Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung, Datenschutz & Co

Ich glaube im Beitrag von Gandalf ging es auch um den Verkauf Deiner Daten zu gewerblichen Zwecken. Da geht keiner gegen an, weil es zwar rechtlich weniger bedenklich ist(???) aber im verborgenen geschieht. Wer weiss schon wohin seine Neckermann oder Quelle Daten verkauft werden. Das waren frei erfundene Beispiele.
 
Dagegen gibt es wirksame Rechtsmittel. Immer dann, wenn ich unverlangte Werbung direkt an mich adressiert vorfinde (sei es via Post oder via Mail) sende ich einen T5F an den Versender. Wenn der nicht zieht, dann wird der zuständige Landesdatenschutzbeauftragte informiert. Bisher hat dies immer dafür gesorgt, dass mein T5F fein säuberlich beantwortet zurückgekommen ist.

Siehe:

http://www.schnappmatik.de/TFFFFF/
 
Klar, und wo liegt das Problem? Hierfür ist eine richterliche Verfügung notwendig, die man nicht so einfach bekommt. Es muss da schon ein sehr konkreter Ansatz krimineller Handlungen vorliegen... bzw. eine Anzeige.



Das geht heutzutage ganz schnell und einfach, und wird täglich praktiziert, von den "Tauschbörsen-Ermittlern". Es ist das sogar schon so schlimm, das sich selbst Staatsanwälte über die Anzeigenflut beschweren, und sagen das sie es nicht mehr schaffen.
Aber was macht die Musik/Filmindustrie "Da lädt einer illegal einen Film/Musik, sofort Anzeige raus" So ist die gängige Praxis!
Einfach nur hirnrissig, und alles unütze Arbeitsplätze, die es eigentlich nicht geben würde!
 
Streng genommen handelt es dabei um eine illegale Handlung (genauso wie beim Diebstahl eines Apfels aus dem Supermarkt) und kann bestraft werden. Die Vorhaltung entsprechender Daten vereinfacht diesen Prozess eher und führt dazu, daß auch die Staatsanwaltschaft schneller die Verfahren bewältigen kann.

--gandalf.
 
Streng genommen handelt es dabei um eine illegale Handlung (genauso wie beim Diebstahl eines Apfels aus dem Supermarkt) und kann bestraft werden.

Diebstahl eines Apfels wäre bestenfalls mit dem Diebstahl einer CD als materielles Gut zu vergleichen.

Diebstahl eines materiellen Guts ist schwerwiegender wie bei nicht materiellen Gütern. Deshalb hinkt der Vergleich Download <-> Apfel

Das ändert aber natürlich nichts daran, dass es sich nach dem Urheberrechtsgesetz um eine illegale Handlung handelt.
 
Ja das ist mir auch klar. Aber was ist z.B. beim Diebstahl einer CD oder auch irgendwas anderem aus einem Supermarkt?? Was passiert da??
Ich kanns euch sagen garnichts! Vielleicht ein Hausverbot, maximal.
Was aber ist bei den download-Geschichten?

Gleich horrende Forderungen von 5000 ¤ oder sowas! Ich meine so wollen sie ihre Umsätze wieder reinholen oder wie? Das kanns doch nicht sein. Fies und dreckig ist das!
Und der Staat unterstützt sie noch mit dem entsprechnden Gesetz. Der Staat der eigentlich in 1. Linie für den Bürger da sein müsste, und nicht für irgendwelche geldgierigen Künstler/Unternehmen!
 
Gleich horrende Forderungen von 5000 ¤ oder sowas! Ich meine so wollen sie ihre Umsätze wieder reinholen oder wie?

Sie wollen so die entgangenen Umsätze wieder reinholen.

Ob die Vorgehensweise schlau ist, darüber lässt sich trefflich streiten.

Die sollten sich eventuell besser an der eigenen Nase fassen und sich fragen, warum die Downloadshops so schlecht angenommen werden. Faktisch bekommt man dort für teures Geld billige Qualität.

Bei einer CD habe ich:

- Stabiles Case
- Cover
- Booklet
- Eventuell Bonusmaterial
- Gepresste CDs als Medium
- Musik in einem verlustfreien Format (unkomprimiertes PCM)

Bei einem gekauften Download habe ich garnichts von alledem. Man bekommt für teures Geld miese Qualität mit wahlweise Wasserzeichen oder DRM und muss sich den Kram auch noch selber runterladen und brennen.

