Stromverbrauch und WLAN bei Eigenbaurouter

sgn

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Hallo,

ich spiele derzeit mit dem Gedanken, mir einen Router-PC aus Altlasten zusammenzubauen und den mit Fli4l zu betreiben (von Diskette). Sinnvoll ist das ganze aber nur, wenn der Stromverbrauch nicht viel höher liegt als bei meiner Fritzbox.

Folgende Komponenten sollen verbaut werden:
* Mainboard mit PII@133Mhz (passiv gekühlt)
* um die 64MB RAM
* 1x Netzwerkkarte
* 1x WLAN-Karte
* USB-Stick (falls nötig USB-Erweiterungskarte)
* Diskettenlaufwerk
* über das Netzteil hab ich mir noch keine Gedanken gemacht

Gehäuselüfter sollen keine weiteren rein.

Frage 1:
Wo dürfte denn da der Stromverbrauch in etwas liegen?

Frage 2:
Ist es möglich, mit so einem Eigenbau-Router auch den Laptop ins Netz zu bringen (über WLAN)?
 
Als Anhaltspunkt mal die Gegenrechnung:
12V / 1 A ist die Gesamtaufnahmeleistung der Fritzbox,
also incl. Prozessor, WLAN-Modul, Speicher, DSL-Modem ect.
Alleine der PentiumII wird eine deutlich höhere Leistung haben wollen, plus der ganzen anderen Komponenten.
Unter dem Aspekt des Energiesparens lass es lieber sein ;)
 
mit einem angepassten Netzteil (wenig Verlustleistung, hoher Wirkungsgrad) dürfte ein solcher Rechner immer noch 25-40W brauchen, u.U. sogar mehr.
Das lohnt sich nur, wenn der Rechner z.B. noch Fileserver, Webserver, Videorecorder, Asterisk, Faxserver ... ist oder werden soll.
Ein Router wie z.B. die Fritzbox braucht dagegen nur 10-15W.
 
Hi sgn;
mein Fli braucht ca. 25 Watt im Dauerbetrieb. Wenn du alles das machen willst, was detejo vorschlägt (wobei Du aber besser auf die vorgeschlagenen Server-Funktionalitäten verzichten solltest, außer vielleicht auf Fileserver), brauchst Du im Fli eine Festplatte.

Ich jedenfalls möchte meinen Fli nicht mehr missen. Er ist vielseitig zu konfigurieren und an die verschiedensten Bedürfnisse und für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle anzupassen. Dafür gebe ich gern einige Euro mehr an Stromgeld aus. Zumal die Hardware erstmal schon bezahlt ist bzw. aus dem Computerschrott gewonnen werden kann. Einen "richtigen" Router müsste man ja auch erst einmal einkaufen, und dessen Preis rechnest Du in Stunden mit den "erhöhten" Stromkosten um. Dann weißt Du, wie lange Du Deinen Fli betreiben kannst, bis Du die Kosten für den "richtigen" Router wieder hereinhast. z.B. Fritzbox -> 15 Watt, mein Fli 25 Watt. 10 Watt Differenz über 100 Stunden entspricht einer Kilowattstunde, also ca. 4 Tage.
Der Preis für eine KWh ist ca. 25 Cent, also brauchst Du für 16 Tage 1 Euro mehr an Stromkosten als für eine Fritzbox. Nimmst Du den Preis für die Fritzbox mit 100 Euro an, kannst Du anstelle dieser 100 Euro Deinen Fli 1600 Tage lang betreiben, das sind ca. 4,4 Jahre. Und was sich in diesem für die Computertechnik doch fast "biblisch" langen Zeitraum für Entwicklungen tun, kannst Du Dir doch sicherlich vorstellen. In 2 - 3 Jahren lösen sich hier Generationen von Fritzboxen ab. Deinen Fli kannst Du aber dann immer noch haben... Das Rechenbeispiel oben ist alles nur in Etwa und überschläglich, aber so einigermaßen kommt es hin.

