Wichtig: wer von Alice noch echtes Festnetz haben will, muss sich beeilen!

M

mikrogigant

Guest
Hallo,

eben habe ich im Hansenet-Userforum von Hansenet-Mitarbeitern die Info erhalten, dass Telefonica ab Mitte Januar 2012 neue Anschlüsse selbst dann nicht mehr als PSTN-Anschlüsse schaltet, wenn der Anschluss im Hansenet-Ausbaugebiet liegt. Wer nach dem 16.1.2012 einen Alice-Anschluss bestellt, bekommt also grundsätzlich NGN, auch dann, wenn er in einer der von Hansenet ausgebauten Städte wie Hamburg, Berlin, Rostock, Essen, Frankfurt/M. und den anderen 150 Städten und Gemeinden im Erschließungsgebiet wohnt. Bestehende PSTN-Anschlüsse sind zwar zunächst nicht betroffen, allerdings werden auch diese auf NGN umgestellt, sobald der Kunde einen Wechsel von analog nach ISDN oder umgekehrt beauftragt.

Wer in einer der Städte im Hansenet-Erschließungsgebiet wohnt, die Bestellung eines Alice-Anschlusses erwägt und dabei Wert auf echtes Festnetz legt, sollte sich also beeilen. Das gleiche gilt für Alice-Bestandskunden, die die Anschlussart ihres Anschlusses umstellen lassen wollen. Beides sollte man noch in diesem Jahr erledigen, sonst bekommt man NGN mit verkrüppelter Zwangs-Hardware aufs Auge gedrückt.

Quelle: http://www.hansenet-user-forum.de/viewtopic.php?p=276729#p276729 ff.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Das ist schon heftig. Dann mußt du dein Empfehlungsdenken auch umstellen.
 
Damit positioniert sich Alice endgültig als direkter Mitbewerber von 1und1. Sowohl die Kompetenz der Hotline, als auch die Mängelfrequenz liegen ja schon im vergleichbaren Bereich. Nun wird also auch noch das Qualitätsniveau der Anschlüsse selbst angepasst.
 
Damit positioniert sich Alice endgültig als direkter Mitbewerber von 1und1.
Nicht ganz, denn es wird auch in Zukunft noch einen gravierenden Unterschied geben: Alice hat ein eigenes Netz, 1&1 nicht. Wenn es also nur um die Entscheidung zwischen Alice oder 1&1 (oder einem anderen Reseller) ginge, würde ich Alice vermutlich den Vorzug geben. Gegenüber einem Anbieter von echten Festnetzanschlüssen dagegen nicht.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Das irgendwann alle auf günstige IP Netze umstellen werden ist klar. Auch beim größten Anbieter ist man dabei. Es ist eben die Zukunft, damit muss man sich abfinden. Und bis auf ein paar Kleinigkeiten läuft die IP Technik ja auch problemlos...

Gruß
Sandra
 
Wenn "irgendwann" dann ist, wenn die Voraussetzungen für IP-Telefonie erfüllt sind, dann ist ja alles ok. Ein DSL-Anschluss erfüllt meiner Meinung nach jedoch nicht die Voraussetzungen, denn er ist zu störanfällig. Dann schon eher Glasfaser oder Breitbandkabel. An solchen Anschlüssen macht NGN wirklich Sinn.

Was aber definitiv und auch in Zukunft überflüssig ist, ist Zwangshardware. Das gilt vor allem dann, wenn auf dieser Zwangshardware eine verkrüppelte und womöglich fehlerhafte Firmware läuft. Ein Anbieter bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn er dem Kunden die Konfigurationsparameter für den kompletten Anschluss (also für Internet und Telefonie) zur Verfügung stellt, so dass dieser bei Bedarf auch andere als die vom Provider gelieferte Hardware anschließen kann. Bei der Telekom ist das möglich, bei 1&1 ist das möglich und mit etwas Hartnäckigkeit auch bei O2 und Vodafone. Nur Alice macht da ein Staatsgeheimnis draus und liefert gleichzeitig auch noch die schlechteste Hardware aller NGN-Anbieter.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Die Telekom hat letzte Woche im Rahmen der IPv6 Stellungnahme auch schon sehr deutlich durchblicken lassen, dass sie im IPv6 Zeitalter auf IP basierte Kommunikation setzt - inkl. Sprachübertragung. Entsprechende Sicherheits- und QoS Maßnahmen wurden dabei zwar in den Vordergrund gestellt, aber die Botschaft war klar: Der Festnetzanschluss stirbt aus.