Und um eines gleich klarzustellen: Nein ich nutze keine Tauschbörsen. Ich kaufe mir lieber wie eh und je Tonträger mit eben all den oben beschriebenen Vorteilen.

Und der Staat unterstützt sie noch mit dem entsprechnden Gesetz. Der Staat der eigentlich in 1. Linie für den Bürger da sein müsste, und nicht für irgendwelche geldgierigen Künstler/Unternehmen!

Exakt! Deshalb ja auch meine Kritik, dass die Demos gegen die VDS einfach so ignoriert wurde. Ganz nach dem Motto "Was juckt mich, was das Volk will".
 
Das ganze System mit den Massenabmahnungen würde sofort in sich zusammenfallen, wenn die erste, kostenpflichtige Abmahnung nicht mehr nach Streitwert, sondern nach einer Festpauschale mit nicht mehr als so 50-100 Euro bewertet würde.
 
Polemik...
Muss denn jeder wissen, dass Sie im Sommer gerne an die Ostsee fahren und am Wochenende gern Kreuzworträtsel im Internet lösen? Dass Sie am Sonnabend neben der Arbeit am Computer gerne mal einen Blick auf den Bundesligaticker werfen?

Wie sollte dies abrufbar sein? Die Verbindungsdaten von Internetzugriffen werden eben nicht gespeichert - nur die IP-Adressen-Zuordnung zu realen Personen/Accounts.

Bewegungsprofile anhand von Handydaten kann man heute schon erstellen lassen. Die Überwachung von Telefon und Internetanschlüssen ist auch schon lange möglich. Hat man also eine bestimmte Zielperson im Auge, konnten bisher auch schon die erforderlichen Daten per Verfügung erhoben werden. Die erforderlichen ETSI-standardisierten Schnittstellen der relevanten System existieren schon lange.

Hier geht es doch um eine anlassunabhängige Speicherung und nicht um ein Target Monitoring.

--gandalf.
 
Die Verbindungsdaten von Internetzugriffen werden (noch) nicht gespeichert, vermutlich aus technischen Gründen.

Bei der Speicherung der Telefon-Verbindungen und der Email-Adressen wird ja nicht nur die eigene Nummer/Adresse gespeichert, sondern auch die des Kommunikationspartners.

Da wäre es eine konsequente Erweiterung, dies auch bei jeder TCP-Verbindung zu tun, und ich bin sicher, daß die Befürworter dieses Gesetzes darauf drängen werden, dies so bald wie möglich nachzuholen.

Natürlich sollte man auch die normale Briefpost nicht vergessen, und die elektronische Frankierung mit dem 2D-Barcode, der Absender und Empfänger enthält, macht das ja auch noch einfacher.

Die Politiker weisen gerne darauf hin, daß nur Daten gespeichert werden, die sowieso schon anfallen. Das ändert nichts daran, daß die Daten vorher nicht oder nicht so lange gespeichert wurden und daß ein zentraler Zugriff auf die Daten nicht so einfach möglich war. Zum Teil war auch die Speicherung von Verbindungsdaten unzulässig, sofern sie nicht zur Abrechnung gebraucht wurden. Der einzige Grund für die Speicherung war also vorher, den Kunden vor überhöhten und nicht überprüfbaren Abrechnungen zu schützen.

Mit der neuen Regelung werden alle Bürger schon mal "auf Vorrat" verdächtigt. Es werden Möglichkeiten geschaffen, von denen die Stasi nur träumen konnte. Wenn jetzt jemand meint, daß diese Möglichkeiten in einer Demokratie nicht mißbraucht werden, sollte sich mal über Edgar Hoover informieren (Gründer und Direktor der FBI).

Oder eine Partei, die an der Macht ist, sammelt Informationen über eine Oppositionspartei Watergate.

Kurz gesagt, die Gefahren der Vorratsdatenspeicherung für den Rechtsstaat sind größer als der Nutzen für die Strafverfolgung.
 
@ gandalf: Na klar ist das Polemik (also grobe Zuspitzung), aber doch ganz nett, oder?
 
Das mit der real Adresse zu der zugewiesenen IP-Adresse ist ja schon schlimm genug. Einmal einen Mucks gemacht, eine Serial ein Musikstück, ein Film was auch immer, und es heißt "Wir haben ja ihre IP, die Sache wird zurückverfolgt".
Somit wird jeder aber auch wirklich jeder schnell kriminell, glaubt mir.

Wundere mich auch warum hier immer wieder geschrieben wird, das die Provider zur Zeit die Zuordnung auch schon speichern, und das länger als 7 Tage. Das ist falsch!
Habe mich jetzt nochmal genau erkundigt, es ist eben NICHT so.

