@informerex:
In #2 habe ich gar nichts davon gelesen, daß in Hamburg bereits ein Urteil des LG in der Berufung neu verhandelt wurde und dort dann auch in vollem Umfang
gegen 1&1 geurteilt wurde, nachdem in der Vorinstanz noch einmal für und einmal gegen die Telekom geurteilt wurde (Teilurteil) und beide Parteien dagegen in Berufung gingen. Wir müßten uns also erst einmal einigen, über welches Verfahren wir hier genau schreiben wollen und mein "zweiter Teil" in #15 bezog sich ja ausdrücklich auf das Verfahren in Hamburg (Link in #13, "in Hamburg" im Text in #15).
Der von mir zitierte Textabschnitt stammt also aus dem "Bericht" (auf dem Portal landesrecht-hamburg.de), in dem das Urteil des OLG vom
18.Mai 2017 aufbereitet wurde und das im Berufungsverfahren auf den vorhergehenden Spruch des LG Hamburg vom
27. September 2016 erging. Dort findet er sich im Vortrag der "Antragsstellerin" 1&1 (auch 1&1 ist hier mal Antragstellerin, weil beide Parteien in Berufung gegangen sind) unter Punkt 34.
Woran erkennst Du da jetzt, daß es um einen Dissenz zur FRITZ!Box 7114 (was soll das überhaupt für eine sein?) geht?
Im Vortrag der anderen Antragstellerin (der Telekom) wird in Punkt 5 explizit die 7490 erwähnt, die im connect-Test gegen den Speedport W 724 V angetreten sein soll (hier wäre sicherlich ein Modell aus der 9xx-Reihe auch geeigneter gewesen als vergleichbares Modell) und darauf verwiesen, daß es auch bei 1&1 Geräte mit unterschiedlichem Leistungsvermögen gibt, weil die Telekom wohl den Test (den ich selbst weder gesehen noch gelesen habe, das entnehme ich also auch nur dem Vortrag der Telekom) nur deshalb gegen 1&1 verloren hatte:
Dabei habe der von der Antragstellerin standardmäßig gelieferte Router Speedport W 724V bei Volllast nicht ganz mit der stärkeren Fritzbox 7490 des Herstellers AVM mithalten können, die der Anbieter 1&1 in seiner eigenen Version in Form des 1 & 1 Homeservers einsetze (vgl. Anlagenkonvolut K 6).
Da die Werbung auch noch auf den Preis von 9,99 EUR/Monat abstellte und darin der getestete Router gar nicht enthalten ist, sah die Telekom (und in der Folge eben auch das OLG Hamburg in seinem Urteil) in der Werbung ohne entsprechende Hinweise (bzw. mit nicht ausreichend lesbaren "Sternchen-Texten") eine Irreführung:
Es erfolge keine ausreichende Aufklärung der Betrachter, dass es bei 1 & 1 mit dem danach eingeblendeten Leistungspaket für 9,99 € monatlich doch nicht das beste Netz gebe.
Hätte also 1&1 in diesem konkreten Fall mit dem richtigen Anschluß und dem richtigen Router und damit auch dem richtigen (aber eben höheren) Preis geworben, wäre dieser Punkt schon mal nicht angreifbar gewesen (jedenfalls nicht in dieser Form).
Und wenn hier von 1&1 im Rahmen des Vortrags in der Berufung festgestellt wird:
Es werde auch erläutert [Anm. von mir: im Test der "connect"], dass auf der von AVM gelieferten Hardware jeweils anbieterspezifische Firmware laufe (vgl. Anlage CMB 9, Seite 70). Deswegen erhalte ein Kunde mit einer gewöhnlichen Fritz!Box eben nicht die Leistung, auf welche der Netzbetreiber 1&1 seinen 1 & 1 Homeserver optimiert habe.
, dann mag es ja (seitens der Telekom) darum gegangen sein, daß da Router mit unterschiedlicher Hardware zum Einsatz kamen, aber das erklärt ja noch nicht, warum seitens 1&1 erklärt wird, daß der Kunde mit einer "gewöhnlichen" Box eben nicht dieselbe Leistung erzielen könne.
