Hi, also mein Nachbar gegenüber hat jetzt 16000 bei der Telekom bestellt und nen Speedport 504. Er bekommt die volle Bandbreite 15000-16000. Kann es sein, dass wenn ich zur Telekom wechsle ebenfalls diese Gschwindigkeit bekomme?
Das Problem ist, dass sich das vor Schaltung des Anschlusses schwer herausfinden lässt. Alles was dir die Telekom verbindlich zusagen wird ist die Verfügbarkeit eines bestimmten
Produkts. Dieses Produkt kann aber Eigenschaften haben, die man erst genau kennt, wenn man das Kleingedruckte gelesen hat. Und um es besonders kompliziert zu machen, unterscheiden sich diese Eigenschaften auch bei Produkten gleichen Namens drastisch. Nehmen wir mal als Beispiel das Telekom-Produkt mit Namen "DSL 16000". Das gibt es nun in mehreren "Geschmacksrichtungen": einmal als Einzelprodukt zu einem Telekom-Telefonanschluss, wo es früher unter dem Namen "T-DSL 16000" vermarktet wurde. Und andererseits als Bestandteil der Call&Surf-Komplettpakete. Beides führt die Telekom verwirrenderweise unter dem gleichen Namen "DSL 16000", aber im Kleingedruckten gibt es grundlegende Unterschiede. Die Unterschiede liegen ausschließlich bei der vertraglich zugesagten Mindestbandbreite. Bei T-DSL 16000 als Einzelprodukt zum Telekom-Telefonanschluss liegt diese bei 6304 kbit/s. Taugt der Anschluss nicht für diese Mindestbandbreite, wird ein Auftrag zur Schaltung von T-DSL 16000 schlicht abgelehnt. Der Kunde hat dann die Wahl, auf T-DSL 16000 komplett zu verzichten oder aber auf einen langsameren T-DSL-Anschluss (z. B. T-DSL 6000) auszuweichen. Der langsamere Anschluss kostet weniger als T-DSL 16000.
Bei Call&Surf Comfort (5) und Call&Surf Comfort plus (diese Produkte enthalten ebenfalls DSL 16000) sieht es jedoch anders aus. Auch hier liegt die Standard-Mindestbandbreite zunächst bei 6304 kbit/s. Allerdings wird die Schaltung von Call&Surf nicht sofort abgelehnt, wenn diese Mindestbandbreite nicht bereitgestellt werden kann. Stattdessen wird dem Kunden eine geringere Bandbreite angeboten. Ist er damit einverstanden, bekommt er diese geringere Bandbreite (die bis auf 384 kbit/s sinken kann) bereitgestellt, allerdings ohne Preisnachlass. D. h. wer Call&Surf Comfort (5) oder Call&Surf Comfort Plus bestellt, bekommt in jedem Fall ein Produkt namens "DSL 16000", welches aber im schlechtesten Fall nur 384 kbit/s Bandbreite liefert.
Problem bei der Sache: bei der Verfügbarkeitsprüfung nennt kaum ein DSL-Anbieter die tatsächlich verfügbare Bandbreite, sondern nur das voraussichtlich verfügbare Produkt. Aus dessen Namen lassen sich aber keine Rückschlüsse auf die zu erwartende Bandbreite ziehen. Mit anderen Worten: wenn dir "DSL 16000" als verfügbares Produkt genannt wird, darfst du mit irgendeiner Bandbreite zwischen 6304 und 16000 kbit/s rechnen. Wird dir jedoch "Call&Surf Comfort (5)" oder "Call&Surf Comfort plus" als verfügbares Produkt genannt, darfst du mit irgendeiner Bandbreite zwischen 384 und 16000 kbit/s rechnen. Im Zweifelsfall würde ich immer eine Bandbreite an der unteren Grenze der genannten Bereiche erwarten, d. h. welche Bandbreite du tatsächlich bekommst, weißt du erst dann, wenn der Anschluss geschaltet ist. Immerhin kannst du aber davon ausgehen, dass ein Telekom-DSL 16000 (egal ob als Einzelprodukt oder als Bestandteil eines Call&Surf-Pakets) ohne besonderes Einverständnis des Kunden niemals weniger als 6304 kbit/s liefert. Wer mehr will, darf kein DSL 16000 bestellen, sondern muss zu VDSL 25 greifen. Nur für dieses Produkt werden mindestens 16,7 MBit/s garantiert.
Grüßle
Der Mikrogigant