Da findet sich höchstens jemand der diese Geschäftsgeheimnisse (denn nichts anderes ist Quellcode der in Teilen auf Konzepte und Beispiele basiert die als vertraulich eingestuft sind) mit juristischer Gewalt wieder aus dem Internet nimmt, und dafür gibt es ja auch genügend rechtliche Grundlagen im Urheberrechtsgesetz. Und wenn man diesen ersten Schock überwunden hat wird dann die Person die dafür verantwortlich ist das diese Geschäftsgeheimnisse im Internet gelandet sind höchstwahrscheinlich zur Verantwortung gezogen. Insofern würde das so ein Projekt keineswegs weiterbringen sondern würde es erstmal komplett aus dem Netz kicken, bevor ich dann verklagt werde. Klingt für mich wie eine lose-lose-lose Situation....
Und wenn du das alles nicht bedacht hast dann stelle ich mir die Frage wie du dachtest das ich an Informationen über die CPU etc. gekommen bin. Durch Reverse Engineering/Dekompilieren? Sofern das urheberrechtlich zulässig wäre (das will ich jetzt gar nicht wirklich bewerten, ist aber auch eine interessante Fragestellung) dann ja nur um Interoperabilität herzustellen und die gewonnenen Informationen dürfen nicht Dritten zur Verfügung gestellt werden, genau das wäre aber ein veröffentlichen als Quelltext wieder (und zwar in seiner extremsten Form, mehr Dritte als "die ganze Internet-Welt" geht ja nicht wirklich). Selbst da bliebe also nur eine Veröffentlichung als kompilierte Datei, und dann hat man wieder genau dasselbe Problem wie mit AVM nur in noch extremer: Eine (juristische) Person die den Code pflegt und Probleme darin lösen muss. Allerdings habe ich da in diesem Fall überhaupt keine Lust drauf (AVM ja aber wohl auch nicht, zumindest macht man es scheinbar nicht obwohl es deren Aufgabe wäre), womit man das selbe in grün hätte (zumindest wenn es Probleme gibt, außer natürlich man erwartet auch noch Support der besser ist als der Support von AVM, der dafür Geld bekommt, und da sehe ich es dann auch irgendwie nicht mehr ein, denn dafür habe ich schlicht und einfach nicht die Zeit und Ressourcen).
Ich kann gerade keinen Weg sehen, wie man legal das ganze veröffentlichen und verbreiten könnte, egal wie man nun an die Informationen die man da mitverbreitet gekommen ist, aber vielleicht übersehe ich da was? Und wenn das Problem gelöst ist kommt das nächste, nämlich wie bekommt man undokumentierten und undurchsichtigen Code der tief in das System eingreift in irgendein open source repo? Mal davon ausgegangen das es als Quellcode seinen weg dort hineinfinden soll. Als kompilierte Datei bräuchte es bei jeder FritzOS wieder eine neue Version, und das werde ich nicht liefern können, ich weiß gar nicht auf welcher Version die Box gerade läuft, habe da zuletzt vor ein paar Monaten mal aufs Webinterface geschaut und wüsste aus dem Kopf nicht mal was die aktuelle FritzOS Version überhaupt ist, einfach weil es läuft und mich nicht interessiert (und die Box das einzige AVM Produkt hier im Haus ist).
Bei der Quellcode Variante kommt man dann zu einem ganz interessanten Problem: Normalerweise sollte bei so einem Quellcode jeder maintainer sofort sagen "Keine Chance", so wie es bei Linux eben auch eine "keine magic constants"-Regel gibt, also man nicht einfach sagen kann ohne zu erklären warum eigentlich bzw. was es bedeutet "schreibe 42 in Register 8". Womit wir irgendwie wieder am Anfang sind: Entweder es sind vertrauliche Informationen, dann darf es auch nicht herausgegeben werden, oder aber man weiß es einfach (durch Reverse Engineering), dann weiß man aber nicht warum es so ist und funktioniert oder was das eigentlich tut. Im schlimmsten Fall könnte der Code bösartig sein, insofern macht es schon Sinn, zumal man als maintainer ja auch nicht einen Haufen Code bekommen möchte den man nicht versteht und den dann zeitintensiv warten müssen (insbesondere wenn man Teile davon vielleicht nie verstehen wird)...
Klar kann man Freetz auch forken, aber dann habe ich ja nicht nur ein Programm was ich maintainen und supporten muss sondern ein komplettes Fork von dem ich nichts verstehe (ich nutze Freetz nicht und habe es mir vor 6 oder 7 Jahren mal angeschaut, aber mehr auch nicht).
Ansonsten kannst du dich aber ja an anderen Dingen die ich so veröffentliche und an denen ich mitarbeite erfreuen, insofern sehe ich das von dir beschriebene "die Technik nicht voranbringen" nach wie vor nicht bei mir. Mal ganz davon abgesehen, dass es eine Firma gibt dessen Aufgabe genau das ist und die es scheinbar (auch schon in der Vergangenheit, bei der 6490/6590 hat man es ja ganz am Anfang nicht einmal geschafft ein Problem nachzustellen was nachweislich immer auftreten musste, ob es dabei an den 4 PCs die erforderlich waren gescheitert ist oder warum man das nicht hinbekommen hat verstehe ich bis heute nicht) nicht möchte oder schafft, jedenfalls nicht wirklich macht. Selbst wenn man es nicht selbst schafft kann man sich ja Unterstützung erkaufen (wenn man schon den Zeitpunkt verpasst hat wo man diese einfach so bekommen konnte), für eine Firma wie AVM sollte das durchaus im Rahmen den möglichen liegen einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Betrag dafür in die Hand zu nehmen, wenn man es denn will und wirklich nicht selbst schafft (was ich zwar nicht glaube aber möglich wäre es ja). Aber solange es die Kunden nicht wirklich stört (bislang habe ich immer nur ein "hm, blöd, geht immer noch nicht" gehört, die große Wut und Enttäuschung wie man es z.B. nach 2 Wochen Rückwegstörer so kennt blieb bislang aus, zumindest habe ich es noch nirgendwo gelesen) bleibt es aus betriebswirtschaftlicher Sicht ja eine "gute" Entscheidung.