Technisch wird es auch allerhöchste Zeit, da kann es keine zwei Meinungen geben. So viel wertvolles Spektrum im leistungsfähigsten Bereich für eine leitungsvermittelte Technologie zu reservieren, die nur den Bruchteil der zur Verfügung stehenden Zeit wirklich benutzt wird, ist einfach nur grober Unfug. Was die Stabilität angeht, hat sich in den letzten Monaten viel getan. Ein Blick in die Störungsforen der Provider zeigt deutlich die stark zurückgehende Anzahl an Störungsmeldungen. Im Alice Bereich gab es ganze 4 Threads im Jahr 2011, bei 1&1 auch nur ca. 25, von denen ca. 15 gar nichts mit dem Provider zu tun hatten. Für Anbieter mit Millionen Kunden deutschlandweit und wahrscheinlich einigen tausend aktiven Forumsmitgliedern kein schlechter Wert.
 
Man gewinnt ja auch immer mehr Erkenntnisse in diesem Bereich und auch die Technik wird besser. Aber bis auch die letzten Probleme bei IP Netzen behoben sind (z.B. zuverlässige Fax Funktionalität) wird es (leider) noch etwas dauern.

Gruß
Sandra
 
Fax funktioniert mit T.38 ja schon ganz ordentlich. Kopfzerbrechen bereitet mir ein viel grundsätzlicheres Problem: IP-Netze wurden nicht für Echtzeitdienste konzipiert und sind es bis heute nicht. Es gibt immer Latenzen und Fehler, und die nehmen mit der Komplexität eines Netzes auch noch zu. VoIP-Telefonie ist ein Echtzeitdienst. Eigentlich bräuchte VoIP ein Netz, das Audiostreams ohne jede Pufferung übertragen kann. Wie man weiß, ein Ding der Unmöglichkeit. Der Puffer ist zwingend notwendig, um z. B. Latenzen, Jitter und Paketverluste auszugleichen, man kommt nicht ohne ihn aus. Die Pufferung führt aber zu Verzögerungen, und diese wiederum zu anderen Nebeneffekten wie Echos oder "Kunstpausen". Zwar gibt es technische Tricks, um derlei Effekte in den Griff zu bekommen, aber die Technik wird trotzdem immer ein Provisorium bleiben. Das gilt umso mehr, als dass ein VoIP-Anbieter viel weniger die Kontrolle über seine Daten behält als ein PSTN-Betreiber. Wenn zwei Kunden ein und desselben PSTN-Betreibers miteinander telefonieren, dann geschieht das fast ausschließlich über das Netz dieses einen Betreibers. VoIP-Daten durchlaufen aber wie andere IP-Daten auch die unterschiedlichsten Routings und Netzabschnitte, darunter auch einige, die nicht dem Anbieter gehören, bei dem der Teilnehmer Kunde ist, und auf die der Anbieter folglich keinen Einfluss hat. Wie will der Anbieter da die Qualität und Störsicherheit der Übertragung garantieren? Auch das vielgerühmte QoS hat seine Grenzen. Das QoS in der Hardware beim Teilnehmer kann im Prinzip nur die Pakete auf der Strecke vom Teilnehmer bis zum ersten Netzknoten priorisieren. Das ist nur ein kleiner Bruchteil der Strecke, die die Pakete insgesamt zurücklegen müssen. Danach sind die Betreiber der folgenden Netzabschnitte für die Priorisierung zuständig. Und das sind wie geschrieben mehrere unterschiedliche, die auch nicht notwendigerweise etwas miteinander zu tun haben müssen und die auch nicht vom eigentlichen VoIP-Anbieter kontrolliert werden können.

