger ausfiltern:
Die Einstellung "Automatisch ermitteln" ist nahezu immer sinnvoll. Einen Träger manuell zu sperren ist nur sinnvoll, wenn man die Frequenz des Senders und die Nummer des zugehörigen Trägers exakt kennt. Alternativ kann man bei Störungen durch Mittelwellensender auch Versuche mit einer Doppeldrossel in der Leitung vom Splitter zur Fritzbox machen, mehr dazu erfährt man in dem Riesenthread unter dieser URL:
http://forum.mhilfe.de/viewtopic.php?t=2027&postdays=0&postorder=asc&start=0
Maximale Upstream- und Downstreamrate:
Das ist eigentlich selbst erklärend. Diese Einstellungen machen genau das gleiche wie euer ISP, wenn ihr euch über Syncverluste beschwert
Übertragungsbereich ausblenden:
Diese Einstellung ist immer dann sinnvoll, wenn das SNR in einem bestimmten Bereich des Spektrums sehr schlecht ist. Dieser Bereich wird dann generell nicht verwendet, was zwar das mögliche Tempo verringert, dafür aber die Zahl der Fehler verringert und den Sync somit stabiler macht.
Signal/Rauschabstand:
Hiermit kann man die Fritzbox dazu bringen, entweder agressiver zu synchronisieren als normal (negative Werte), oder konservativer zu synchronisieren (positive Werte). Die Auswirkungen sind entweder ein schnellerer Sync zu Lasten höherer Fehlerzahlen bis hin zu häufigem Syncverlust oder eine langsamerer Sync mit weniger Fehlern und somit einer stabileren Leitung.
Im Gegensatz zur Einstellung der maximalen Up- und Downstreamrate wird hier die Geschwindigkeit nicht absolut, also unabhängig von der derzeitigen Leistungsqualität, begrenzt. Vielmehr gibt man der Box vor, welchen SNR Wert man anstrebt, so daß sie beim synchen den Speed an die aktuellen Leitungswerte anpassen kann.
Anpassung der Sendeleistung:
Hier ist vor allem der Wert für den Upstream interessant. Wenn man hier eine positive Zahl angibt, dann wird die Sendeleistung im Upstream absichtlich (durch die Fritzbox selber) gedrosselt, wodurch der eigene Upstream die niedrigsten Träger des Downstreams nicht mehr so sehr stören kann. Infolge dessen kann ein höherer PCB Wert im Upstream dazu führen, daß der Downstream besser wird, weil mehr Bits auf die niedrigen Träger gelegt werden können. Ideal ist ein Wert, bei dem der Upstream gerade noch so groß ist wie er nominell sein sollte.
Im Gegensatz dazu bittet man den DSLAM mit dem PCB Wert für den Downstream, stärker (negative Werte) oder schwächer (positive Werte) zu senden. Ob der DSLAM dieser Bitte dann nach kommt, ist die andere Sache. Desweiteren kann der DSLAM natürlich nicht stärker senden, wenn der PCB-Wert aktuell bereits null ist. Ein höherer Sendewert ist natürlich vor allem bei längeren Leitungen wünschenswert. Eine zu hohe Sendeleistung des DSLAMs kann aber durch Übersprechen dazu führen, daß das SNR wieder schlechter wird. Daher sollte man diesen Wert, sofern der DSLAM überhaupt darauf reagiert, nur so hoch einstellen, als das man wirklich eine Verbesserung der Synchronisation und des SNR erreicht. Ansonsten stört man nämlich nur die anderen Teilnehmer im gleichen Kabelbündel auf der Straße ohne das man wirklich was davon hat.
Diverses:
Eine Optimierung auf kurze Leitungen bewirkt daß probiert wird, die höheren Frequenzen mit mehr Bits zu beladen. Die Optimierung auf lange Leitungen bewirkt dagegen das Gegenteil. Dies ist ja auch leicht nachvollziehbar, denn bei einer langen Leitung ist die Dämpfung vor allem auf den höheren Frequenzen überproportional stärker als auf den niedrigen Frequenzen.
Ich hoffe, ich habe die Einstellungsmöglichkeiten einigermaßen korrekt erläutert.
C.U. NanoBot