Kaufberatung: DECT-Basisstation zur Verwendung mit Asterisk

jboecker

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Hallo zusammen,

ich bin dabei, unsere nicht mehr zuverlässig arbeitende Euracom 141F zu ersetzen (2 ISDN- und vier Analogtelefone, davon eins schnurlos).
Bisher habe ich Asterisk auf einem Raspberry Pi eingerichtet, die ISDN-Telefone durch zwei snom D785 ersetzt, die Analogtelefone über einen Grandstream HT814 angeschlossen sowie die Türklingel über einen GPIO-Pin des Raspi angebunden.

Jetzt soll ein weiteres DECT-Mobilteil dazukommen und ich suche die passende Basisstation.

Meine Anforderungen:
  • Das neue Mobilteil soll wie das bestehende E49H staub- und spritzwassergeschützt sein (IP65), da die DECT-Telefone auch mal in den Garten oder in die Werkstatt mitgenommen werden. Kandidaten wären z.B. das Gigaset E630HX oder R650H, andere habe ich auf dem deutschen Markt (noch) nicht gefunden.
  • Das Weitervermitteln von Gesprächen sollte reibungslos funktionieren, d.h. R-Taste drücken, interne Nummer wählen, Gespräch wird verbunden. Damit das am HT814 funktioniert, ohne dass der noch 3 Sekunden auf weitere Ziffern wartet, musste ich dort den Dialplan entsprechend konfigurieren, diese Möglichkeit sollte die DECT-Basis auch bieten.
  • Einmal richtig eingerichtet soll die Software zuverlässig funktionieren (ich hatte in einem Job mal mit einem Gigaset C430 zu tun, welches gelgentlich mal neu gestartet werden musste und auch eine recht nervige Konfigurationsoberfläche hatte, ich hoffe da gibt es bessere Alternativen)
  • Ich nehme gerne auch Hardware aus dem Profi-Bereich und lese mich da rein, der Zugriff auf Firmware-Updates und Dokumentation muss aber ohne Wartungsvertrag, Benutzeraccount o.ä. möglich sein
Nice to have (nicht erforderlich, wäre mir aber einen Aufpreis wert):
  • Das bestehende Gigaset E49H soll möglichst an der neuen Basisstation weiter verwendet werden. Dabei müssen ein- und ausgehende Anrufe, das Weitervermitteln von Gesprächen, sowie CLIP funktionieren (ohne CLIP kann ich für die Türklingel keinen separaten Klingelton vergeben). Auf der Gigaset Kompatibilitätscheck-Seite ist dieses Modell leider gar nicht mehr gelistet...
  • IPv6-Support (noch sind die beiden VLANs für den Raspberry Pi und die Telefone frei von IPv4-Adressen, aber wenn es sein muss richte ich halt im Asterisk auch noch einen IPv4-Transport ein)
  • Die Möglichkeit, eigene Nachrichten auf den "Idle-Bildschirm" des DECT Mobilteils zu senden. Bei manchen Gigaset-Modellen wird da z.B. irgendein Wetter-Ticker beworben. Ich fände es ja viel interessanter, damit ein Äquivalent eines Busy Lamp Fields zu skripten, denn dieses Feature scheint es bei keinem schnurlosen Telefon zu geben.
  • Zugriff auf ein zentrales Telefonbuch, welches von einem Webserver dynamisch generiert werden kann. Ich würde gerne ausprobieren, ob man damit ein Menüsystem basteln kann.
  • Mehr als zwei gleichzeitig mögliche Gespräche (in Zukunft könnten noch ein bis zwei Mobilteile hinzukommen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass wirklich 3 oder mehr davon gleichzeitig telefonieren wollen ist gering)
  • HD Voice
  • Erweiterbarkeit des abgedeckten Bereichs durch Repeater oder Multizellenbetrieb
Vielen Dank für eure Hilfe. Ich blicke durch das Marketing-Sprech der verschiedenen Anbieter nicht mehr durch (z.B. wird bei Gigaset nicht deutlich, ob man die Infodienste auch mit eigenen Inhalten beschicken kann bzw. ob die Schnittstelle irgendwo dokumentiert ist).
 
