Sipgate flat Kündigung durch Sipgate

Nur seltsam, das ich noch nie von einem derartigen, erfolgreichen Prozess gegen einen Anbieter gehört habe - und die angesprochene Klausel existiert in so ziemlich jeden AGBs von Privatkundenflats - behaupte ich einfach mal.
Erstinstanzliche Urteile wird es schon genug geben. Die Anbieter vermeiden aber höchstgerichtliche Urteile, denn die könnten ja auch ins Auge gehen. Und dann wäre z.B. Schluss mit dem Wort "Flatrate", wenn sie nicht gewillt sind 24/7 zu akzeptieren.

Ein Beispiel in die Richtung gibt es aus meinem Heimatland Österreich. Ein Handykunde prozessierte, da er innerhalb Österreichs in Grenznähe ein ausländisches Netz einfing und teures Roaming zahlen musste. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass er das zahlen muss. Funkwellen kennen nun mal keine Grenzen, und es wird ja auch immer gewarnt, dass man in Grenznähe auf so etwas achten muss. Trotzdem ließ es der Kunde auf einen Prozess ankommen mit der Begründung, der Handybetreiber hat eben dafür zur sorgen, dass im Inland kein Roaming anfällt. Und er gewann den Prozess, das Gericht schloss sich seiner Meinung an!

Ich hätte erwartet, dass der Handybetreiber dagegen beruft. Tat er aber nicht, er akzeptierte das Urteil und erstattete dem Kunden die Roamingkosten (und wohl auch die Gerichts- und Anwaltskosten). Warum berief der Betreiber nicht: Er wollte nicht riskieren, dass der Kunde bis zum OGH (so heißt unser BGH) recht behält. Das hätte nämlich die gesamte Netztechnik aller Betreiber auf den Kopf gestellt.
 
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Ein Handykunde prozessierte, da er innerhalb Österreichs in Grenznähe ein ausländisches Netz einfing und teures Roaming zahlen musste. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass er das zahlen muss. Funkwellen kennen nun mal keine Grenzen, und es wird ja auch immer gewarnt, dass man in Grenznähe auf so etwas achten muss.

Wieso soll das eine Selbstverständlichkeit sein? Zumindest O2 Germany hat mich noch nie vor Roaminkosten innerhalb Deutschland gewarnt. Am Bodensee ist man selbst auf der Überlinger Seeseite nicht vor dem Einbuchen in Schweizer Netze sicher. Ich warte auch schon darauf, dass sich mein Surfstick unbemerkt in ein Schweizer Netz einbucht und eine horrende Rechnung hereinflattert.

Jens
 
Übrigens steht auf der Sipgate Homepage:
http://www.sipgate.de/user/tariffoption_flat.php
unlimiterte Gespräche ins deutsche Festnetz für 0 c/min*
kostenlose Festnetz-Telefonate in 27 weitere europäische Länder
d.h. ich interpretiere es so, daß ich innerhalb von Deutschland wirklich beliebig lange ("unlimitiert") sprechen darf/kann und zu den 27 anderen Ländern wird nichts genaues gesagt. Sehr präzise ist das also nicht formuliert. Ich habe übrigens gute Freunde in Brasilien, Mozambique, Portugal, Schweiz, Österreich, (manchmal auch in Spanien) die ich aber nicht so oft anrufe. Totzdem könnte es mich ja mal überkommen und dann bekäme ich wegen Portugal, Schweiz, Österreich und Spanien Probleme (?).

Weiterhin steht dort:
http://www.sipgate.de/user/tariffoption_flat.php
sipgate flat bietet Ihnen Freiheit beim Telefonieren. Alle Gespräche ins deutsche Festnetz und in die Festnetze 27 weiterer europäischer Länder sind in der Grundgebühr enthalten!
D.h. es wird mehrmals ganz oben auf der Webseite eine Sicherheit ohne wenn und aber suggeriert, welche lautet: "Ja, Du kannst ganz nach Belieben in Deutschland und die restlichen Länder telefonieren". Selbst im Kleingedruckten steht nichts wirklich Anderslautendes.

