8 adriges Telefonkabel als LAN Kabel mißbrauchen ?

jo2080

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Hallo,

Problem: ich habe an einer bestimmten Stelle nur den Zugriff auf ein 8 adriges 0,6 mm geschirmtes Telefonkabel. Ein Cat 5 oder 6 Kabel kann ich leider nicht legen, da dieses Kabel streckenweise eingemauert wurde und ich es daher nicht austauschen kann. :mad:

Verbindungslänge beträgt 10 m.

Kann ich dieses Kabel als LAN Kabel max. 100 mbit (4 Adern) verwenden, wenn ich die entsprechende Belegung mache, oder geht das technisch nicht weil die Bauart des Kabels eine andere als bei LAN ist? (LAN ist gedrillt)

Treten eventuell Probleme auf o.ä.?
Wer hat Erfahrung ?

Das Kabel wird für sonst nichts verwendet.

Der Verwendungszweck wäre zentraler Aufstellort für eine ans LAN angeschlossene IP Client 7170 als WLAN Router und zur Anbindung eines schnurlos Telefons, da die 1. 7170 im Keller als WLAN Gerät unbrauchbar ist und sich an der anderen Ecke des Hauses befindet. (Standortänderung der 1. Box nicht möglich)

WLAN Repeatermodus bereits getestet, erreiche nicht alle Punkte und Etagen im Haus, da ich die Repeaterbox nicht zentral aufstellen kann da dann die Verbindung sehr schlecht ist, bzw temporär abbricht.

Danke Jo
 
habe es aber nicht zweimal eingestellt bekam einmal eine Fehlermeldung.
Der andere Thread kann geschlossen bzw gelöscht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei 10m Länge kann es eventuell sogar funktionieren, auch wenn die Paare nicht verdrillt sind. Wenn möglich stelle die Geschwindigkeit auf 10Mb/s half-duplex zurück.

Wenn das doch nicht funzt, so findest du unter www.blackbox-deutschland.com mit Sicherheit eine Bridge die so etwas kann.

Gruß
Flauschi
 
Wie gestern schon an anderer Stelle gesagt, Telefonkabel (CAT3) sollten für 10 Mbit/s locker ausreichen... bei 100 Mbit/s hätte ich meine Zweifel, aber über die Distanz von nur 10 m könnten sich Effekte in Grenzen halten...

Wenn es wesentliche Probleme mit Kabelsituationen gibt, denke auch mal über eine Powerline-Verbindung nach. Das dürfte zuverlässiger laufen.

--gandalf.
 
jo2080 schrieb:
ich habe an einer bestimmten Stelle nur den Zugriff auf ein 8 adriges 0,6 mm geschirmtes Telefonkabel. [...]

Kann ich dieses Kabel als LAN Kabel max. 100 mbit (4 Adern) verwenden, wenn ich die entsprechende Belegung mache, oder geht das technisch nicht weil die Bauart des Kabels eine andere als bei LAN ist? (LAN ist gedrillt)

Die Bauart des Kabels ist zwar von Cat.5-Kabel nicht so weit entfernt: Sofern es sich um waschechtes Fernmeldekabel des Typs J-Y(St)Y handelt, ist der Aufbau sogar sehr ähnlich. Sogar die Adern sind paarweise verdrillt, wenn auch nicht so deutlich wie bei LAN-Kabel.

Vermutlich werden jedoch nur 10 MBit/s funktionieren, auch bei einer Länge von nur 10 Metern wird die Leitung mit 100 MBit/s nicht zuverlässig funktionieren. Achte grundsätzlich darauf, dass Du die Leitung perfekt (also incl. der paarweisen Zuordnung der Adern) mit den Netzwerkdosen verbindest - das minimiert die Möglichkeit von Problemen.

Gruss,

Hendrik
 
Das Kabel ist 2002 installiert worden bei der Rohbauinstallation durch eine Elektrikerfirma. ob die Kabel verdrillt sind muss ich mir nochmal genau ansehen.
Auf alle fälle sind drei oder vier adern leider nur weiß isoliert die anderen farbig
und in der mitte ist ein unisolierter "Schirmungsdraht".
Welche Paare verdrillt sind und ob muß ich noch herausfinden.

Danke übrigens für die bisherigen Antworten.
 
Wenn ein paar weiße Drähte mit dabei sind, sind diese meist mit einem Draht in anderer Farbe verdrillt. Es sollte damit kein Problem sein, diese Drähte auseinanderzuhalten.
 
jo2080 schrieb:
Das Kabel ist 2002 installiert worden bei der Rohbauinstallation durch eine Elektrikerfirma.

