Telekom schaltet erstmals Telefonanschlüsse ohne Festnetz

Viele gehen bei VoIP einen Kompromiss ein.

Das Hauptproblem kommt wohl daher, dass reine VoIP-Produkte heute meistens über den Preis verkauft werden. Zuverlässigkeit hat da nicht immer die oberste Priorität.

Um wirklich alle zu überzeugen [...]

Alle kann man nie überzeugen. Für die Telekom wird es reichen, wenn die große Mehrheit die Veränderungen nicht als Problem wahrnimmt. (Du hattest prognostiziert, die Kunden würden schaarenweise davonlaufen.)

Ich bin heute schon gespannt, wie die Telekom ihren VoIP-Adapter vom Netz notspeisen will.

Ich frage mich an dieser Stelle, wie groß überhaupt der Bedarf für Telefonanschlüsse mit Notspeisung ist.

Und dann wollen auch noch die Kunden überzeugt werden, die bei einem anderen Anbieter mehr oder weniger ungute Erfahrungen mit VoIP gemacht haben und eben nur wegen dem "echten" Telefonanschluss zurück zur Telekom gewechselt sind.

Ich denke, dass die Kunden, die VoIP untrennbar mit "schlechter Qualität" verbinden, klar in der Minderheit sind. Und die meisten Skeptiker werden es wohl auf einen Versuch ankommen lassen, wenn es keine "bessere" Alternative gibt.

Auch bin ich gespannt welche magische Software [...] die SPIT-Anrufe verhindern soll.

SPIT ist kein Problem, das die VoIP-Technologie automatisch mit sich bringt. Wenn das Endgerät so konfiguriert ist, dass es nur Anrufe vom Telekom-Server annimmt, hast du auf Kunden-Seite praktisch den jetzigen Zustand.
 
Ich frage mich an dieser Stelle, wie groß überhaupt der Bedarf für Telefonanschlüsse mit Notspeisung ist.
Solange das Stromnetz die gewohnte Stabilität aufweist, sicher nicht sonderlich hoch. Sollte aber ein großflächiger Stromausfall eintreten, schnellt der Bedarf schlagartig nach oben.

Grüße Dirk
 
Sollte aber ein großflächiger Stromausfall eintreten, schnellt der Bedarf schlagartig nach oben.
Und dann verweist der rosa Riese einfach auf eine Klausel in den AGBs oder einene Hinweis in den FAQs, in denen steht, dass die Telefonversorgung nur mit einer ausreichenden Stromversorgung gewährleistet wird. Dies wird also garantiert salopp auf den Kunden übertragen - wie bei allen anderen Telefonprovidern auch.
 
Alle kann man nie überzeugen. Für die Telekom wird es reichen, wenn die große Mehrheit die Veränderungen nicht als Problem wahrnimmt. (Du hattest prognostiziert, die Kunden würden schaarenweise davonlaufen.)

Und ich bin auch nach wie vor dieser Meinung. Ich glaube einfach, dass viele sich bewusst nicht auf das Wagnis "VoIP" einlassen und wegen ihres liebgewonnen, bekannt zuverlässigen, Telefonanschlusses den Mehrpreis gegenüber den VoIP-Angeboten der Konkurrenz zahlen.

Wenn jetzt nur noch VoIP möglich ist, dann sehe ich persönlich bei der Telekom keinen Mehrwert mehr. VoIP bieten andere mit mehr oder weniger viel Erfolg schon seit Jahren an und ich brauche keine Glaskugel um zu wissen, dass die Angebote der Telekom wahrscheinlich preislich über denen der Konkurrenz liegt.

[Bedarf an Notspeisung]
Solange das Stromnetz die gewohnte Stabilität aufweist, sicher nicht sonderlich hoch. Sollte aber ein großflächiger Stromausfall eintreten, schnellt der Bedarf schlagartig nach oben.

Volle Zustimmung. Die Deutschen Telefonsysteme haben eine unwahrscheinlich große Zuverlässigkeit und Sicherheit. Ich zweifle einfach massiv daran, dass eine exakt gleich hohe Sicherheit und Stabilität mit VoIP machbar ist.

Und dann verweist der rosa Riese einfach auf eine Klausel in den AGBs oder einene Hinweis in den FAQs, in denen steht, dass die Telefonversorgung nur mit einer ausreichenden Stromversorgung gewährleistet wird. Dies wird also garantiert salopp auf den Kunden übertragen - wie bei allen anderen Telefonprovidern auch.