Was ein Begriff "Flatrate" suggeriert, ist für mich übrigens eindeutig: Unbegrenzt (nur weil es weiter vorne mal angesprochen wurde). Da gibt es nichts zu diskutieren. Sobald eine Limitierung vorhanden ist (und sei es nur eine Bandbreitenbegrenzung nach 5GB), dann muß der Anbieter einen anderen Begriff wählen! Sipgate hat seinen Tarif jedoch nicht "Flatrate" genannt, sondern "sipgate flat", d.h. es muß sich hier rein vom Namen her gesehen nicht um eine echte Flatrate handeln.

Wenn ich sipgate wäre, würde ich ein paar Dinge wesentlich genauer spezifizieren: wieviele Stunden darf man mit der flat denn nun wirklich sorgenfrei telefonieren. Dies hat ebenfalls möglichst weit oben auf der Webpage zu stehen. Nicht im Kleingedruckten ganz unten und erst recht nicht in einem PDF Dokument, welches man sich erst mal runterladen müßte.

Das Telefonieverhalten der Person, um die es hier gehen soll, würde mich zwar auch ein wenig stutzig machen, das ist für eine Privatperson schon ein wenig viel - aber:
Wie es beispielsweise bei einer vierköpfigen Familie mit mindestens einem 17-jährigen Mädel aussieht, die ihre internationalen Chat-Bekanntschaften der Reihe nach anruft (und ja: Frauen können allein ein einziges Gespräch mindestens 2 Stunden dauern lassen ;) ) nach dem Motto "kost' ja nix - ist ja Flat" , ja, darüber hat sich sipgate hoffentlich Gedanken gemacht. Oder nicht? Ein paar Frauen im Haushalt (inkl. Mädel in der Pubertät) können eine "geschäftsmäßige Nutzung" eines Telefonanschlusses locker überbieten ;)

Ich nutze sipgate plus in Kombination mit sipgate flat und bin mit diesen Produkten sehr zufrieden! Jedoch verunsichert mich das, was ich hier lese, doch ziemlich. Und verunsicherte Kunden sind keine guten Kunden...

Nachtrag: Die 9096 Minuten innerhalb von Deutschland sind kein Kündigungsgrund, denn innerhalb von Deutschland darf unbegrenzt telefoniert werden. Am Wort "unbegrenzt" gibt es nichts zu rütteln, ansonsten wäre es falsche/irreführende Werbung. Und die rückwirkende Kündigung sowie Nachforderunden für 6 Monate sind ein inakzeptables Gebahren seitens sipgate. Verunsichert mich noch mehr, das Ganze...
 
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Man muss aber auch bedenken, dass Flatratetarife auf eine Mischkalkulation beruhen. D.h., dass das durchschnittliche Telefonierverhalten als Berechnungsgrundlage dient. Und anscheint ist der OP ein Ausreißer, welches die Berechnungsgrundlage widerlegte. Auf gut Deutsch, sie haben an ihm nur noch drauf gezahlt.

Es wäre also Ratsam, wenn Sipgate eine Minutengrenze in ihren AGBs verankern würde.
 
Ja, zumindest für die anderen Länder. Denn da gibt es auch Ziele, die normalerweise 4.3 Cent / Minute kosten. Innerhalb von Deutschland gilt jedoch ohne wenn und aber das Wort "unbegrenzt" wie bei sipgate geschrieben. Solange dort "unbegrenzt" steht, ist das auch so gemeint ;)
 
Auch Innerdeutsch kostet es Geld. Auch hier entstehen Sipgate Kosten. Und ab einer gewissen Minutenanzahl erzeugt ein Kunde Unkosten.
 
Wo steht "unbegrenzt"? Sipgate verwendet das (juristisch?) interessant gewählte Wort "unlimitierte", denn das muss sich m.E. nach nicht zwingend auf die Anzahl der Gespräche beziehen. ;)
unlimiterte Gespräche ins deutsche Festnetz für 0 c/min*
kostenlose Festnetz-Telefonate in 27 weitere europäische Länder.