Und nicht in Leerrohre eingezogen? Für eine Fachfirma höchst ungewöhnlich.

jo2080 schrieb:
Auf alle fälle sind drei oder vier adern leider nur weiß isoliert die anderen farbig
und in der mitte ist ein unisolierter "Schirmungsdraht".
Welche Paare verdrillt sind und ob muß ich noch herausfinden.

Ja, perfekt. Das ist genau der Kabeltyp, den ich gemeint habe. Es ist also keine achtadrige, sondern eine vierpaarige Leitung. Die Verdrillung ist nicht so deutlich zu erkennen wie bei LAN-Kabel, aber wenn Du den Mantel auf 15 oder 20 cm entfernst (entfernen kannst), wirst Du die Paare gut auseinanderhalten können.

Und damit Du nicht so lange suchen musst - die Farbreihenfolge der Paare ist:

rot-blau
weiß-gelb
weiß-grün
weiß-braun

Ich hoffe nicht, dass die "Elektrikerfirma" den gleichen Fehler macht wie viele andere Subinformierte und die weißen Adern einfach aussortiert haben. Das macht die Suche nach den Paaren beileibe nicht einfach.

Gruss,

Hendrik
 
Soll das bedeuten ich könnte das Kabel eventuell als 1oo mbit Lan zweckentfremden und es würde funktionieren ?

Übrigens mein Elektriker meinte eventuell wäre ein Austausch möglich, er müsse nur sofort ein Kabel nachziehen da die Rohrleitung durch den Kabelschacht unterbrochen ist. Aber er ist sich nicht sicher ob es klappt.
 
RealHendrik schrieb:
Und nicht in Leerrohre eingezogen? Für eine Fachfirma höchst ungewöhnlich.

Nicht ungewöhnlich, sondern leider aktueller Standart, wenn man es nicht explizit verlangt*. ;) Angebote müssen billig sein, um auf dem Markt mithalten zu können.

* Und selbst dann, wird versucht es auszureden .... "1x draufgetreten, und sie bekommen eh kein Kabel mehr nachgezogen" ... "wissen sie, was sie das mehr kostet?" etc.
 
Sorry, das kann ich auch nicht nachvollziehen... eine Fachfirma sollte wirklich heute Leerrohre verlegen. Das macht man ja schon für Stromleitungen.

Wenn das nicht so durchgeführt wurde, liegt allerdings auch immer ein Stück des Problems beim Bauherrn, denn der stellt die Anforderungen.

Zum Kabel selbst: wenn das getauscht werden kann durch Nachziehen eines CAT5-Kabels, dann solltest Du das machen lassen. Mit dem anderen wirst Du auf die Dauer nicht glücklich.

--gandalf.
 
Eine Fachfirma wird (wie susanne schon geshrieben hat), wenn sie im Geschäft bleiben will, genau das tun, was in der Ausschreibung steht und muss dabei noch schauen, wo sie was einsparen können, damit das Angebot nicht über den Mitbewerbern liegt.
Schuld hat nicht die Fachfirma, sondern der der die Ausschreibung macht bzw. den Auftrag vergibt.
 
Heute bin ich auch schlauer, die Fachfirma hat zwar alles überdimensioniert und Leerrohre gelegt aber man kann nicht an alles denken.

Vor 4 Jahren als ich neu gebaut habe war bei uns DSL noch undenkbar.

Heute würde ich tiefe Unterputzdosen setzen lassen und überall CAT 7 Kabel da man die für alles verwenden kann
 
Als wir hier vor fast 10 Jahren umgebaut haben, habe ich (außer SAT) überhaupt keine Kommunikationskabel gelegt, weil ich der Meinung war, das läuft demnächst sowieso alles über Funk oder Powerline.

Das einzige was dann jahrelang über Funk lief, war das Telefon. Und irgendwann (nach vielen Jahren) kam dann tatsächlich WLAN und Powerline.

So kann man sich täuschen ;)

Aber selbst wenn ich damals Kabel gezogen hätte, es wären sowieso die falschen gewesen.
 
Edit: Oh, dass ging ja schnell hier, deshalb Zitat von Gandalf eingefügt.

gandalf94305 schrieb:
Sorry, das kann ich auch nicht nachvollziehen... eine Fachfirma sollte wirklich heute Leerrohre verlegen. Das macht man ja schon für Stromleitungen.

