[Frage] FritzBox 7490 - Backup wiederherstellen ohne Passwort

mschroeder67

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Hallo,
ich habe eine FritzBox 7490, wo mir noch vom Februar 2018 eine Backup-Datei vorliegt, welche unter FW 6.83 erstellt wurde. Aktuell läuft die FritzBox unter FW 7.60.
Die FritzBox hat leider ihre Einstellungen verloren und ich würde gerne die Backup-Datei von 2018 wieder einspielen. Leider wird bei der Wiederherstellung nach einem Backup-Passwort gefragt, welches ich nicht mehr habe.

Kennt jemand eine Möglichkeit, trotzdem die Einstellungen aus der Backup-Datei wieder zugänglich zu machen?
(Eine Liste aller Einstellung von 2018 würde mich schon reichen)
 
Wenn das ginge wäre es m.E. sowieso ein Bug und Sicherheitsproblem.
Wozu etwas mit PW versehen oder verschlüsseln, wenn man es ja ohnehin knacken kann?
 
Nur die Export lesen wird ihm wohl nicht viel bringen, wenn man die Bedeutung der einzelnen Einträge nicht kennt oder zuordnen kann bzw. durch welche Einstellungen im GUI sie sich ändern.
Daher möchte er sie ja wieder einspielen. Zuvor müßte er aber ohnehin ein Recovery auf die alte FW machen, damit das gehen kann.

Wenn man gezielt einzelne bestimmte Einträge nachschaun möchte ist es schon hilfreich, aber so für einen Laien nicht wirklich interpretierbar.
Er könnte allenfalls so gut es geht die Einstellungen mit der alten FW nachstellen und dann die beiden Exporte vergleichen und iterativ herantasten.

Aber ja, auf die Art sollte oder könnte es dann auch gehen.
Einfach eine Export mit der alten FW erstellen (deren PW merken) und dann die Einstellungen allesamt aus der alten Export in die neue kopieren, Schlüssel generieren und anhängen, und die dann wieder einspielen.
Nur den Eintrag mit dem PW darf er dabei nicht verändern, sonst verlangt sie ja wieder beim Einspielen das alte PW.
Bzw. nur den Eintrag mit dem PW von der neuen in die alte kopieren, Schlüssel erstellen und einspielen.

Ginge das so???
 
Hat eigentlich AVM mal einen Grund für die zwangsweise Verwendung eines Kennworts bei Backups kommuniziert? Die "professionelleren" Anbieter, die ich sonst nutze, haben so etwas nicht. Bei FB vergeben ich ein einfaches Password und speichere das im Dateinamen mit ab. Oder gibt es eine andere Möglichkeit das Kennwort "abzuwählen"?
 
Bei den fbtools vorbeischauen kann sich lohnen. Dort gibt es verschiedene Tools zum decrypten.
LG
 
Da bleibt nur "brute force", wenn man auch an die verschlüsselten Einträge in einer Sicherungsdatei gelangen will (der größte Teil steht ja aber ohnehin im Klartext in der Datei, wie bereits angemerkt wurde) - mit einer Liste möglicher Kennwörter (Wörterbuch-Attacke) und diesem Projekt: https://github.com/PeterPawn/decoder sollte sich einigermaßen schnell ein Batch zusammenstöpseln lassen, der die Liste automatisch abarbeitet, bis das richtige Kennwort gefunden wurde. Oder (mit noch deutlich mehr Rechenpower) man wühlt sich durch ... die Sicherungsdatei enthält in ihrem Kopf eine Zeile mit dem für die Verschlüsselung der Datei benutzten Kennwort, allerdings ist auch dieser Eintrag mit AES-128 AES-256 verschlüsselt, wobei der MD5-Hash des Kennworts genutzt wurde.

Das ist im Detail hier: https://www.ip-phone-forum.de/threads/wie-funktioniert-eigentlich-die-avm-verschlüsselung-für-die-einstellungen.295101/ beschrieben und wer tatsächlich nur nach dem verlorenen Kennwort sucht, kann das natürlich auch auf den reinen Angriff auf die Verschlüsselung dieses einen Wertes (1x MD5-Hashen des vermeintlichen Kennworts, 1x AES decryption, 1x MD5-Hashen des Wertes für den Vergleich mit dem gespeicherten Hash) reduzieren, was auf heutiger Hardware selbst einen Angriff auf ein 8-stelliges alphanumerisches Kennwort (62 Zeichen bei Groß- und Kleinschreibung) in endlicher Zeit ermöglicht … wobei eine Wörterbuch-Attacke sicherlich noch deutlich schneller zu bewerkstelligen ist, wenn man nur das RICHTIGE Kennwort nicht mehr auf Anhieb findet. Entsprechende Projekte (z.B. dieses: https://hashcat.net/hashcat/) bieten auch Tools, um solche Wörterbücher generieren zu lassen.