Vielen Dank für eure Hilfe. Ich blicke durch das Marketing-Sprech der verschiedenen Anbieter nicht mehr durch (z.B. wird bei Gigaset nicht deutlich, ob man die Infodienste auch mit eigenen Inhalten beschicken
Ja. Das ist ja genau Sinn der Sache.
kann bzw. ob die Schnittstelle irgendwo dokumentiert ist).

Gigaset PRO wäre für mich auch ein Kandidat.
Der nächste wäre das DECT von Snom, das ist auch "offen" dokumentiert. Allerdings ist das letztlich nur das eingekaufte DECT vom dänischen Zulieferer RTX, und Snom fährt die Hardware wohl lediglich mit einer minimal angepassten Original-Firmware.
 
VoIP/SIP ist automatisch Profi-Bereich. Außer AVM mit der FRITZ!Box und Gigaset mit seiner GO-Box 100 bzw. DX800A sind keine Hersteller bei Konsumenten unterwegs. Profi-Bereich bedeutet übrigens nicht, dass Du bessere Hard- und Software bekommst. Sondern lediglich dass Du mehr zahlst und keinerlei Produktunterstützung bekommst. Man spricht nur mit anerkannt gelernten und speziell auf das eigene System geschulten System-Integratoren. Das meint Profi-Bereich. Man bleibt unter sich.
Hier ist schon die erste Frage, warum überhaupt Asterisk:
  1. Was für einen Internet-Anschluss hast Du?
  2. Warum nicht eine FRITZ!Box?
Vergiss es. Einige DECT-Basen bieten zwar IPv6, aber ohne statisches IPv6-Präfix und Jahre lange Erfahrung mit IPv6 und selbst aufgesetztem DHCPv6-Server hast Du eigentlich keine Chance, das zum Laufen zu bekommen. Nicht falsch verstehen, wir helfen gerne. Aber das was die Hersteller unter „IPv6“ ist eher als Beleidigung als Angebot zu verstehen. Selbst in FRITZ!OS finde ich laufend neue Fehler. Mehr dazu in diesem Post …
Yealink bietet das.
Einmal richtig eingerichtet
Du wirst mit der Zeit auf immer neue, völlig verrückte Software-Bugs stoßen.

Mein Tipp, probiere es selbst aus. Hole Dir
a) einfache FRITZ!Box mit DECT und aktuellem FRITZ!OS, also z.B. eine FRITZ!Box 7430. Daran kannst Du dank Unterstützung der Gigaset HX-Mobilteile dann Eines mit IPxy anschließen.​
b) Gigaset N510 IP Pro, weil Du mehr als zwei Gespräche haben willst. Ansonsten hätte es eine Gigaset GO-Box 100 getan.​
c) Snom M300 mit Snom M85​
d) Snom M900 mit Snom M85​
e) Yealink W70B mit Yealink W59R​
f) Poly Rove B2 mit Poly Rove 30​
Das ist alles, was mir aktuell einfällt. Die beiden Snoms haben außer dem aufgedruckten Logo nichts mit Deinen Snom Tisch-Telefonen gemein. Sie stammen eigentlich von RTX und selbst im Web-Interface sind nur die Logos ausgetauscht.
Würde ich mir überlegen. Wenn Du nicht mit ganz feinem Staub zu tun hast (Schreiner bzw. Holzarbeiten), dann lohnt sich der Mehrpreis kaum. Wenn kaputt, Neues holen. Wenn verdreckt, öffnen und reinigen. Problem ist nämlich, dass diese Geräte nicht gegen stumpfe Stöße geschützt sind. Wenn Du etwas trägst, sind auch diese IPxy ganz schnell Matsch. Oder mit Lösungsmitteln arbeitest, dann ist das Plastik auch ganz schnell weg. Einige von diesen Dingern haben so eine gummierte Oberfläche. Die stört beim Verstauen nur und reibt sich eher schneller ab. Auf jeden Fall nimmst Du Dir so drei weitere Kandidaten: Panasonic KX-TGP600, Snom M215 SC (VTech) und Grandstream DP752.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, damit kann ich schon mehr anfangen. Bei "valid for" sind N670 und N870 gelistet, darunter steht dann "In the N720 and N510 we called this feature RAP." -- das Feature gibt es also auch beim N510.