Wenn das nicht so durchgeführt wurde, liegt allerdings auch immer ein Stück des Problems beim Bauherrn, denn der stellt die Anforderungen.

Zum Kabel selbst: wenn das getauscht werden kann durch Nachziehen eines CAT5-Kabels, dann solltest Du das machen lassen. Mit dem anderen wirst Du auf die Dauer nicht glücklich.

--gandalf.

Gandalf, ja sollte sie, macht sie aber nicht, wenn nicht explizit verlangt.
Somit liegt es nicht nur ein Stück, sondern ganz beim Bauherren, die Firmen listen jedenfalls nur das auf, was die Normen erfüllt.

Und ja, der Bauherr stellt die Anforderungen, aber es wäre wünschenswert, wenn die "Fachfirmen" auch auf dies & das aufmerksam machen. :noidea:

Naja, leider muss sich jeder Bauherr heutezutage selbst jedes Gewerk anlernen, sonst wird er/sie mit dem Bau nicht glücklich.

So, noch was zum Topic.

Er hatte doch geschrieben, dass er es nicht austauschen kann. Ganz davon abgesehen, wird er bei den 10m, auch auf Dauer glücklich. Ich jedenfalls sehe da keine Probleme.
 
@jo2080,

yepp, das funktioniert und kannst bei 10m mit einer 100Mbit Leitung rechnen!
Habe in der alten Firma für meinen Chef eine Verbindung über A2Y4x2x0,6 (Erdkabel) von ca 80m eine Lan-Verbindung aufgebaut, weil er damals dacht, man könne sich ein Leerrohr sparen!:rolleyes:
Bei den 80m hatten wir noch eine recht gut Verbindung bekommen, waren alle sehr erstaunt, aber es hat funktioniert!
Also bei 10m sollte es da keine Problem geben!
Den Farbcode hast du ja schon mitgeteilt bekommen!;) Ansonsten nachfragen!!!

@susanne
Nicht ungewöhnlich, sondern leider aktueller Standart,....
Für eine Fachfirma nicht nachvollziehbar, es gibt immer noch die VDE!!!!!
Darin steht, das Schwachstromleitungen (Telefon, Antenne, Netzwerk. etc.) in einem Installationsrohr (zB FBY-Rohr für Unterputz) verlegt werden muß!!!!
Auch wenn der Konkurenzkampf hoch ist und man für jeden Auftrag hart kämpfen muß, sollte eine Fachfirma die Bestimmungen einhalten!!!!
 
athom schrieb:
es gibt immer noch die VDE!!!!! Darin steht, das Schwachstromleitungen (Telefon, Antenne, Netzwerk. etc.) in einem Installationsrohr (zB FBY-Rohr für Unterputz) verlegt werden muß!!!!

Was macht das für ein Sinn sowas vorzuschreiben ? Welches Risiko geht von einem einfach Unterputz verlegten Netzwerkkabel aus ???
 
@detg
Was macht das für ein Sinn sowas vorzuschreiben ?
VDE --> Verein Deutscher Elektriker!
Dort werden die Vorschriften für den Elektrobereich (allg. Beschrieben) fest gehalten!
Ob es Sinnvoll oder Sinnlos ist, ist manchmal nicht ganz nachvollziehbar, das muß ich gestehen und wurde auch schon viel diskutiert!
Fakt ist, dass das die allg. Vorschriften sind, wo sich der Elektriker dran halten muß! Wenn die Elektrofirma stark gegen diese Vorschriften verstößt (zB VDE0100 Schutzmaßnahmen) kann das die Lizens kosten!
Die VDE hat sich halt zusammen gesetzt und beschlossen, dass die Schwachstromleitungen nur noch in einem Leerrohr unter Putz verlegt werden darf! Hat den Vorteil, das man Leitungen dadurch event. austauschen kann (leider nicht immer, jenachdem, wie das Leerrohr verlegt ist)!
In der VDE gibt es eine strikte Verlegungsvorschrift, die sich auf alle Leitungstypen und stärken bezieht!
 
Ok. Also fällt das mit den Schwachstromleitungen in Leerrohren unter die Rubrik "deutsche Regulierungswut". Häuser bauen ist ja, im Vergleich zum Ausland, bei uns immer noch nicht teuer genug. ;)

Ich meine das jetzt unabhängig davon, ob es im Einzelfall sinnvoll ist oder nicht. Aber die Entscheidung kann man doch wohl jedem Bauherrn selber überlassen.
 
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