[Problem] Bufferbloats

angryjack

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Hallo zusammen,

ist ja schon ein Weilchen her das ich hier zuletzt aktiv war. Ich hoffe das ich mit meinem Thema im richtigen Bereich gelandet bin, falls nicht dann seid bitte so nett und verschiebt mich.

Ich habe aktuell einen 1und1 Anschluss mit aktuell 50 down und 10 up, die erreiche ich auch in etwa regulär. Die max. Leitungskapazität liegt bei 92 down und 30 up, wenn ich den DSL Infos in der Box glauben darf. Das Problem besteht darin das ich regelmäßig Aussetzer habe und nach endlosen Tests hab ich herausgefunden das zwar die Latenz im Leerlauf zwischen 7 und 10ms ist, bei Last im Upload jedoch auf ca. 130ms ansteigt, dies sind die sogenannten Bufferbloats. Da ich mit meinen Freunden online Musik jammen möchte, ist das aktuell nicht möglich, Latenzen und Störungen nehmen einem da jeglichen Spaß.

Abhilfe soll hier in der Regel aber nur ein entsprechender Router mit SQM (Smart Queue Management) bieten. Soweit ich das verstehe, nutzt dieser dann nicht 100% der Bandbreite, sondern reserviert einen geringen Bereich damit die bidirektionale Kommunikation reibungslos funktioniert. OpenWRT fähige Router unterstützen zwar SQM, jedoch keine Fritz Box mit DECT Basis wie meine 7560. Generell wird wohl seitens OpenWRT überhaupt kein DECT unterstützt.

Habt ihr Vorschläge was ich machen kann ? Bin am überlegen ob ich ein Upgrade auf 100MBit machen soll, aber so wie es aussieht behebt das nicht zwangsläufig das Problem mit den Bufferbloats.

Lg
angryjack
 
Eigentlich sollte bereits das (einfache) TrafficShaping der Fritzbox übermäßigen Bufferbloat vermeiden. Die Fritzbox verwendet dazu normalerweise die ausgehandelte DSL-Datenrate (US) zur Konfiguration des eigenen TrafficShaper, die aber bei vielen neueren DSL-Anschlüssen nicht mit der wahren Anschlussgeschw. übereinstimmen muss (wie in diesem Fall), da die Geschw. dieser Anschlüsse nicht unbedingt über das DSLAM-Profil geregelt wird wie früher (sondern über den zuständigen BRAS/BNG).

Um das Problem zu umgehen, verwenden die Anbieter 1und1 und Telekom eine proprietäre Erweiterung/Information im PPPoE-AuthAck, wo die "reale" Geschw. des Anschlusses übermittelt wird. FRITZ!OS ab Ver. 6.20 wertet dies bei 1und1-Anschlüssen aus und ab FRITZ!OS 7.00 auch für die Telekom-Anschlüsse (weil beide Anbieter ein unterschiedliches Format verwenden). Vorausgesetzt die Information ist im PPPoE-AuthAck tatsächlich vorhanden. Bei anderen Anbietern wie bspw. O2 oder Vodafone fehlen diese Informationen im AuthAck.

Aber man kann die reale Anschlussgeschw. bei der Fritzbox unter "Inhalt > FRITZ!Box Support > DSL-Leitungsgeschwindigkeit" bei Bedarf manuell anpassen (falls bspw. die Information im PPPoE-AuthAck fehlt/nicht ausgewertet wird, warum auch immer).
 
die ausgehandelte DSL-Datenrate (US) ..., die aber bei vielen neueren DSL-Anschlüssen nicht mit der wahren Anschlussgeschw. übereinstimmen muss (wie in diesem Fall)
Das ist eine (begründete) Vermutung, aber die aktuelle Datenrate, mit der dieser Anschluss hier synchronisiert, wissen wir ja noch nicht.
 
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Stimmt, da stand ja "Leitungskapazität" in #1 und nicht "aktuelle Datenrate". Da hatte ich #1 wohl zu schnell überflogen...
 
Hallo Leute,

vielen Dank erst einmal für eure schnelle Rückmeldung. Ich habe mir erlaubt mal meine DSL Infos beizufügen, wäre nett wenn ihr mal drüber schauen könntet. Was mich ein bisschen wundert sind die Fehler meiner FB, ist es möglich das die einen weg hat oder ist das eher unbedenklich ?

@NDiIPP , ich dachte die FB hat kein Traffic Shaping und nimmt sich immer die volle Bandbreite, sowohl bei Download als auch beim Upload, stimmt das nicht ? In einem anderen Thread hatte ich gelesen das die gute, alte FB7490 niedrigere Last Latenzen im Vergleich zu einem der neueren FB Modelle hat, kann das sein ?

Bei den Spezis wird immer der Ubiquiti ER-X als Router ins Lan gebracht, der soll "echtes" Traffic Shaping beherrschen. Da tun sich als FB User natürlich Fragen auf, wo das Teil kein DECT und kein Wlan hat. Bringt das was und wie könnte denn eine Lösung aussehen ?
 