Profi-Bereich bedeutet übrigens nicht, dass Du bessere Hard- und Software bekommst. Sondern lediglich dass Du mehr zahlst und keinerlei Produktunterstützung bekommst.
Den Eindruck hatte ich auch schon. Ich habe wohl insgeheim gehofft, dass ich hier eine Antwort wie "Nimm Produkt X, das funktioniert" bekomme, aber es gilt wohl auch hier: Hardware-Hersteller können keine Software, und je mehr Software in einem Produkt ist, desto unberechenbarer wird es.

Kann Yealink wirklich BLF auf DECT-Mobilteilen oder nur bei DECT-Tischtelefonen?

Unser Internetzugang ist 100 MBit/s Glasfaser (FTTH) mit (selten) wechselndem IPv6-Präfix. IPv4 gibt es nur über CGNAT. Telefonie kam bisher von easybell (wurde uns damals vom Glasfaseranbieter mit verkauft), jetzt bin ich zu sipgate gewechselt (da easybell die RTP-Streams immer noch über IPv4 sendet, auch wenn man sich per IPv6 registriert). Die PPPoE-Verbindung wird von einem EdgeRouter ER-X aufgebaut (der hat vernünftiges Traffic Shaping und bietet mir die Möglichkeit, VLANs zu konfigurieren).

Warum Asterisk? Die Signalisierung der Türklingel auf den Telefonen und interne Anrufe sollen auch funktionieren, wenn das Internet mal nicht geht, also muss eine lokale Telefonanlage her. Da ich nicht viel Geld für eine Anlage ausgeben wollte, deren Software ich nicht einschätzen kann und die irgendwann keine Sicherheitsupdates mehr bekommt, hatte ich mich für Asterisk entschieden (die Alternative wäre 3CX gewesen).
Das ist mehr Einarbeitungsaufwand, aber am Ende habe ich wenigstens verstanden, wie die Komponenten zusammenspielen und kann sinnvolle Fehlerdiagnose betreiben. Als Softwareentwickler finde ich es auch sehr angenehm, die Konfigurationsänderungen einfach in einem git-Repository zu verwalten.

Warum keine Fritz!Box? Hauptsächlich, weil mir deren eingebaute Telefonanlage zu unflexibel ist. Zum Beispiel sind mir die fest vorgegebenen internen Rufnummern mit fünf Stellen zu lang und sie unterstützt kein BLF. Außerdem hat die Fritz!Box 7390, die hier bisher die ISDN-Anlage mit easybell bzw. sipgate gekoppelt hat, schon mehrfach behauptet, sie hätte keinen Internetzugang mehr, obwohl alle anderen Geräte noch problemlos ins Netz kamen, das konnte dann nur durch einen Neustart der Box behoben werden. Als WLAN Access Point werde ich sie auch noch ablösen müssen, weil sie IPv6 Router Advertisements nur manchmal durchlässt.

Schonmal vielen Dank für die Marktübersicht!
Ich habe jetzt die Gigaset N510 IP Pro und die Go Box 100 in die engere Wahl genommen (in der Hoffnung, dass deren Interpretation des GAP-Standards dem des vorhandenen E49H ausreichend nahe kommt).

Zu IP65: es geht hauptsächlich um Schutz vor Holzstaub (Werkstatt) und ein paar Regentropfen (Garten). Das hat beim E49H gut funktioniert, also soll das neue Mobilteil das auch können.

Das Gigaset E630A Go gibt es momentan für 103 Euro (Mobilteil + Basis).
Das N510 IP Pro soll 90 Euro kosten (geht auch günstiger, dann aber mit mehreren Wochen Lieferzeit) und für das R650H würden dann nochmal 100 Euro fällig.
Vermutlich wird die Entscheidung wegen der vier gleichzeitigen Gespräche auf das N510 IP Pro fallen, das überleg ich mir noch in Ruhe.
 
