hybird Auslaufmodell?

h-o

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Nanu, nimmt elmeg jetzt beide hybirds aus dem Programm?

Entweder bin ich blind oder In der aktuellen Preisliste ist überhaupt nur noch die hybird 600 drin ("Solange Vorrat reicht"), die hybird 300 ist schon ganz aus der Preisliste rausgeflogen.

Die Preisexplosion vor ein paar Jahren hat sich (trotz der mehr enthaltenen Lizenzen) offenbar negativ auf den Verkauf ausgewirkt...
 
Mit den Verkaufszahlen hat das nichts zu tun, sondern eher mit der in den Geräten verbauten Hardware.
 
Hallo,

bintec elemg hat bereits auf der letzten Roadshow im September 2018 bekannt gegeben, dass die hybird 300 und 600 sowie die Systemtelefone S530 und S560 "End of Sale" sind, da die Hersteller der darin verbauten ISDN-Komponenten deren Produktion eingestellt haben.
Da es wohl auch keine Ambitionen für Nachfolgeprodukte in dem Segment gibt, hat man sich aus dem Mittelklassesegment verabschiedet und ist nur noch in der Kompaktklasse unterwegs.
Gerade im Bereich der Endgeräte finde ich das sehr schade und kurzsichtig, wenn kein vollwertiges Systemtelefon mehr zur Verfügung steht.
 
Der nahende Verkaufsstopp der S560 ist nicht nur deswegen enttäuschend, weil dieses Systemtelefon nicht nur die jeweiligen Anlagen komplett unterstützt (im Gegensatz zum IP630 von Gigaset), sondern weil es mit diesem Telefon praktisch keine Probleme gibt.

Außer vielleicht, dass das S560 an der hybird gerne Nummern aus der Anruferliste "vergisst", wenn zwischendurch wieder ein Gespräch geführt wurde. Dieser Bug ist auch in der aktuellen Firmware immer noch nicht behoben (und wird es wohl auch nicht mehr).

Dass bestimmte ISDN-Bauteile nicht mehr lange lieferbar sein werden, war aber wirklich schon sehr lange absehbar (damit argumentiert die Telekom schon seit Jahren, wenn es um die ISDN-Vermittlungsstellen geht).

Wenn ich daran denke, wie elmeg vor nicht einmal zwei Jahren vollmundig die neue hybird 300/600 ankündigte, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass es nur an nicht mehr lieferbaren Teilen liegt.

"Die bintec elmeg GmbH ergänzt ihr ALL-IP-Lösungsportfolio um die ALL-IP-Variante der modularen Kommunikationslösung elmeg hybird 300 ALL-IP und elmeg hybird 600 ALL-IP. Damit reagiert der Nürnberger Netzwerk-Spezialist auf die fortschreitende Digitalisierung in Unternehmen und gewährleistet ab sofort auch mit seinen modularen ITK-Systemen einen einfachen Umstieg von ISDN ins IP-basierte Netz."

Dass die ziemlich dreiste "Preisanpassung" um mehr als 50 % (!) bei der hybird im Spätsommer 2017 keine Rolle gespielt haben sollen bei der Entscheidung ein Jahr später, diese Serie einzustellen, ist daher kaum glaubwürdig.

Im neusten bintec-elmeg-Geschäftsbericht für das Jahr 2017 wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die erfreuliche Umsatz- (+5 Mio) und Gewinn- (+0,5 Mio) -Steigerung von 2016 auf 2017 fast ausschließlich über die Telekom-Sparte (als Digialisierungbox etc.mit 106 %) erreicht wurde. Das Fachhandelsgeschäft - und dazu dürfte die hybird wohl eher gehören - ist dagegen stark rückläufig.

Außerdem interessant: "In 2018 erwarten wir eine Umsatzreduzierung von etwa 10%, bedingt durch den Umbau des bestehenden Hardware - zum softwarebasierten Geschäftsmodells und der damit einhergehenden Anlaufphase"

Das klingt schon wieder stark danach, als würde es in absehbarer Zeit bald überhaupt keine Hardware von bintec-elmeg geben, sondern nur eben nur noch die (angepasste) Software hierfür...

Immerhin steht bintec-elmeg mittlerweile wirtschaftlich gut da, nach jahrelangen Millionenverlusten (bis 2014). Aber ohne die Telekom wäre diese Firma (so wie elmeg im Jahr 2003) wohl schon längst Geschichte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich bezweifele auch, dass es nur die ISDN-Komponenten sind, die den Ausschlag gegeben haben, die hybirds einzustampfen.

Die wurden von Anfang an als IP-Anlagen angepriesen, haben aber selbst heute noch Probleme, die eine be.IP plus interessanterweise nicht hat. Daran wird sich auch nichts mehr großartig ändern. Die Technik der hybirds ist sicher in die Jahre gekommen und unterscheidet sich stark von der Hardwarearchitektur der be.IP plus. Anders kann ich mir auch nicht erklären, dass Systemsoftwareupdates ein gutes Stück später als bei der be.IP plus kamen.

Die Preisanpassung vor ein paar Jahren war der All-IP-Variante geschuldet, denn mit den Standard-Lizenzen der ursprünglichen hybird 300 und 600 war All-IP bei der Geräteklasse kaum machbar. Wenn man die Lizenzgebühren zusammenrechnet, kam man mit der All-IP-Variante schon etwas günstiger davon.

