Hallo, Michael!
Erstmal sorry für meine verspätete Rückmeldung. Deinen Beitrag vom vergangenen Montag habe ich gerade erst zur Kenntnis genommen.
Wenn Du einen Rufnummernblock von 00-99 bekommst, hast Du definitiv nicht 00-99 SIP Einzelaccounts/Rufnummern die Du auf Deine Endgeräte verteilen kannst.
Stimmt. Du bekommst natürlich nicht 100 SIP-
Accounts, sondern nur einen einzigen mit dem ganzen Stapel an
Rufnummern! Allerdings ist es nicht so wie bei ISDN.AAs'en, dass alles, was mit der Rumpfnummer beginnt, zur Anlage geschickt wird und alles, was nach der Rumpfnummer kommt, allein von der Anlage verarbeitet wird - egal, was da an Ziffern noch so kommt. Registriert beim Anbieter sind die vollständigen Rufnummern, also Rumpfnummer plus Durchwahl. Wir reden also nicht mehr über 4711-00 bis 4711-99, sondern über 471100 bis 471199. Spaß ist, was die angeschaltete Tk-Anlage daraus macht. Wenn man diese Nummern von sich aus erweitert, z.B. eine 4711999 benutzt, dann funktioniert das sicher abgehend, aber bevor es dem Provider nicht bekanntgegeben wird (und der diese Bekanntgabe auch akzeptiert und diese Nummer in den Trunk mit einpflegt), ist diese Nummer von außen nicht erreichbar.
Man könnte theoretisch auch einzelne Rufnummern zu einem SIP-"Trunk"-Account zusammenfassen und alle unter einunddemselben Account betreiben. Nach dem Ableben meiner Eltern habe ich mir den Spaß erlaubt, die drei Rufnummern ihres ISDN-Anschlusses auf einen (!) Sipgate-Basic-Account zu portieren. Tatsächlich können auch alle drei Nummern erreicht werden, allerdings werden sie im Endgerät nicht voneinander unterschieden. (Daher habe ich gerade auch das "Trunk" in Anführungszeichen gesetzt.) Möglicherweise könnte das heute funktionieren, aber meine elterlichen Telefonnummern sind seit Jahren nicht mehr benutzt worden, weder kommend noch gehend, und ich habe wenig Ehrgeiz, das gezielt auszuprobieren. Die Nummern (genauer: der Account) sind in meiner Anlage zwar registriert, aber langweilen sich nur vor sich hin,
Easybell [...] Wie die das intern realisieren durch umrouten der Teilrufnummern ist deren Sache und keinesfalls zu verallgemeinern.
Da wird nichts "umgeroutet". Die "Teilrufnummer" wird aus dem SIP-Trunk komplett herausgezogen und kann anderweitig benutzt werden, z.B. als eigenständiger SIP-Account (Homeoffice für Mitarbeiter oder sonstwas), als Fax2Mail-Nummer oder als kleinen "Konferenzraum". Damit ist mit
der Nummer die Anlage, in der der eigentliche SIP-Trunk aufläuft, von außen gar nicht mehr erreichbar. (Groteskerweise kann diese Rufnummer abgehend durchaus noch über den SIP-Trunk genutzt werden. Das hat dann wieder mit einem Mechanismus zu tun, der als
CLIP no screening bezeichnet wird. Ich weiß, ihr mögt es nicht gern glauben, ist aber so.)
Ob man das verallgemeinern kann? Technisch gesehen schon. Man kann allerdings nicht verallgemeinern, dass dieser Sachverhalt nicht stimmt, nur weil es die [Name eines beliebigen großen Telefonieanbieters] nicht anbietet. Mitunter mögen unterschiedliche Anbieter das Ganze auch unterschiedlich handhaben, deshalb könnten bestimmte Szenarien bei dem einen Anbieter funktionieren, bei dem anderen wiederum nicht. Ich würde mich auf "Extrawürste" in solchen Fällen allerdings nicht verlassen, weil es keinen Rechtsanspruch dafür gibt. Jeder Telefonieanbieter in Deutschland (es sind mittlerweile an die 400, habe ich mir unlängst sagen lassen) unterliegt dem dt. TKG und den Weisungen der BNetzA, und nach meiner Erfahrung weicht kaum einer von diesen Auflagen ab.
Der unwissende Leser schließt aus solchen Aussagen: Warum sollte ich mir 100 SIP Accounts für teures Geld zulegen, wenn ich meine VoIP Clients auch einzeln mit einem 100er SIP Trunk versorgen könnte!
Öh...
technisch wäre das möglich. Ich wüßte allerdings keinen Provider, der es de facto ermöglicht. Irgendwie habe ich die magische Zahl "10" vor Augen, wenn es um die maximal mögliche Anzahl von zu portierenden Rufnummern geht. Vermutlich ist der logistische Aufwand, hundert einzelne Rufnummern sozusagen händisch in einen SIP-Trunk einzupflegen, gunrdsätzlich zu hoch. Bei einem durchgehenden Nummernblock ist das wohl mehr ein Handstreich. Mal abgesehen davon: Hält man sich z.B. bei der Telekom zehn Rufnummern, dann bekommt man zwar zehn einzelne SIP-Accounts, aber tarifiert werden sie über ein und denselben Vertrag. "Teurer" wird da also nichts.
Gruss,
Hendrik