Hallo @jboecker,

nimm auch mal die neue Gigaset N670 IP Pro in die nähere Auswahl. Die hat zwar auch Lieferprobleme, kostet rund 130 Euro ist aber auf dem neueste, technischen Stand
und wird von Gigaset gepflegt. Die N510 IP Pro ist rund 10 Jahre auf dem Markt und (gefühlsmäßig) schon lange EOL ... Ich hatte selbst die N510 IP Pro und seit rund einem
Jahr die N670 und es sind gefühlt "Welten" dazwischen ... (die Auerswald WS-500S habe ich aktuell im Einsatz, die ist ein OEM Produkt der N670 IP Pro).

Als "Nachteile" der N510 IP Pro:
- Firmwareupgrade lassen auf sich warten
- Schwacher Prozessor (klar, altersbedingt ... was gabs vor 10 Jahren schon ...)
- User beklagen starkes Rauschen bei verschlüsselter DECT Kommunikation.

Viele Grüße
Michael
 
Als "Nachteile" der N510 IP Pro:
- Firmwareupgrade lassen auf sich warten
- Schwacher Prozessor (klar, altersbedingt ... was gabs vor 10 Jahren schon ...)
- User beklagen starkes Rauschen bei verschlüsselter DECT Kommunikation.
Die N510 IP Pro startet ja wohl auch aufgrund eines grundlegenden Bugs (?) täglich ein mal neu.

Das mit dem Rauschen bei aktivierter Verschlüsselung scheint kein grundsätzliches Problem zu sein, ich habe so eine Basis keine derartigen Probleme.
 
Die N510 IP Pro startet ja wohl auch aufgrund eines grundlegenden Bugs (?) täglich ein mal neu.

Das mit dem Rauschen bei aktivierter Verschlüsselung scheint kein grundsätzliches Problem zu sein, ich habe so eine Basis keine derartigen Probleme.

Hallo @sunnyman,

na, da habe ich doch glatt den täglichen Reboot vergessen :oops:. Danke Dir! - Ein absolutes NoGo. Man weiß ja nie, wann der Timer abläuft ...

Was das Rauschen betrifft, wirst Du einer der Wenigen sein, die keine Probleme damit haben. Bei mir war ein deutliches Rauschen sowohl
bei unverschlüsselter als auch ein stärkeres Rauschen bei Verschlüsselung deutlich wahrnehmbar. Die alte Basis ist technisch total überholt
und wenn man etwas grausam ist: "Reif für die Tonne". Neu würde ich die definitiv nicht mehr kaufen ...

Die N670 IP Pro ist im Längen besser ....