Wobei die Frage ist, ob eine kleine USV für die VoIP-Blackbox ausreicht, denn ich glaube nicht daran, dass die Outdoor-DSLAMs eine USV beinhalten.

VoIP als Alternative: Gerne. Gerne auch deutlich günstiger als die regulären Anschlüsse. Schafft die Konkurrenz ja auch. Ein Komplettumstieg setzt die Telekom aber auf eine Ebene herab, die auch die Konkurrenz bereits hat. Mehrwert im Vergleich: Gleich Null.
 
Ein Komplettumstieg setzt die Telekom aber auf eine Ebene herab, die auch die Konkurrenz bereits hat. Mehrwert im Vergleich: Gleich Null.
Noch schlimmer: Hier muss sich die T-Com den Vergleich gefallen lassen mit dem echten Festnetz-ISDN, das sie ja auch anbieten. Und genau da bezweifel ich, dass hier solche Dinge wie ISDN-Datenübertragung (X.75 und ähnlich) möglich sind, wie es im Festnetz möglich ist. Ebenso kommt hier sofort wieder das Thema DRK-Notrufsysteme auf, was garantiert auch negativ beschieden wird.
Somit ist es weder im gewerblichen Bereich (ISDN-Funktionalität) noch komplett im privaten Umfeld (Notrufsysteme etc.) mit dem echten Festnetzanschluss vergleichbar, da jedes Mal eine geringere Funktionalität zur Verfügung gestellt wird. Ab gesehen davon, dass ein Teil der Infrastruktur zum Kunden wandert und dort auf Kundenkosten mit dem nötigen Strom versorgt wird.
Spätestens hier weiss ich nicht, wer Interesse an diesem "Angebot" haben sollte, das nur der T-Com Vorteile bietet.
 
Ich denke mal dass die ip-one-kunden untereinander ja kostenlos telefonieren können, und das ist ja auch ein ziemliches einsparpotential.

Und da jetzt sowieso auf NGN-overlay umgestellt wird, kommt eigentlich auch niemand mehr um den reinen ip-anschluss drumherum. Nur bei manchen wird er dann eben durch eine kleine selbstkonfigurierende blackbox kaschiert.
 
... ip-one-kunden untereinander ja kostenlos telefonieren können....
Nicht wirklich stichhaltig, da es das Angebot nur im Zusammenhang mit Flatrate ins Festnetz gibt - und man somit sowieso alle Festnetznummerinhaber ohne weitere Kosten anrufen kann. Mit der Technik eigener 2.PVC schotten sich zudem alle Provider gegenseitig voneinander ab, unter dem Deckmäntelchen besserer Verbindungsqualität. Full-IP heist erstmal Kombination der Nachteile beider Netze - und Einschränkung der Möglichkeiten.

Was die Technik hinter dem normalen Telefonanschluss angeht, so mag es nach und nach auf IP-basierte Anschlüsse geändert werden. Nur dass da eine etwas zuverlässigere, da durch den Anbieter zu wartende Hardware zum Einsatz kommt. Nichts gegen die Fritz!Boxen, aber hin zu optimierter Hardware, die für den Einsatz in Verteilern zum Einsatz geeignet ist liegen noch Welten.

In Hinblick auf die Sicherheit gibt es sowieso keine Alternative zum klassischen Analoganschluss. Nur der funktioniert selbst im Brandfall - wenn im Haus der Strom weg ist, nicht im ganzen Stadtteil. Klassische Telefonanlagen legen den nicht umsonst bei Stromausfall auf den Hauptapperat. Man muss sich mal in Ruhe überlegen, ob die ganze Technik, die man heute einbaut, aus der Sicht überhaupt Sinn macht. An sich ist dieser Sicherheitsaspekt bei den gängigen Telefonzentralen (Fritz!box ect.) absolut unter den Tisch gefallen. In eine gute Telefonanlage gehört ein Relais!

Die Marktmacht der Telekom besteht nun mal ausschließlich im Bereich der Leitungen und der Telefonie. Im VoIP-Bereich sind die nicht Marktführer, sondern Schlusslicht.