In diesem Fall geht es vermutlich um die bereits von VoIP Indianer zitierten Passage:
"Hat SIPGATE einen berechtigten Grund zur Annahme, dass eine vertragswidrige geschäftliche oder teilgeschäftliche Nutzung durch den Kunden vorliegt, ist SIPGATE berechtigt, die entsprechenden Leistungen gemäss des SIPGATE-Tarifes des Kunden (z.B. SIPGATE BASIC oder SIPGATE PLUS) zu berechnen. Darüberhinaus behält sich SIPGATE in diesem Fall ein ausserordentliches Kündigungsrecht vor."
 
@rmh: Sorry, da steht "unlimitiert". Das ist ein Synonym für "unbegrenzt". Weder an "unlimitiert" noch an "unbegrenzt" gibt es etwas zu rütteln, wenn man der deutschen Sprache auch nur halbwegs mächtig ist ;)

@Tuxi: Dann sollen sie nichts von "unlimitiert" schreiben.
 
OK, erwischt, deinen Beitrag #43 habe ich nicht gründlich gelesen. Deine Meinung teile ich im Prinzip, jedoch unterscheidet sich unsere Interpretation. Denn meines Erachtens nach beziehen sich "unlimitierte Gespräche" primär auf die Dauer eines Einzelgespräches. Daher auch mein Einwurf, das Wort sei in diesem Kontext interessant gewählt. Nirgendwo steht, man könne beliebig viele Gespräche kostenlos führen. *rüttel rüttel* und nichts für ungut. Ich klinke mich hier wieder aus. :eek:
 
Kein Problem ;) Aber jetzt verstehe ich Dich, Du beziehst "unlimitert" = "unbgrenzt" (die beiden Wörter haben wirklich exakt dieselbe Bedeutung) auf die Dauer eines Gesprächs, nicht auf die Häufigkeit / Anzahl. Aber sipgate benutzt den Plural "unlimitierte" Gespräche - was immer das auch heißen mag. In Kombination mit "flat" heißt das für mich: innerhalb Deutschland ist es sorgenfrei. Bei den anderen Ländern schreiben sie nichts von "unlimitiert", sondern nur, daß die Unkosten für alle Gespräche in diese Länder bereits in der Grundgebühr enthalten seien - nein, nicht "seien", sondern "sind".
 
Dann lass es drauf ankommen und prozessiere gegen Sipgate. Bin gespannt, was dabei raus kommt. :D
 
Um geschäftliche oder teilgeschäftliche Nutzung anzunehmen, reichen schon ein paar Hinweise: Mehr als nnn Ziele werden angerufen. Anrufe erfogen von mehr als xx IP-Adressen pro Tag. etc. etc. Denn immerhin ist die Nutzung des Tarifs auf einen Haushalt beschränkt.
Auf meine Anfrage beim Sipgate-Support wurde mir mitgeteilt, dass die Flat auch von mir und meiner wochenendpendelnden Freundin gleichzeitig genutzt werden könne. Man setze "Haushalt" nicht mit "IP-Adresse" gleich.
 
Es soll da noch andere "Flatrate" Anbieter in Deutschland geben. Und auch die haben AGB. Und auch dort steht...und dennoch werden Leute gekündigt. Klingt komisch - ist aber so. Hmm...Massenklage!
 
Was soll die Aufregung?

Tut mir leid-ich kann die Aufregung nicht verstehen!

1. Sipgate will einen Kunden nicht - also kann er diesen kündigen! Dazu hat jede Firma ein Recht. Nur bei außerordentlichen Kündigungen sollte man gewisse
Spielregeln einhalten.
Einzigster Kritikpunkt ist für mich die nicht durchsetzbare rückwirkende Kündigung und Rechnungstellung. Da dürfte ein einfacher Widerspruch reichen.
Ist bestimmt auch nur als "Schuß vor den Bug" gedacht gewesen. ;)

2. Der Kunde will sich, vermutlich aus gutem Grund, nicht wehren - also gibt es auch keinen Dialog zu Vermutungen oder Beweisen der nicht vertragsgemäßen Kündigung. Das ist schade und damit ist das Thema eigentlich auch schon erledigt.