Viele Grüße
Michael
 
„Nimm Produkt X, das funktioniert“
„Funktionieren“ tun alle genannten, jedenfalls kann ich das für alle genannten außer der Poly Rove-Serie bestätigen. Und weil Poly Rove auf Obihai basiert, und Obihai auch funktioniert, ist anzunehmen, dass man auch Poly Rove in Gang bekommt. Die Frage ist, was „funktionieren“ bedeutet. Auf jeden Fall bist Du gerade dabei ein neues Hobby anzulachen. Wirklich auspacken-konfigurieren-sorglos-Pakete kenne ich keine, allein weil schon das Konfigurieren eine Herausforderung werden wird. Aber wir helfen dann gerne.
Kann Yealink wirklich BLF auf DECT-Mobilteilen oder nur bei DECT-Tischtelefonen?
Soweit ich das sehe, nur Tisch-Telefone. Aber das müsstest Du testen. Die Denke ist halt anders: Man hat eine zentrale Empfangsdame, die dann sagt, dass Mitarbeiter xy bereits spricht. Das „Busy“ bezieht sich daher weniger auf die Leitung – die es in VoIP/SIP mit ihren Beschränkungen „1“ so eigentlich gar nicht mehr gibt – als auf den Nutzer selbst. Keine Ahnung, was Du basteln willst.
(selten) wechselndem IPv6-Präfix
Das hilft nicht wirklich. Viele Implementierungen gehen von einem statischen IPv6-Präfix aus, weil Du so dann auf SLAAC verzichten und auf DHPCv6 setzen musst/sollst. Aber das ist nur allgemeines Gefasel. Habe auch IPv6-Implementierungen, bei denen verstehe ich bis heute nicht, was sich der Programmierer denn gewünscht hätte … vermutlich ist IPv6 gar nicht im Test-Protokoll und ist irgendwann wieder kaputt gegangen.
easybell die RTP-Streams immer noch über IPv4 sendet, auch wenn man sich per IPv6 registriert
Sicher? Muss ich glatt nochmal testen. Aber ob Du IPv4 oder IPv6 fährst, ist so egal. Mit Asterisk bist Du bei IPv4 sogar besser dran, weil es einfach öfters getestet wird. Was ich alles für haarsträubende Fehler in Asterisk bezüglich IPv6 gefunden hatte … kümmert sich offenbar niemand richtig drum.
FRITZ!OS […] schon mehrfach behauptet, sie hätte keinen Internetzugang mehr
Seltsam. Müsste man debuggen.
Das Gigaset E630A Go gibt es momentan für 103 Euro (Mobilteil + Basis).
Wenn Du in eBay nach „gigaset go“ suchst, bekommst Du das für unter 20€. Du brauchst ja nur die Box. Das versiffte Mobilteil entweder reinigen oder gleich entsorgen. Aber die GO-Box 100 bietet nur zwei Leitungen, und nicht die vier der Gigaset N510 IP Pro.
Schonmal vielen Dank für die Marktübersicht!
Du brauchst gar nichts kaufen. Du kannst Deine FRITZ!Box 7390 als DECT-Basis nehmen und statt an Easybell an die Asterisk anmelden.
eingebaute Telefonanlage zu unflexibel
Mein Tipp wäre alles auf DECT umzustellen, also gar keine IP-Telefone bzw. ATA-Adapter. Wenn ein Tisch-Telefon gebraucht wird, ein DECT-Tisch-Telefon nehmen. Du baust Dir dadurch kein neues Hobby. Also FRITZ!Box 7430 oder Gigaset GO-Box 100 oder Gigaset DX800A, Nachteil: Du hast so maximal nur sechs Nebenstellen. Wenn Du wirklich mehr brauchst, müssten wir schauen.
Man weiß ja nie, wann der Timer abläuft ...
Ist denn bewiesen, dass der während einem Telefonat geschieht?
wirst Du einer der Wenigen sein
Verlinke doch einfach die vielen Posts zu dem Thema. Du nennst das regelmäßig. Aber wer sonst?
Die N670 IP Pro ist im Längen besser .
Die basiert auf PJ-Project, was von Haus aus schon … puh … naja. Die Gigaset N670 IP Pro verfolgt auch einen anderen Ansatz. Hier im Falle von jboecker tut der Ansatz. Aber wenn jboecker sich entscheidet als die DECT-Basis als Telefonanlage zu verwenden, dann ist er bei den alten Kisten besser dabei.
hatte ich mich für Asterisk entschieden (die Alternative wäre 3CX gewesen)
Gibt auch noch SignalWire FreeSWITCH. Wenn Du vor einem Digium Asterisk mit ihrem C keine Scheu hast, wirst Du auch das C/C++/XML-Mischmasch einer FreeSWITCH ertragen können. Problem bei Digium Asterisk ist, dass die ganzen Medien-Aushandlung bzw. SDP-Negotiation völlig im Eimer ist, schon konzeptuell. Asterisk ist toll, wenn Du Protokoll mischst. Machst Du rein SIP, hast Du mehr Ärger mit der Asterisk selbst. Daher wäre auch mein Tipp, intern komplett weg von VoIP/SIP und entweder ISDN weiterfahren oder komplett auf DECT umstellen. Dann hast Du „nur“ mit den Verbindung zu Deinem Telefonie-Anbieter zu kämpfen. Wenn Du nicht mehrere (externe) Telefon-Leitungen bräuchtest, wäre sogar mein Tipp extra einen analogen Telefonanschluss holen. Dann hast Du sogar zwei separate Netze.
 