Abgesehen davon:
Das Gerät beim Kunden, dass den "Telefonanschluss" bereitstellt, gehört nicht der T-com, sondern dem Kunden. Damit ist es auch er, der das CbC installieren müsste, nicht die Telekom. Erst an beliebigen, u.U. wechselnden, nicht ortsfesten Punkten erfolgt der Übergang vom IP-Netz in das Telefonnetz - damit ist der VoIP-Anschluss kein ortsfester Zugang im Sinne des Gesetzes mehr und unterliegt keiner Verpflichtung zum Call-By-Call.

Man muss sich das Prinzip des CbC vor Augen führen. Beim CbC bekommt der Anbieter das Gespräch am ersten Vermittlungspunkt, leitet es über eigene Leitungen (billiger) weiter und speist es an einem anderen Vermittlungspunkt in der Nähe des Empfängers wieder ein. Bei VoIP sieht das anders aus. Das Gespräch wird nach Möglichkeit erst in der Nähe des Ziels überhaupt ins klassische Telefonnetz geführt - der eigentliche "Telefonanschluss" wandert sozusagen - wo ist denn da noch eine Stelle, an der ein cbc-Anbieter einharken könnte?
 
Erst an beliebigen, u.U. wechselnden, nicht ortsfesten Punkten erfolgt der Übergang vom IP-Netz in das Telefonnetz - damit ist der VoIP-Anschluss kein ortsfester Zugang im Sinne des Gesetzes mehr und unterliegt keiner Verpflichtung zum Call-By-Call.

Wo steht im Gesetz bitte, dass Call by Call nur für "ortsfeste Zugänge" ermöglicht werden müsste?

Beim CbC bekommt der Anbieter das Gespräch am ersten Vermittlungspunkt, leitet es über eigene Leitungen (billiger) weiter und speist es an einem anderen Vermittlungspunkt in der Nähe des Empfängers wieder ein.

Verbindungen im Orts- und Nahbereich laufen meistens zweimal über den gleichen Netzübergang. (Rein technisch betrachtet ist das natürlich recht sinnlos.)

Bei VoIP sieht das anders aus. Das Gespräch wird nach Möglichkeit erst in der Nähe des Ziels überhaupt ins klassische Telefonnetz geführt - der eigentliche "Telefonanschluss" wandert sozusagen - wo ist denn da noch eine Stelle, an der ein cbc-Anbieter einharken könnte?

Erstens kann man eine Verbindung auch dann ursprungsnah übergeben, wenn sie von einem VoIP-Anschluss ausgeht. Zweitens ließe sich der Netzübergang auch mit VoIP-Protokollen realisieren; er wäre nicht auf konventionelle Festnetztechnik angewiesen.
 
In §40 TKG, gleich am Anfang:
(1)
Die Bundesnetzagentur verpflichtet Unternehmen, die bei der Bereitstellung des Anschlusses an das öffentliche Telefonnetz und dessen Nutzung an festen Standorten...
A. Wenn der VoIP-Account mobil (z.B. auch an anderen Full-IP-Zugängen) zur Verfügung steht, wäre es keine Nutzung an festen Standorten mehr - also keine CbC-Verpflichtung.
B. Wenn die T-Com die Hardware für die Telefonienutzung verkauft und der Kunde sie selbst anschließt, ist der Endkunde selbst Bereitsteller des (Telefon(!)-)anschlusses, nicht die T-com...
 
Da sehe ich aber die chance, dass das absichtliche abschotten der voip-anbieter in naher zukunft verboten wird.
 
Ich denke, der IP-Zugang der Telekom ist nicht wirklich mobil. Zumindest geht bei dem T-Online VoIP schonmal kein Login aus anderen Netzen. Ich glaube kaum, dass es bei T-Home IP anders ist. Ob es überhaupt von DSL-Anschlüssen mit anderen Zugangsdaten geht müsste noch geklärt werden.

jo
 
In §40 TKG, gleich am Anfang:

[Gesetzestext ergänzt]
§ 40 Betreiberauswahl und Betreibervorauswahl
(1) Die Bundesnetzagentur verpflichtet Unternehmen, die bei der Bereitstellung des Anschlusses an das öffentliche Telefonnetz und dessen Nutzung an festen Standorten als Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht eingestuft wurden, [...] dazu, ihren Teilnehmern den Zugang zu den Diensten aller unmittelbar zusammengeschalteten Anbieter [...] zu ermöglichen.