Das dürfte wieder Voraussetzung für die Annahme sein, daß der "Gesamtsieg" von 1&1, der eben auf dem schlechteren Router der Telekom basierte (wo also der Rest gleichauf lag), an einer Telekom-Leitung auch mit einer identischen FRITZ!Box (im Extremfall sogar mit einer von 1&1) Bestand hätte, weil eben 1&1-Lei(s)tung und 1&1-Firmware noch einmal besonders aufeinander abgestimmt seien.
Das mag sogar in Teilaspekten noch richtig sein (die Telekom konnte/wollte ja keine Fernkonfiguration der FRITZ!Box ausführen und das kann durchaus auch als Bestandteil der "Gesamtleistung" gewertet werden - auch wenn sich das wieder um die Zeit der erstinstanzlichen Auseinandersetzung herum geändert hat, wir erinnern uns sicherlich alle noch, daß die Telekom plötzlich auch "EasySupport" für FRITZ!Boxen im Angebot hatte, wenn die irgendeine - nirgendwo so richtig erhältliche - Spezialversion installiert hatten), aber 1&1 trägt ja nicht vor, daß der Kunde bei der Telekom auch mit einem TR-069-fähigen Router keine automatische Einrichtung kriegt, sondern daß er mit einer anderen (Retail-)FRITZ!Box auch
an einer 1&1-Leitung nicht dieselbe Leistung erhält und da stellt sich die Frage, worin der Unterschied genau liegt, dann durchaus.
Da bekanntlich auf den Boxen von 1&1 und den Retail-Boxen aber genau dieselbe Firmware installiert ist,
kann diese per se gar nicht den Unterschied bewirken und es bleibt folglich nur das "Branding" und daraus abgeleitete Besonderheiten der Firmware übrig.
Seit der 7412 sollte das seitens der Telekom bzgl. der Leistung Vorgetragene aber auch kein wirkliches Argument mehr sein, weil bei der reinen Lastbewältigung dieses Modell - dank identischer Hardware wie bei der 7490 - nicht wirklich schlechter abschneiden sollte, als die ebenfalls VR9-basierte 7490 ... von irgendwelchen Vergleichsmessungen ist da gar nichts zu lesen im Vortrag der Telekom. Wenn ich (aus dem Bauch heraus) raten sollte, würde ich sogar die 7412 (das 1&1-Kabelmodem und gleichzeitig ja auch das 1&1-WLAN-Modem) vorne sehen (bei gleicher Taktfrequenz des Prozessors, wo ich aber erst nachsehen müßte), weil (a) die Firmware etwas schlanker ausfällt, (b) der Hauptspeicher von 128 MB durchaus ausreicht, (c) das WLAN auf das 2,4 GHz-Band beschränkt ist und (d) alles das wegfällt, was bei der 7490 als NAS-Funktion zusätzliche Last erzeugen könnte (USB-Port und alle damit einhergehenden Dienste, von FTP bis WebDAV).
Am Ende gilt das auch für die 7362SL ... wobei ich ohnehin nicht verstehe, warum nicht einmal die Telekom erklärt/erklären kann, wieso der immer wieder im Vortrag erwähnte "1&1 Homeserver" eigentlich eine 7490 sein soll. Es gab zwar mal eine Zeit, wo anstelle der 7362SL die 7490 von 1&1 geliefert wurde, wenn man den "1&1 Homeserver" bestellt hatte, aber m.W. stand auch auf den Teilen dann immer noch "1&1 HomeServer 50.000
+" (ob da immer die 50.000 standen bis zum Schluß - als die schon Vectoring konnte -, weiß ich allerdings nicht - es geht mir hier um das "Plus") und da könnte man "leistungsmäßig" vermutlich viel größere Unterschiede provozieren, weil die 7362SL sich eher in der Mitte findet und mit den NAS-Services aber eine "eher unberechenbare" Komponente in der Firmware hat (wenn es um Auslastung geht).