Ein großes Problem dürfte auch die nach wie vor lückenhafte Versorgung mit Breitbandzugängen sein. Das Telefon gehört zur essentiellen Infrastruktur und muss daher in 100% der Haushalte verfügbar sein. 99% oder gar 99,9% Abdeckung sind vielleicht bei Breitband-Internetzugängen noch verschmerzbar, nicht aber beim Telefon. Die Zeiten, in denen man ohne Telefon auskommen musste, obwohl man einen Anschluss haben wollte, sind lange vorbei. Und solange die Breitband-Abdeckung nicht 100% beträgt, wird es PSTN-Anschlüsse geben.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Kopfzerbrechen bereitet mir ein viel grundsätzlicheres Problem: IP-Netze wurden nicht für Echtzeitdienste konzipiert und sind es bis heute nicht.
Dazu nur zwei Fakten: Im GSM Netz ist bereits providerintern das Delay größer, als bei einer DSL VoIP Verbindung - bei providerüberschreitenden Telefonaten oder gar bei Telefonaten ins Ausland wird es noch mal schlechter. Und IPv6 bietet erheblich leistungsfähigere QoS Maßnahmen, als IPv4, auch durchgängig Ende-zu-Ende.
Die QoS Maßnahmen werden übrigens häufig auch abseits von IP realisiert - über ATM PVCs oder VLANs.

Ein großes Problem dürfte auch die nach wie vor lückenhafte Versorgung mit Breitbandzugängen sein.
Danke! Der beste Grund für "weg mit den Festnatzanschlüssen". Selbst an Anschlüssen, an denen nur ISDN und kein ADSL möglich ist, kann man mit SDSL bequem 2 MBit/s symmetrisch realisieren. Als ADSL Variante im Baseband auch 5 MBit/s down und 1 MBit/s up. Deshalb sag ich ja: Das wertvollste Spektrum des Kabels wird für den am wenigsten benötigten Dienst geopfert. Was für eine Verschwendung!
 
Dazu nur zwei Fakten: Im GSM Netz ist bereits providerintern das Delay größer, als bei einer DSL VoIP Verbindung - bei providerüberschreitenden Telefonaten oder gar bei Telefonaten ins Ausland wird es noch mal schlechter.
Das ist richtig. Allerdings ist es auch so, dass viele Festnetzkunden (insbesondere die, die bisher einen PSTN-Anschluss hatten), an ihrem Festnetzanschluss keine GSM-Qualität akzeptieren werden. Auch eine Verbindungsqualität wie bei Gesprächen um die halbe Welt will kaum jemand auch bei Ortsgesprächen haben. Schon deshalb müssen sich die NGN-Anbieter etwas einfallen lassen.

Und IPv6 bietet erheblich leistungsfähigere QoS Maßnahmen, als IPv4, auch durchgängig Ende-zu-Ende.
Auch das ist richtig. Zukünftige Techniken werden auch der VoIP-Telefonie auf die Sprünge helfen. Die Betonung liegt auf "zukünftig". IPv6 wird genauso lange brauchen, sich flächendeckend durchzusetzen, wie andere, essentielle NGN-Voraussetzungen wie z. B. Glasfaser. Und genau deswegen wird es auch noch eine ganze Weile dauern, bis PSTN ausstirbt und nur noch NGN angeboten wird. Wer schlau ist, behält sein PSTN auch noch so lange. Es wird sich nämlich bis dahin nicht nur die Infrastruktur stetig verbessern, sondern möglicherweise auch andere, für IP-Telefonie genutzte Technologien. Vielleicht kommt auch ein komplett neues Protokoll, das eine Echtzeit-Emulation von leitungsvermittelter Telefonie über IP-Netze erlaubt.

Der angebliche "Siegeszug" der IP-Telefonie ist in Wirklichkeit keiner, sondern eher eine Kapitulation der Anbieter vor dem Kostendruck. Seinen Kunden wirklich eine technisch bessere Lösung zu liefern, hat derzeit bei keinem NGN-Anbieter oberste Priorität. Es geht ausnahmslos allen nur darum, Kosten zu sparen.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Seinen Kunden wirklich eine technisch bessere Lösung zu liefern, hat derzeit bei keinem NGN-Anbieter oberste Priorität. Es geht ausnahmslos allen nur darum, Kosten zu sparen.