Viele Grüße
Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Leute sprechen bei solchen Eigenbau-Routern immer allgemein von "unendlich vielen Möglichkeiten" und "umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten". Mich würde aber mal interessieren was das genau ist. Was kann denn ein solcher Router-PC was eine normale Fritzbox nicht kann und was auch für den normalen Heimanwender interessant ist.

Ich habe bisher 3 FritzBoxen gehabt und keine davon bezahlt - die waren alle zu Verträgen dazu. AVM macht wahrscheinlich den Großteil seiner Einnahmen über subventionierte Router in Verträge und nur einen kleinen Teil über Direktverkäufe.

Keine der oben genannten Anwendungsbereiche ist für mich nennenswert interessant.
 
Hallo sgn;
erst mal vorweg zu Deinen "nichtbezahlten" Fritzboxen:
über die Laufzeit der Verträge, über die Du die Boxen bekommen hast, hast Du die Boxen sehr wohl bezahlt! ;-) Und vielleicht sogar noch teurer, als ob Du sie normal gekauft hättest.

Deine Frage: ->"Was kann denn ein solcher Router-PC was eine normale Fritzbox nicht kann und was auch für den normalen Heimanwender interessant ist?" -> sollte man in zwei Teile gliedern, um sie besser beantworten zu können:

1. "Was kann denn ein solcher Router-PC was eine normale Fritzbox nicht kann?"
z. B. kann mein Router über die "normalen" Routerfähigkeiten hinaus:
- accounting: alle Clients im LAN werden bezüglich ihres Traffics geloggt, die Logs werden grafisch dargestellt
- asterisk: Software-Telefon-Anlage (na gut, das kann auch die Fritzbox, aber nur rudimentär im Vergleich mit Asterisk)
- easycron: zeitgesteuert Aktionen ausführen, bie z. B. backups, log-Files auf externe Medien (auch Netzlaufwerke) sichern usw.
- faxrcv: Telefaxe empfangen
- faxsend: die empfangenen Telefaxe auf eine e-mail-Adresse wieder raussenden
- host_io: alle Clients im LAN wahlweise remote ein- bzw. ausschalten ( für Remote-Arbeiter)
- infobox: alle Router-Parameter zum remote auslesen bereitstellen
- my-link: oft benutzte Links auf dem Router ablegen, um schnell mal drauf zugreifen zu können
- mc_3: der midnight-commander für den Router; zur Administration unter Linux
- pftpd: ein FTP-Server für up- und download
- phonebook: Telefonbuch, kann auch Rückwärtssuche
- proxy: oft besuchte Internet-Seiten am Router ablegen, kann auch im Zusammenhang mit dem Anonymisierungstool Tor benutzt werden
- Samba-lpd: vom Router aus Windows-Freigaben benutzen bzw. mittels Windows-Freigaben Verzeichnisse auf dem Router bearbeiten, Files dorthin hoch-bzw. runterladen
- squid: effektiver Filter für Internet-Seiten, auch zum beschleunigen des Zugriffs
- tools: verscheidene Linux-Tools zum arbeiten direkt auf dem Router unter Linux
- vbox: Anrufbeantworter
- wol: Wake On Lan --> im Lan vorhandene ausgeschaltete Clients über den Router einschalten, und danach remote an Ihnen arbeiten

Normale Routerfunktionen gehören natürlich auch noch dazu:
- base: Paketfilter, Firewall, Basis-Konfiguration, DMZ usw.
- chrony: mit einem Zeitserver im Internet synchronisieren;, das ganze LAN läuft dann mit der Internet-Zeit
- dsl: den DSL-Anschluss verwalten (Benutzername und Passwort usw.)
- dyndns: die vom DSL-Provider dynamisch vergebene IP-Adresse bekannt machen, um auf den Router (und auf das dahinter liegende LAN) remote zugreifen zu können
- hdtune: die Zugriffe auf die Festplatte mittels DMA-Modus beschleunigen
- httpd: eine Web-Oberfläche für den Router

Darüberhinaus gibt es weitere interessante Pakete, womit Du dem Router stets erweiterte Funktionalität geben kannst. Ich kann und will sie hier nicht alle aufzählen.