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Wir wissen zwar nun, dass bei deinem Anschluss tatsächlich nicht das DSLAM-Profil die Geschw. regelt/begrenzt sondern primär das BNG-Profil aber leider ist aus deinen Screenshots nicht ersichtlich, ob die reale Geschw. des Anschlusses der Fritzbox bekannt ist oder nicht. In den Ereignissen wird bspw. eine entsprechende Information dazu ausgegeben beim PPPoE-Verbindungsaufbau.

ich dachte die FB hat kein Traffic Shaping und nimmt sich immer die volle Bandbreite, sowohl bei Download als auch beim Upload, stimmt das nicht ?
Genau, das stimmst so nicht. Allerdings hat man bei einer Fritzbox nicht die umfangreichen Möglichkeiten zur Konfiguration wie bspw. bei OpenWRT. Da kann man bspw. auf die SQM-Scripts setzen.

BTW/Edit:
Der Fehlerzähler ist unauffällig.
 
Genau, siehe die Zeile mit "Information des Anbieters über die Geschwindigkeit des Internetzuganges ..."
 
Hallo @angryjack,
probier mal, ob diese Einstellung hilft.
20210131_212433.jpg
 
Wenn die Ursache eindeutig sein sollte, können ja durch die Reduzierung der Syncrate auf die verfügbare Bitrate keine Bufferbloats mehr entstehen. Da braucht man dann keine extra Hardware.
 
Ich hab mal wieder bunte Bildchen angehangen. Zuerst hab ich mit voller Bandbreite (dsltest.voll) bei dslreports.com gemessen, dann den Haken beim Router gesetzt und nochmal (dsltest_begrenzt) gemessen. Bis auf die Bufferbloats sieht es m.M.auch gar nicht schlecht aus aber wirklich geändert hat sich durch die Bandbreitenbegrenzung auch nix, oder ?

Zuletzt hab ich nochmal zum Vergleich drei Messungen bei fast.com gemacht weil dort die Werte ausgegeben werden.

@GokuSS4: Was macht denn ein Exposed Host, warum ist der hinter dem Router uns was bringt das in diesem Fall ? Wäre nett wenn du das erklären könntest.
 

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Ja, das sollte wohl besser aussehen. Hier mit einer FRITZ!Box 7580 (der Anschluss wurde zum Testzeitpunkt noch von anderen Clients verwendet, weshalb nicht die maximalen Übertragungsraten beim Test erzielt werden konnten, in der Summe war der Anschluss dabei jedoch voll ausgelastet):
BB-Test_01-1.pngBB-Test_01-2.pngBB-Test_02-1.png

Edit:
BTW, ich sehe hier auch nicht unbedingt die Lösung in der Begrenzung der DSL-Datenrate wie in #9 vorgeschlagen. Zeige mal die Bufferbloat-Auswertung des dslreport-Test.
 
Zuletzt bearbeitet:
@angryjack
Eventuell ohne „DSL Syncrate begrenzen auf verfügbare Bitrate“ testen und stattdessen im Supportbereich die „Manuelle Anschlussrate aktivieren“ und entsprechend deine Syncwerte eintragen!
 
Guten Abend zusammen,

also die Bandbreitenbegrenzung hab ich schnell wieder rausgenommen. Meine Frau sagte mir schon das heute mehrfach das Netz nicht erreichbar war. Vorhin DSL Test gemacht und der Schock, 21MBit down und 1MBit up !!! :oops: Haken bei Bandbreitenbegrenzung raus und nach Reboot wieder knapp 50 down und 10 up.

Hab dann ne Messung gemacht und hier das Ergebnis.

P.S.: Meine Frau sagte es wäre so zwischen 16 und 17 passiert, guckt euch das mal an.
dslsync.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das ist halt ein wenig problematisch die Option zur Begrenzung des Sync denn ggf. macht beim aktivieren dieser die Fritzbox mehrere Resyncs und vergleicht dann noch die Werte dementsprechend mit denen aus dem AuthAck. Imo sollte man diese Option eher mit Vorsicht genießen, insb. auch wegen dem verwendeten DLM-System. Ich weiß, das u.a. @eisbaerin mal mit dieser Option experimentiert hatte.

Und offensichtlich fand bei dir auch noch ein Resync statt, wo auf das Vectoring Rückfallprofil gewechselt wurde (daher die niedrigen Datenraten). Könnte eine Folge dieser Einstellung gewesen sein.
 
Ok, was kann man noch machen? Am Router wahrscheinlich nicht all zu viel, denke ich. Kann eine andere Fritzbox, z.B. 7490 ne Verbesserung bringen oder ein Upgrade auf 100Mbit mit entsprechend höherer Uploadrate ?
 
Erst einmal die (nachgeschobene) Frage aus #14 beantworten?
Zeige mal die Bufferbloat-Auswertung des dslreport-Test.

Denn davon wäre dann bspw. auch abhängig, ob man mal die Optionen "manuelle Anschlussrate" oder "Ingress-Shaping" bei der Fritzbox aktiviert/probiert.
 
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