Wobei in aller Regel der notwendige Aufwand durch den "Wert" der Daten in einer Sicherungsdatei (für den berechtigten Benutzer, nicht für jemanden, der z.B. darüber ein (für ihn spannendes) E-Mail-Konto angreifen will, dessen Zugangsdaten in dieser Sicherungsdatei zu finden sind) in keinster Weise gerechtfertigt erscheint und daher wohl die allermeisten von vornherein davon Abstand nehmen werden - PRINZIPIELL wäre es durchaus (in endlicher Zeit und mit endlichem Aufwand) möglich, weil AVM eben nur einen MD5-Hash des vom Benutzer vorgegebenen Kennworts verwendet als Schlüssel für die AES-Verschlüsselung des eigentlichen Schlüssels (mit dem die Daten dann verschlüsselt werden). Bei 128-Bit Schlüsselraum (so lang ist ein MD5-Hash) kann man notfalls sogar sequentiell suchen (lassen), wenn man die Ressourcen (Zeit + Rechenkapazität, am besten geclustert) hat.

Ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen - aber i.d.R. ist es deutlich schneller, die Daten (inkl. der verschlüsselten) alle neu einzugeben, solange man es nicht auf nur ein paar hundert (oder auch einige tausend) Kandidaten für das benutzte Kennwort eingrenzen kann … dann ist es allerdings auch ziemlich egal, wie lang dieses Kennwort in Textform war und man ist wiederum schneller beim Wiederherstellen der Sicherung, als mit einer kompletten Neu-Konfiguration.

EDIT: Es ist schon wieder zu lange her, daß ich die Funktionsweise beschrieben habe (2017, ich weiß mittlerweile nicht mehr, was ich heute zum Frühstück hatte) - es wird ja AES-256 verwendet bei der Verschlüsselung, aber der benutzte Key hat in Wahrheit nur 128 Bit.
 
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Hat eigentlich AVM mal einen Grund für die zwangsweise Verwendung eines Kennworts bei Backups kommuniziert?
Der Grund dürfte sein, das viele früher (vor FRITZ!OS 6.5x) eine Sicherung ohne Passwort erstellt haben (dabei werden Passwörter usw. dennoch verschlüsselt aber mit Hilfe von boxindividuellen Werten, wie siehe Link in Beitrag #8) und diese dann nicht mehr auf einer anderen Box (selbst wenn es sich um das gleiche Modell handelt) importieren konnten. Denn eine Sicherung ohne eigenes Passwort lässt sich eben nur auf der Box wiederherstellen mit der diese erstellt wurde.

Daher hat AVM (imo vernünftigerweise, denn die Anfragen hier im Forum früher waren nicht selten als die Leute feststellten, dass sie ihre alte Sicherung (ohne eigenes Passwort) nicht in ihre neue Box importieren konnten, imo waren diese Anfragen wesentlich häufiger als die Anfragen die das Passwort vergessen haben wie hier vermutlich beim TO) die Möglichkeit mit FRITZ!OS 6.5x abgeschafft eine Sicherung ohne eigenes Kennwort anzufertigen, sodass man eben zumindest nicht in diese Falle tappt (hat daher imo auch nicht unbedingt etwas mit dem webcm Vorfall von vor 11 Jahren zu tun).

Oder gibt es eine andere Möglichkeit das Kennwort "abzuwählen"?
Zumindest nicht mehr seit FRITZ!OS 6.5x.



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Wüsste jetzt nicht wie die da helfen können wenn man das Passwort nicht (mehr) kennt…
 
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Wüsste jetzt nicht wie die da helfen können wenn man das Passwort nicht (mehr) kennt…
PeterPawn hat doch erläutert wie man bruteforcen kann? Bei Engelke gab es -iirc-mal ein Beispiel, wie man neben Wörterbuch auch bei bekannter Passwortlänge oder bekannten Teilen des Passwortes das Bruteforcen abkürzen kann. Es kann immer gute Gründe geben, z.B. SIP-Credentials, erforschen zu müssen.
Bsp.: Eine bei sipgate hinterlegte Mailadresse *[email protected] gibt es nicht mehr. Dank eingeführtem 2FA ist es unmöglich, sich überhaupt einzuloggen.
LG
 
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