2."...und was auch für den normalen Heimanwender interessant ist?"
Was verstehst Du unter einem "normalen Heimanwender?" Hier kommt es doch immer darauf an, was man mit dem Teil erreichen will. Klicki-Bunti-Windows-User sind mit einer Fritzbox doch oft schon überfordert; anspruchsvollere User befassen sich mit Linux und versuchen hier die Hintergründe zu erforschen. Und dann gibts noch die Freaks, die wirklichen Linuxer, denen kann man nichts vormachen.
Versuche Dich bitte in diese Kategorien einzuordnen und dann denke bitte über die Anforderungen nach, die Du an Deinen Router stellst. Danach kannst Du ja Deine Wahl treffen.

Ach ja, zur Hardware:
hier arbeitet ein PII mit 233 MHZ, 128 MB RAM, 10 GB-Festplatte; also absolut nichts besonderes. Und der werkelt nun schon 6 Jahre fast ununterbrochen. ;-)

Viele Grüße
Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
@ploieel: 99% ACK, aber auch wenn du das (weil du wohl noch zwischen Kategorie 2 und 3 oder nur noch 3 "lebst") vergessen hast: fli4l ist auch für Leute komplett ohne Linux-Kenntnisse gedacht (natürlich nicht mit nem kompl. Asterisk und allem Simsalabim).

Ich bin auch nur bei einem Hardware-Router gelandet, weil alles was fli4l (bzw. zwischendurch auch noch ipcop bzw. smoothwall) kann UND ich brauche mittlerweile auch in Hardware "geht". OK, ich habe auch keinen Bock mehr auf Linux, aber ich würde mich trotzdem in deinem Schema zwischen Klicki-Bunti und dem zweiten sehen ;)

MfG

Flaschenoeffner
 
Hallo Flaschenoeffner;
ganz genauso sehe ich das auch. Einen Fli kann man sich auch ohne Linux-Kenntnisse zusammenbauen; trotzdem sollte man sich wenigstens bemühen, sich grundlegende Linux-Kenntnisse anzueignen. Vor allem aber sind halbwegs Netzwerk-Kenntnisse erforderlich.

Ich wollte mit den Kategorien nur andeuten, das es doch völlig unterschiedliche Anforderungen an einen Router geben kann und deshalb auch ganz verschiedene Unterscheidungsmerkmale, was den "normalen Heimanwender" angeht. Sebstverständlich lebe ich nicht in der dritten Kategorie, und auch nicht in der zweiten. Ich denke, ich bin ein ganz kleines Stück über die erste Kategorie hinausgekommen, mehr nicht. Und bei diesem "drüberhinauskommen" hat mir mein Fli sehr geholfen. Klar ist auch --> wer den ganzen Kram nicht braucht und mit den Möglichkeiten seines Hardware-Routers zufrieden ist, kann und wird auch so ohne Fli glücklich werden. Trotzdem sollte man doch stets im Hinterkopf haben, dass der übergroßen Anzahl von Hardware-Routern ein Linux bzw. Unix läuft und es viele viele interessierte User gibt, die das auszunutzen wissen. Woher sollten denn die vielen Modifikationen sonst kommen? Open-WRT, ds-mod ... und und und.

In diesem Sinne weiterhin viel Spaß; ob mit oder ohne Fli! ;-)

Viele Grüße
Günter
 
Ich verwende ein besonderes Stromsparendes Board (siehe Sig), auf dem der Router läuft. Trotzdem brauch ich aber noch ein DSL-Modem (da nehm ich ne Fritz!Box, da hab ich halt). Die Fritzbox brauch als Modem praktisch genausoviel Strom, wie als vollständiger WLAN-Router. Ich konnte mit dem Conrad Strommessgerät keinen Unterschied festellen.

Ich ja, Voip mach ich mit ner zweiten FBF. Also trotzdem ich nur embedded-Systeme verwende, hab ich den dreifachen Stromverbrauch. Momentan gehts halt nicht anders.

Ich brauch den IpCop
  • für VPN und
  • zum Beschränken von Portfreigaben auf einzelne IP-Adressen
  • Blocken von abgehenden Ports

Mein Tip: Wenn du keine "kann FBF nicht Features" brauchst, kauf bei Ebay ne FBF 7050 für EUR 60.

