Faxnummern über VoIP sind ein schwieriges Thema. Aber Du wirst nicht drumherumkommen, wenn Du das Fax auch über 2018 hinaus brauchst.
Analoge Telefonie ist ein Auslaufmodell; praktisch nur die Telekom hat noch analoge Anschlüsse und ISDN-Anschlüsse, und beide Sorten werden schrittweise bis Ende 2018 abgebaut und durch VoIP-Anschlüsse ersetzt.
Die meisten neueren Anbieter wie 1&1 hatten noch nie analoge Telefonanschlüsse im Angebot; man konnte bestenfalls noch einen Analog-Anschluss der Telekom parallel behalten. Aber auch die Telekom schaltet keine neuen Analoganschlüsse mehr.
Einfach nur eine VoIP-Verbindung verwenden führt sehr häufig zu Aussetzern (fehlende Zeilen) im Fax und ist daher keine befriedigende Lösung.
Die Anbieter fahren unterschiedliche Strategien, wie man mit Fax im VoIP-Zeitalter umgeht.
Die Telekom verspricht in Verbindung mit ihrem eigenen (V)DSL stabile VoIP-Verbindungen, die auch Faxübertragung "aushalten" und nur selten Aussetzer produzieren. Im Kleingedruckten wird allerdings empfohlen, die Geschwindigkeit auf 9600 kbps zu reduzieren. Das nenne ich mal Fortschritt.
Andere Anbieter wie 1&1 setzen auf eine komplexe Technik namens T.38, die das Problem der Aussetzer umgehen soll, aber noch nicht in jeder Konstellation (d. h. mit jedem Partner) reibungslos funktioniert.
Was man konkret macht, hängt auch davon ab, ob man noch richtige analoge Faxgeräte einsetzt oder eine virtuelle Lösung. Letztere ist tendenziell zuverlässiger, weil man sich mindestens eine Umwandlung des Signals spart und auf der eigenen Seite ohne VoIP auskommt. Gängig sind Fax2Mail-Dienste für den Empfang (wo man Faxe als E-Mail mit PDF-Anhang bekommt) und umgekehrt Mail2Fax-Lösungen für das Senden (wo man den zu sendenden Inhalt als E-Mail oder E-Mail-Anhang an einen Faxserver verschickt, der dann das Faxen übernimmt).
Ich selber bin in der glücklichen Lage, das Fax wenig zu brauchen. Bei meinem Wechsel hatte ich die Faxnummer mit zu Easybell portiert und dort das Fax2Mail-Angebot gebucht. Es funktionierte allerdings lange Zeit nicht zuverlässig: Von machen Absendern konnte ich Faxe problemlos empfangen, von anderen nicht. Ob ich tatsächlich Fax2Mail nutzte oder direkt mit der FritzBox empfing, war übrigens egal; die Probleme waren identisch. Die Gründe lagen wohl in Problemen bestimmter T.38-Gateways (also Stellen, wo Easybell bzw. Telefonica die T.38-Verbindung wieder in analoge Telefonie umsetzt und mit dem Telekom-Netz verbindet).
Aber die Technik entwickelt sich weiter. Inzwischen funktioniert das Faxen, soweit ich das mit meiner geringen Nutzung beurteilen kann, recht zuverlässig. Mit dem Empfang über Fax2Mail gab es die letzten ein bis zwei Jahre kein Problem mehr. Meist funktioniert jetzt sogar das Rausfaxen mit dem analogen Faxgerät (dessen Signal meine FritzBox in T.38 umsetzt). Vielleicht werden die restlichen Probleme sogar ganz verschwinden, wenn mal alle Telefonanschlüsse auf VoIP umgestellt sind; dann müssten ja die Inkompatibilitäten beim Übergang der Netze weitgehend wegfallen.