"1&1 schaltet über Telekom" bedeutet, dass nicht nur die Leitung ("letzte Meile") von der Telekom angemietet wird, sondern auch die DSL-Technik (DSLAM) und ggf. weitere Bestandteile der Netz-Infrastruktur. Die "letzte Meile" ist dabei am wenigsten problematisch. Leitungsstörungen sind vergleichsweise selten (bei mir gab es in 20 Jahren als Telekom-Kunde und mittlerweile 5 Jahren als Alice-Kunde noch nie eine Leitungsstörung). Die viel komplexere DSL-Technik ist dagegen deutlich anfälliger für Störungen. Außerdem kann der DSLAM-Besitzer im gewissem Umfang bestimmen, wieviel Bandbreite er dem jeweiligen Kunden zugesteht, und kann eigene Kunden auch in diesem Punkt gegenüber Reseller-Kunden bevorzugen.
Speziell wenn die Telekom der einzige verfügbare DSL-Carrier ist, würde ich dringend dazu raten, direkt zur Telekom anstatt zum Reseller zu gehen. Bei anderen Carriern (z. B. Telefonica) sehe ich das weniger kritisch, denn die werden nicht von der Regulierungsbehörde gezwungen, ihr DSL zu vermieten, und bekommen auch die Preise nicht vorgeschrieben. Aus diesem Grund ist bei diesen Carriern die Motivation größer, auch Reseller-Kunden zu unterstützen. Optimal ist es natürlich, wenn gar kein DSL-Vorleister im Spiel ist, weil der gewählte Anbieter auf seine eigene DSL-Technik zurückgreifen kann. Dann wird nur noch die "letzte Meile" (also der nackte Kupferdraht) von der Telekom angemietet, aber die ist wie erwähnt relativ unproblematisch.
Grüßle
Der Mikrogigant