Gruß, Stefan
 
Zum Stromverbrauch der Fritz!Box Fon WLAN (Classic):

5,5W ohne WLAN
6,6W mit WLAN

Habe jetzt eine 7050 mit neuester Firmware (Stromsparmöglichkeiten integriert) da ist es noch weniger. Glaube so ca. 4,5W. Habe ich aber nicht mehr genau in Erinnerung. Alle Werte selber ausgemessen. Habe dabei allerdings nicht telefoniert.
 
Frage 2 von sgn (dem Threaderöffner) war überhaupt noch nicht beantwortet, was ich hiermit nachholen möchte.

Natürlich kannst Du auch per WLAN Geräte ins Netz bringen. Du solltest dafür jedoch auf für Fli4L kompatible Netzwerk-Karten zurückgreifen, die in dem Fli4L-Rechner eingebaut werden müssen (vorzugsweise Atheros- Chipsatz). Du kannst diese Karten entweder als dritte Karte (Stichwort DMZ) einbauen oder aber auch direkt als Accesspoint verwenden (als die Karte, die zum LAN hin "zeigt"). Letzteres würde ich aber auch Sicherheitsgründen nicht unbedingt befürworten wollen. Vom LAN aus sollte der Router doch nur über eine sichere Netzwerkverbindung konfigurierbar sein... und das ist eben nur ein Kabel, auch wenn WLAN unter WPA- oder WPA2-Verschlüsselung bisher als unknackbar angepriesen wird. Aber wer weiß es schon, wie es in ein paar Monaten damit aussieht?

Du siehst also, mit Fli4L ist (fast) alles möglich, sozusagen ist er eine eierlegende Wollmilchsau. Nur auf Serverfunktionen, auch wenn sie angeboten werden und genauso leicht implementierbar sind wie alle Routerfunktionen, solltest Du der Sicherheit wegen verzichten.

Viele Grüße
Günter

der hofft, noch mehreren Leuten hier "Appetit" auf einen Fli4l-Router gemacht zu haben.

Natürlich sind aber auch embedded-Systeme nicht zu verachten; allein der Kostenfaktor schreckt doch ein wenig ab. Eben weil ein "normaler" Fli4L-Router aus Computerschrott quasi kostenlos vom Wertstoffhof gebaut werden kann.
 
Grundsätzlich hat mich dieser Thread wieder von einem Eigenbau-Router weg gebracht, da ich die ganzen (sicher vorhandenen) Möglichkeiten nicht brauche. Nur mit einem Punkt wäre das für mich noch interessant: Das Gerät neben der Routertätigkeit als Gerät zu Wiedergabe von Internetradio zu nutzen.

Ich habe eine sehr schöne "Anleitung" (eher Tagebuch) im Netz gefunden (passiv gefühlt, keine HDD sondern Flashspeicher, formschönes Gehäuse). Wenn sich softwareseitig die Möglichkeit ergibt, diese neben Router auch zum Empfangen von I-Net-radio zu nutzen wäre das wieder zu überlegen :rolleyes: Als Soundausgabe würde onBoard-Sound reichen, wird eh ins Heimkino integriert.

Weiterhin sollte gelten:
* unter einem sehr einfachen Board mit langsamen CPU laufen (wegen Passivkühlung)
* RAM 64MB (sonst müsste ich erst wieder einkaufen)

Zum Thema WLAN:
Derzeit brauche ich für meinen Desktoprechner kein WLAN, Notebook habe ich keines (mehr), wird aber noch eins angeschafft. Evtl. räume ich aber meinen Rechner noch um, dann müsste ich das LAN-Kabel durch 2 Räume verlegen und das will ich nicht. WLAN geht da merkwürdigerweise super - getestet mit meinem gerade erst verkauften Notebook (durch 2 Wände, bzw. Türen, aber nur wenige Meter Distanz). Von daher wäre es schon als zwingend anzusehen - wenns machbar ist. Dass man bei der Auswahl der Karte eingeschränkt ist war mir klar.
 
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