Die eigentliche Preiserhöhung kam eigentlich schon viel früher. Anfänglich wurden die Systeme mit einem Hardware-DSP-Modul mit 4 Kanälen ausgeliefert, da man bei Markteinführung die DSPs via Software noch nicht bereitstellen konnte. Zwar wurde damals in den Preislisten geschrieben, dass das Modul nur vorläufig mit drin ist, aber auch nach Verfügbarkeit der Software-DSPs wurde das 4DSP-Modul erst mal drin gelassen.
Irgendwann hat man klammheimlich das Modul rausgenommen ohne den Fachhandel gebührend zu informieren, was dann bei den ersten Anlagen ohne HW-DSP zu Überraschungen bei der ein oder anderen Installation führte.
Der nächste Schritt war die Abkündigung des 4DSP-Moduls. Wenn man also mehr als die fünf Software-DSP-Kanäle brauchte, musste man zum fast doppelt so teuren 8DSP-Modul greifen.

Die Verkaufszahlen waren meiner Meinung nach auch das Hauptargument, diese Entscheidung zu treffen. Die Schuld sehe ich in der unstimmigen Preispolitik.
Auf der einen Seite habe ich eine hybird 300 All-IP für rund 1000 Euro, wo ich noch einen Router (z.B. RS353jv) davor setzen muss, der rund weitere 500 Euro kostet.
Auf der anderen Seite habe ich eine be.IP plus die mit rund 300 Euro fast ähnliche Leistung bringt - in mancher Hinsicht sogar mehr (WLAN-Controller).
Ich schätze mal, dass ohne die Telekom und ihren Digiboxen eine be.IP plus kaum unter 600 Euro zu haben gewesen wäre.
Zwar hat die hybird 300/600 auch eine viel umworbene Hotelfunktion, die aber bei näherer Betrachtung schon zu ISDN-Zeiten nicht ihre Schwächen hatte. Unter All-IP war eine der interessanten Hauptfunktionen, die Gebührenermittlung, generell nicht mehr nutzbar.
Wenn es tatsächlich die ISDN-Komponenten gewesen sein sollten, wäre die nächste Frage, was mit der be.IP Reihe geschieht. Dort sind nämlich auch ISDN-Komponenten drin.

Ich hätte mir eine Neuauflage "hybird 301/601" gewünscht, die preislich etwas näher an der be.IP plus angesiedelt gewesen sein sollte. Darüber hinaus hätte man sich bei bintec elmeg schon vor Jahren die Mühe machen sollen, ein IP-fähiges Systemtelefon "IP-S530/560" zu entwickeln statt diesen Mist mit Gigaset zu machen.

Ich habe auch so das ungute Gefühl, dass es von bintec elmeg in absehbarer Zeit keine IP-Anlagen mehr geben wird. Deswegen schaue ich mich langsam aber sicher nach Alternativen um.
Deren aktuelles Motto "bintec elmeg goes Cloud" schießt an meinem Kundenkreis ganz klar vorbei.

Ich bin mal gespannt, wann bzw. ob ein Nachfolger der be.IP plus angekündigt wird und was man uns damit kredenzen will.
 
In einer früheren von elmeg angepassten Firmware für das von Gigaset hergestellte Telefon elmeg IP140 war unter der Einstellung für die Telefonanlage nicht nur "elmeg hybird", sondern kurzzeitig "elmeg hybird plus" zu sehen (siehe beigefügten Screenshot von 2013).

Die elmeg-Hotline meinte damals, es wäre nur ein "Platzhalter". Und beim nächsten Firmware-Update 2014 wurde der Eintrag aus dem Pulldown-Menü wieder gelöscht.

Möglicherweise war die be.IP schon als "großer" Nachfolger der hybird geplant, dann aber vielleicht auf Anraten der Telekom hardwaremäßig deutlich kompakter angesetzt, was die Anzahl der Anschlüsse bezüglich S0/FXS oder das Weglassen der Relais anging...

IP-Phone_2019_02_14.gif

//edit by stoney: Bild geschrumpft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
SFA1492, mit deiner Meinung, das es an den Verkaufszahlen gelegen hat, liegst du falsch.

Und was die be.IP plus betrifft: Es wird einen Nachfolger geben.
 
SFA1492, mit deiner Meinung, das es an den Verkaufszahlen gelegen hat, liegst du falsch.
Du hast Recht: Wie mir mittlerweile mitgeteilt wurde, ist der Hauptgrund der Flash-Speicher, der zu klein geraten ist, um neue Funktionen zu implementieren.
Vom PM wurden anfänglich die auslaufenden ISDN-Komponenten als den Hauptgrund genannt.
Der "echte" Grund ist direkt verständlich und nachvollziehbar, allerdings hätte man dennoch einen Nachfolger bringen können. Die be.IP-Serie hat schließlich auch ISDN-Komponenten drin und hier gibt es offensichtlich keine Probleme mit der Versorgung.

Und was die be.IP plus betrifft: Es wird einen Nachfolger geben.
Und auch hier hast Du Recht. Allerdings wird es noch wohl mindestens noch ein Jahr dauern, bis es soweit ist.
In Anbetracht der Tatsache, dass Super-Vectoring verfügbar ist, halte ich das für sehr spät. Wenn man von der üblichen Verzögerung einer Markteinführung bei bintec elmeg ausgeht, kann man wohl erst 2021 mit einem Nachfolger rechnen.
 
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