Mal ehrlich - die Diskussion über Roaming und Wortdefinition Flat halte ich für wenig sinnvoll, wenn es keine anderen Betroffenen gibt und der Kunde nur ein seltsamer Einzelfall zu sein scheint, der keine weiteren Infos liefert.
 
Was für mich bei der ganzen Diskussion noch nicht geklärt wurde ist, hat der Sipgate-Kunde in den 15 Ländern in der Regel die gleichen Telefonnummern angerufen und hat es sich hierbei um Privatpersonen gehandelt? Klar ist es noch irgendwo normal, wenn man auch im Ausland eine gewisse Anzahl unterschiedlicher Rufnummern wählt. Aber wenn in der Regel immer die gleichen Nummern von Privatpersonen angerufen wurden, so würde ich dies der rückwärten Abrechnung entgegen halten und diese nicht akzeptieren.

Warum versucht der Kunde nicht einfach sein rechtmäßiges Telefonverhalten ein wenig Sipgate gegenüber zu erläutern und die von ihnen angeführten Verdächtigungen begründen zu lassen. Zumindest sollte es doch möglich sein die rückwirkende Berechnung vom Tisch zu bekommen.

Ein Brief eines Rechtsanwaltes kostet nicht die Welt - vieleicht zwischen 50,00 und 150,00 Euro -, die es mir Wert wären.
 
Gibt es bei sipgate denn Mindestlaufzeiten für die Flat?

Arcor/VF macht es ja so geschickt, dass die Auslandflats monatlich kündbar sind (von beiden Seiten), das heißt, wenn es VF zu viel wird, können sie einfach ordentlich kündigen.
Das erspart den Ärger, ob und wieviel evtl. nicht privat vertelefoniert wurde.
 
(Zu dem Post von "Der Telefonmann"): kannst du nicht deinen Stick wie ein Handy auf "manuelle Netzwahl" stellen ?

Das mit den starken schweizer Netzen hast du am ganzen Bodensee Nordufer.. selbst da wo man es wegen der Breite des Sees nicht erwarten würde.

Jedes Jahr fallen hier wieder "flatrate" gewöhnte Urlauber aus allen Wolken wenn sie ihre Handyrechnung erhalten.

Ich rate jedem der hier her fährt per manueller Netzwahl sein deutsches Netz vorzuwählen.


Die Österreicher scheinen sich da ziviler zu verhalten.. die "brezeln" nicht mit voller Signalstärke Richtung Deutschland...
 
Bei meiner Vodafone Flat sind 15000 Minuten angegeben. Ergo 250 Stunden von max. 744 Studen im Monat angegeben, sonst wird gekündigt. Steht aber auch nur im Kleingedruckten.
 
Ich selber nutze sipgate schon sehr lange. Auch mit der Flatrate. Als meine Ex Oper im Ausland war, habe ich dort auch sehr lange und viel mit Ihr Telefoniert im Monat. Da kam ich ca. auch auf dein Volumen denke ich. Damals wurde ich ebenfalls von sipgate bzgl. meiner Flatrate kontaktiert, da man eine geschäftliche Nutzung vermutete und ich nur kurz dazu Stellung nehmen sollte. Dann habe ich meinen Fall beschrieben und mitgeteilt, dass es sich um eine rein private Nutzung handelt. Dies hat man akzeptiert und mir sogar noch eine 5¤ Gutschrift erstellt. Die Flatrate nutze ich privat immernoch.

Geschäftlich haben wir ebenfalls sipgate Team und dort eine Flatrate in das dt. Festnetz. Da gab es aber noch keine Probleme :).
 
Wie ist mittlerweile die Sprachqualität bei gebuchter Flat? Ich beabsichtige zu Alice (ohne Sprachflat) zu wechseln und die Flat von sipgate buchen. Könnt ihr mir das empfehlen oder eher davon abraten?

Danke.
 
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