Es sind schon die Zuordnungen von den DSL-IP Adressen, die zur Zeit 7 Tage lang gespeichert werden, manche löschen sie auch gleich nach Trennung.
Da gabs ja auch diesen Fall, wo jemand was im Heise-Forum geschrieben hat, und wo er dann anhand seiner Ip ermittelt wurde. Der wiederrum hat dann wieder gegen T-Com geklagt, warum diese überhaupt seine Adresse an die Staatsanwaltschaft rausgeben hat, und hat auch gewonnen.

Dadurch kam das ganz ins rollen, und seitdem wird "nur noch" 7 Tage gespeichert!
 

Wie sollte dies abrufbar sein? Die Verbindungsdaten von Internetzugriffen werden eben nicht gespeichert - nur die IP-Adressen-Zuordnung zu realen Personen/Accounts.


Ist doch eigentlich nicht wirklich relevant, was heute genau gespeichert wird. Entscheidend ist, dass jetzt Daten auf Vorrat ohne konkreten Verdacht gespeichert werden.

Welche Daten genau gespeichert werden, das lässt sich später ohne lästige öffentliche Diskussion leicht korrigieren.

Ich halte die Annahme für naiv, dass dieses Gesetz nicht in spätestens 2-3 Jahren novelliert (sprich verschärft und erweitert) wird.
 
tjo ok, also wie gesagt, gab da mal ein Buch das hieß so wie das Jahr in dem ich geboren wurde.....

ist ganz intressant.....
Viel Spaß wünsche ich...
So, dann kann das wohl hier dann auch geschlossen werden :spocht::spocht::spocht:
Ist sinnlos wenn man da weiter drüber diskutiert! Wollte keinem zu nahe treten.
 
Wieso. Thread offenlassen. Thema ist zu wichtig. Vielleicht stolpert nochmal jemand drüber und hat weitere Fragen oder Infos.

Besagten Roman kenne ich zwar, habe ihn aber noch nicht gelesen. Wäre eventuell eine Anschaffung wert.

Wer ihn nicht kennt:
http://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman)
 
Eine Anschaffung ist es auf jeden Fall wert. Gibts vielleicht auch irgendwo als eBook ... :p:p:p:p
Aber da sage ich ganz ehrlich, ein Buch würde ich mir immer kaufen, wer liest schon gerne am Rechner, und ausdrucken ist auch blöd. Naja ein Buch ist eben keine CD ...

Ne also kanns nur empfehlen, bei uns war es Pflichtlektüre in der 12. Klasse, kann mir vorstellen das man das bald abschafft, weil sonst kämen die Schüler vielelicht noch auf die dumme Idee 1+1 zusammenzuzählen ....
Habe mir immer vorgestellt wie so ein Leben möglich sein kann (wie in dem Buch beschrieben), und hoffe das es nie so weit kommt.

Und es kann wohl keiner mehr mit dem Argument kommen "Ich habe nichts zu verbergen", vergesst es jeder hat was zu verbergen, das ist einfach so.
 
Besagten Roman kenne ich zwar, habe ihn aber noch nicht gelesen. Wäre eventuell eine Anschaffung wert.

Der ist nicht nur eine Anschaffung wert. Man sollte ihn tatsächlich auch lesen.

Da ist alles vorweggenommen, was wir jetzt gerade in Bezug auf staatliche Überwachung erleben. Allerdings noch mit viel primitiveren Mitteln, weil die technische Entwicklung eben schwer vorhersehbar ist.

Und es gibt in dem Roman kein Happy-End.
 
nur mal kurz ein kleines Zwischenupdate, zwar nicht zur Vorratsdatenspeicherung aber zur geliebten Online-Durchsuchung:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/102063


Bayern plant, noch im Februar einen Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen, um Verfassungsschützern die heimliche Online-Durchsuchung der Computer von Terrorverdächtigen zu ermöglichen. Das kündigte der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus an. "Wir warten nicht mehr", sagte Herrmann. "Unabhängig von etwaigen Entscheidungen in Berlin" wolle er die bayerischen Behörden in die Lage versetzen, einen genauen Blick auf Festplatten zu werfen.


Wenn ich sowas dann schon immer höre wie z.B. "Wir warten nicht mehr", wird mir schon immer kotzübel, ehrlich.

Ab jetzt heißt es nur noch, rette sich wer kann vor Staatsanwaltschaft, BKA, Kripo und Polizei!
 
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