Gibt auch noch SignalWire FreeSWITCH. Wenn Du vor einem Digium Asterisk mit ihrem C keine Scheu hast, wirst Du auch das C/C++/XML-Mischmasch einer FreeSWITCH ertragen können.
Wat is mit Yate?
Was ich da angenehm finde, ist, dass einfach Dialplan und "Erweiterungscode" beides in Javascript geschrieben werden.

Das finde ich bei Asterisk extrem anstrengend. Es gibt einen Zoo von APIs, Schnittstellen, etc., völlig inhomogen was Fähigkeiten, Funktionsweisen, etc. angeht. Auch ist unklar, was für "Erweiterungscode" denn als Programmiersprachen favorisiert werden. Hier gibts mal ein AMI-Python-Modul das tot ist, da gibts mal eine PHP-AGI-Implementierung die brach liegt, usw.
Im Dialplan siehts dann genau so aus, da koexistieren mehrere Sprachen, aber irgendwie sehe ich dann doch immer nur die esoterische Dialplan Syntax.

Du verweist auf C und C++. Das sind die Programmiersprachen, in denen die jew. Systeme entwickelt werden. Auch wenn ich Vorbehalte gegen die eine oder andere Sprache haben kann: Wenn ich "Anwender" bin, kann mir doch grundsätzlich erstmal egal sein, in welcher Sprache eine Anwendung geschrieben wurde. Schlechten (insb. auch unsicheren) Code kann ich in jeder Sprache schreiben :) .
 
Hallo @sonyKatze

ich kenne einige Leute die dieses Verhalten, neben eigenen Erfahrungen, beschrieben haben. Mir fehlt aber auch die Zeit und Lust dies hier im Forum
anhand von Quellen, Threads zu dokumentieren. Fakt ist, dass meine N510 IP Pro in Verbindung mit den SL750H Mobilteilen bei eingeschalteter Ver-
schlüsselung deutlich gerauscht haben. Somit war ein Betrieb nur mit ausgeschalteter Verschlüsselung sinnvoll.

Der Käufer meiner N670 IP Pro (hier aus dem Forum) war von der Gesprächsqualität beeindruckt. Er nannte sie: "Glasklar ..."

Davon abgesehen, möchte der TE @jboecker hier eine Meinung zu den Basisstationen haben. Ich persönlich habe beide(!), die N 510 IP Pro jahrelang
im Einsatz gehabt. Ich war nicht zufrieden damit. Die Firmwareupgrades kamen sehr sehr schleppend, wenn überhaupt noch eine Weiterentwicklung
stattfand. (Das kannst Du im übrigen durch die Suche ermitteln ...). Bugs wie die führende "Null" bei Wahl aus Ruflisten wurden bis zu dem Tag, als ich
meine N510 verkauft hatte, nicht gefixt. Die N670 "konnte" dies fehlerfrei umsetzen.

Die N510 kam lt. Google Recherche um das Jahr 2010 auf den Markt und somit mit Sicherheit was CPU, Speicher usw. betrifft veraltet. Verschlüsselung
ist ein Thema der CPU und wenn die einfach zu lahm ist, kann man sich das Ergebnis vorstellen.

Und bei rund 40 Euro Differenz zur aktuelleren N670 würde der User sich schon fragen lassen müssen, ob er nicht am falschen Ende gespart hat. Er war
ja auch mit der C430 (Go Box 100) unzufrieden.

Was den Timer betrifft kann ich in der Tat nicht sagen, ob dies wirklich auch innerhalb eines Gesprächs stattfindet. Aber man muß sich doch nur einmal
den Woraround = Reboot alle 18 Stunden vorstellen, der hier gemacht worden ist. Professionell ist das beileibe nicht. Entweder steht in der N510 für eine
echte Beseitigung des Bugs kein Speicherplatz mehr zur Verfügung oder Gigaset hat schlichtweg kein Interesse mehr daran, diese Box zu pflegen. Muss
man ja auch nicht nach ~11 Jahren auf dem Markt. Zumal es einen Nachfolger gibt.