A. Wenn der VoIP-Account mobil (z.B. auch an anderen Full-IP-Zugängen) zur Verfügung steht, wäre es keine Nutzung an festen Standorten mehr - also keine CbC-Verpflichtung.

Die Call-by-Call-Verpflichtung ist nicht auf Anschlüsse beschränkt, die an festen Standorten genutzt werden, sondern betrifft die Deutsche Telekom als Unternehmen, unabhängig von der Zugangstechnologie.

Abgesehen davon ist der Telefondienst Teil eines Produkts, das insgesamt nur an einem festen Standort genutzt wird. Selbst wenn der Teilnehmer damit auch über andere Internetzugänge telefonieren kann, spielt die mobile Nutzung nur eine untergeordnete Rolle.

B. Wenn die T-Com die Hardware für die Telefonienutzung verkauft und der Kunde sie selbst anschließt, ist der Endkunde selbst Bereitsteller des (Telefon(!)-)anschlusses, nicht die T-com...

Das erscheint mir abwegig. Den Anschluss bildet hier nicht die Dose, an der ein (herkömmlicher) Telefonapparat angestöpselt wird, sondern (unter anderem) die DSL-Technik, der Internetzugang und das VoIP-Konto. Einen Anschluss stellt derjenige bereit, der den Netzzugang herstellt und Verbindungen zu anderen Teilnehmern ermöglicht. Wem ein bestimmtes Stück Hardware gehört, ist dagegen zweitrangig.
 
Was die Technik hinter dem normalen Telefonanschluss angeht, so mag es nach und nach auf IP-basierte Anschlüsse geändert werden. Nur dass da eine etwas zuverlässigere, da durch den Anbieter zu wartende Hardware zum Einsatz kommt. Nichts gegen die Fritz!Boxen, aber hin zu optimierter Hardware, die für den Einsatz in Verteilern zum Einsatz geeignet ist liegen noch Welten.

Volle Zustimmung. Mir ist wichtig, dass in meinem Haus ein anständiger Analoger- oder ISDN-Anschluss "aus der Wand fällt". Was die Telekom davor anstellt, ist mir als Endkunde erstmal wurscht. Nur funktionieren muss das Zeug.

In Hinblick auf die Sicherheit gibt es sowieso keine Alternative zum klassischen Analoganschluss. Nur der funktioniert selbst im Brandfall - wenn im Haus der Strom weg ist, nicht im ganzen Stadtteil. [...] In eine gute Telefonanlage gehört ein Relais!

Auch hier volle Zustimmung. Allerdings würde ich ISDN nicht ausschließen. Auch ISDN kann einen Apparat notspeisen. Nicht jede ISDN-Anlage hat ein Relais um den internen Bus auf den externen zu klemmen, sobald er Strom ausfällt. Allerdings gibt es von Auerswald eine Erweiterung ("ISDN-Autoswitch"), die eben das nachrüstet.
 
Ich hatte vor 20 jahren mal eine führung durch gebäude der post gemacht. Die hatten ganze stockwerke voll mit akkus, um das netz bei stromausfall (i.b. im kriegsfall) aufrecht zu erhalten. Und damals brauchten die telefone ja auch keinen stromanschluss.

Es gibt heute noch telefone, die keinen stromanschluss brauchen, auch ISDN-telefone.

Aber diese notfallfunktionalität, die früher gross geschrieben wurde, wird weniger und weniger beachtet. Wir werden immer anfälliger für krisen, weil das ganze zeugs nur noch bei schönwetter funktioniert.
 
In Hinblick auf die Sicherheit gibt es sowieso keine Alternative zum klassischen Analoganschluss. Nur der funktioniert selbst im Brandfall.../QUOTE]


Ich weiß ja nicht, wie du es hälst. Aber im "Brandfall" würde ich so schnell wie möglich das Haus verlassen, demzufolge würde mir ein klassischer Festnetzanschluss herzlich wenig helfen. Was deine Argumentation bezüglich eines Stromausfalles betrifft, da gebe ich dir theoretisch recht. Allerdings habe ich praktisch gesehen so meine Zweifel, wenn man die Verbreitung von DECT-Telefonen betrachtet. Ich sehe die Alternative zum "klassischen Festnetzanschluss" durchaus in einen "Homezoneanschluss" wie ihn O2 oder VF (Zuhause Flat) bieten. Vorallem kann man im Brandfall seinen "mobilen Anschluss" mit vor die Haustür nehmen ;)
 

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