Das wiederum kann man dem Kunden als "neue Innovation" verkaufen (mehr Bandbreite, TV inkl. usw.) ... :mrgreen:

Selbst große Institutionen wie z.B. die Uni MS setzt in einigen Bereichen VoIP ein und hat herkömmliche Technik verschwinden lassen...

Gruß
Sandra
 
Das wiederum kann man dem Kunden als "neue Innovation" verkaufen (mehr Bandbreite, TV inkl. usw.) ...
Mehr Bandbreite und IPTV geht auch mit konventionellem Festnetz, das sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Nicht zuletzt dank der Vorreiterrolle der Telekom, deren Entertain-Pakete anfangs ausschließlich mit konventionellem Festnetz zu haben waren.

Selbst große Institutionen wie z.B. die Uni MS setzt in einigen Bereichen VoIP ein und hat herkömmliche Technik verschwinden lassen...
Ein Uni-Netzwerk ist im Prinzip ein LAN und daher überhaupt nicht mit einem WAN zu vergleichen, schon gar nicht mit einem, in dem es ein Vielfaches an Netzknoten gibt und in dem jeder Netzabschnitt einem anderen Betreiber gehört. Auch ich setze VoIP in meinem LAN ein (an meinem Speedfritz hängt eine SIP-Nebenstelle). Das funktioniert perfekt. Im WAN will ich VoIP aber nur in Ausnahmefällen haben. Derzeit laufen nur Gespräche zum Mobilfunk und ins Ausland über VoIP. Da ist die Verbindungsqualität ohnehin nicht so berauschend, so dass VoIP da auch nicht mehr viel verhunzen kann.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Ich bin eigentlich bisher zufrieden mit Alice, allerdings darf einem dort wirklich "nichts passieren". Der Anschluss ist immer schnell bereitgestellt, hat man allerdings dann später ein Problem, wird es schwer überhaupt mal jemanden vom Kundendienst zu bekommen
 
Das hat man bei 1&1 teilweise auch so. Läuft alles -> kein Problem, taucht eine Störung auf -> oftmals viel Ärger...

Gruß
Sandra
 
In Zeiten von Twitter, Facebook & Co. sind aber neue Kanäle hinzugekommen, über die man Unterstützung bekommt. Nach meiner Erfahrung klappt das zumindest bei Alice auch viel besser als beim regulären Service (der ist manchmal wirklich unterirdisch). Auch Marcell Davis soll dem Vernehmen nach effizienter arbeiten als der reguläre 1&1-Support.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
IPv6 wird genauso lange brauchen, sich flächendeckend durchzusetzen, wie andere, essentielle NGN-Voraussetzungen wie z. B. Glasfaser.

Das glaube ich nicht, der Bedarf ist da, nur noch nicht so zwingend, dass alles morgen funktionieren muss. Einige Hersteller arbeiten schon seit Jahren daran, IPv6 zu implementieren (z.B. AVM, Cisco usw.). Nur die Endnutzerschiene (Browser, VPN Programme etc.) brauchen noch Zeit. Und die großen Provider zeigen erst dann Interesse, wenn entweder genug Nachfragen da sind, oder es gar nicht mehr anders geht, weil die V4 Adressen alle aufgebraucht sind. Neue gibt es nicht mehr. Auch hier alles eine Frage der Kosten. Der IPv6 Day hat aber gezeigt, dass das, was schon vorhanden ist, eigentlich problemlos läuft, und es mehr IPv6 Nutzungen gibt, als der einfache Internetnutzer merkt.

Gruß
Sandra
 
Es war ein echter Mehrwert der Analoge Festnetzanschluss.
Unabhängig von DSL Störungen,Notsysteme die nur am FN realisiert werden können.

Mir persönlich ist es Wurst (auch wenn nur NK davon betroffen sind) ob Voip oder echtes Festnetz,aber O2 Alice verliert damit ein Vorteil.
Kostensenkung oder generell wegen Fusion ?
Das Ausbaugebiet umfasst ja fast alle größeren Städte.

Unbedingt bessere Hardware,das wäre ein Wink an die neuen Angebote die ab 2012 kommen sollen.
Denn besagte Alice Router und Modems haben nicht den besten Ruf.
 

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