Kurzum, das ist meine persönliche Meinung und entspricht meiner Erfahrung.

Gruß
Michael
 
Professionell ist das beileibe nicht.
Das ist das Problem. Ich vermute eher Absicht dahinter.
das ist meine persönliche Meinung und entspricht meiner Erfahrung
Jepp. Aber dann muss man die nicht allgemein-gültig hinstellen und Andere runter machen. Einmal langt. Mein Gigaset N510 IP Pro mit S650H PRO ist ebenfalls glassklar – und ich weiß, wie sich G.722 anhören muss. Und der separate DECT-Chip kümmert sich schön um die (fragwürdige) DECT-Verschlüsselung.
Zumal es einen Nachfolger gibt.
Der kein Nachfolger ist.
Wenn ich „Anwender“ bin, kann mir doch grundsätzlich erstmal egal sein, in welcher Sprache eine Anwendung geschrieben wurde.
Wenn man was nicht versteht, einfach nachfragen. Abgesehen davon, dass der Abschnitt überhaupt nicht für Dich geschrieben war. Bei „diesen“ Telefonanlagen stößt man schnell auf Software-Bugs, die man dann nicht nur im Dialplan sondern auch über den Quellcode debuggen darf. Und in dem Fall ist SignalWire FreeSWITCH ein Stück komplexer und erfordert (leider) noch mehr Grundwissen, um im Code durchzusteigen. Weil man nicht wie in Digium Asterisk nur auf C-Code + Parameter=Value-Konfiguration, sondern auf ein Mischmasch aus C, C++ und XML stößt.
 
Ich hatte mir nach meinem letzten Post eine gebrauchte N510 IP Pro bestellt und habe die heute eingerichtet.
Funktioniert soweit erstmal alles mit einem Gigaset E49H und einem noch älteren Siemens Gigaset 3000 Comfort als Mobilteile.
Ein gebrauchtes R650H ist auch noch im Zulauf.

Das mit dem täglichen Neustart klingt nicht gut, aber um ehrlich zu sein überrascht es mich auch nicht weiter, nach allem, was ich vorher über die Qualität der Firmware von DECT-Basisstationen allgemein so gelesen habe. Wenigstens war das Ding günstig. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es stabil läuft. Wenn nicht, werde ich auf die N670 IP Pro umsteigen.

Die Verfügbarkeit von aktuellen Firmwareupdates war und ist bei mir kein Kaufkriterium, da ich sowieso vorhabe, die DECT-Basis und meine Tischtelefone zu benutzen, bis die Hardware kaputt geht (also vermutlich lang nachdem der Hersteller keine Sicherheitsupdates mehr liefert). Das Problem würde ich also früher oder später auch mit der N670 haben.

Die Telefoniegeräte habe ich in ein eigenes VLAN gesperrt, in dem sie nur untereinander und mit dem Asterisk-Server reden dürfen, und nur der hat über ein anderes VLAN Internetzugriff. Für Linux und Asterisk sehe ich deutlich bessere Chancen, noch lange Zeit Sicherheitsupdates zu bekommen. Asterisk lässt Registrierungen nur aus dem Telefon-VLAN zu und der Asterisk-Server ist nur aus den IP-Bereichen von sipgate für eingehende Verbindungen erreichbar. Natürlich bleibt ein Restrisiko, dass die Telefoniegeräte über Sicherheitslücken im RTP-Stack angegriffen werden, aber dafür muss der Angreifer schon über das PSTN anrufen (i.d.R. kostenpflichtig).

Zu den Gründen, warum ich die Fritz!Box nicht benutze, hatte ich ja schon was geschrieben, kurz: kann kein BLF und das Schema für interne Rufnummern gefällt mir nicht.

Nochmal vielen Dank für die Ratschläge!
 

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