Telekom - Keine Ports verfügbar

Die Meinungen gehen hier auseinander. mikrogigant mag kein VoIP. Ich habe mit VoIP allerbeste Erfahrungen gemacht - trotz meiner lahmen Leitung. Ich möchte VoIP - verglichen mit analog - als weitaus besser bezeichnen, und als gleichwertig mit ISDN.
Du vergleichst VoIP mit deinem früheren Analoganschluss, der wohl (auch aufgrund der langen Leitung) nicht störungsfrei lief. Normalerweise sind sogar Analoganschlüsse VoIP mindestens ebenbürtig. ISDN ist es auf jeden Fall.

In Sachen Zuverlässigkeit und Störsicherheit kann VoIP allerdings bis heute der konventionellen Telefonie nicht das Wasser reichen, zumindest solange nicht, wie es über ADSL läuft (VoIP via VDSL, Glasfaser oder Breitbandkabel ist noch ein anderer Fall). Um einen Echtzeitdienst wie die Telefonie über ein IP-Netz zu schicken, das für Echtzeitanwendungen gar nicht konzipiert wurde, sind erhebliche Klimmzüge erforderlich, und auch die schaffen es nicht immer, alle Schwächen zu kompensieren.

ISDN hat eine Auflösung von 8 Bit, eine Abtastrate von 8kHz und überträgt einen Frequenzbereich von 300 bis 3400Hz.
Standard-VoIP ist identisch.
HD-VoIP (ist im Kommen) hat eine Auflösung von 14 Bit, eine Abtastrate von 16kHz und überträgt einen Frequenzbereich von 70 bis 7000Hz. ISDN kann kein HD.
Soweit die Theorie. Die Praxis sagt einerseits, dass es noch lange dauern wird, bis man wirklich HD-Gespräche führen kann, denn dazu müssen die Provider und die Endgeräte beider Teilnehmer HD-Telefonie unterstützen. Außerdem sagt die Praxis, dass ISDN-Qualität zum Telefonieren vollkommen ausreicht. Da braucht man kein HiFi Stereo, es geht lediglich darum, den Gesprächspartner gut zu verstehen (was übrigens auch bei HD-Telefonie nicht immer gegeben ist, wenn z. B. netz- oder codecbedingt einzelne Silben verschluckt werden). Weiterhin sagt die Praxis, dass du nicht auf dem neuesten Stand bist. HD-Telefonie funktioniert nämlich durchaus auch über ISDN: www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=231466. Mit den gleichen Einschränkungen, wie bei VoIP-basierter HD-Telefonie, versteht sich. Die Einschränkungen bestehen im Wesentlichen darin, dass spezielle Endgeräte erforderlich sind, deren Verbreitung noch sehr gering ist.

Annähernd jeder, der DSL hat, telefoniert mittlerweile per VoIP.
Das ist völliger Unsinn. Allein bei der Telekom gibt es Abermillionen von DSL-Anschlüssen, die auf einen konventionellen Telefonanschluss aufsetzen. Auch bei anderen Netzbetreibern wie z. B. Vodafone oder Alice gibt es Millionen von Anschlüssen, bei denen das ebenso ist. Rein IP-basierte Anschlüsse, bei denen auch die Telefonie über DSL läuft, dürften (noch) in der absoluten Minderheit sein. Das wird sich langfristig vermutlich ändern, aber für die Gegenwart trifft deine Aussage schlicht nicht zu.

Lediglich die Telekom machte bisher eine Ausnahme, aber selbst die bietet jetzt standardmäßig VoIP bei Neuverträgen an - mit dem Bonbon, daß man einen viel schnelleren DSL-Upload bekommt (Annex J).
Das "Bonbon" ist in dem Moment gelutscht, in dem man gleichzeitig telefonieren und surfen möchte, denn das (geringe) Plus an Bandbreite, das Annex J bietet (und das sich außerdem nur auf den Upstream beschränkt), wird dann wieder von der Telefonie belegt. Abgesehen davon ist Annex J die Antwort der Telekom auf Kundenbeschwerden wegen zu geringer Bandbreite (im Vergleich zur Konkurrenz). Die Konkurrenz schaltet nämlich schon seit Jahren rate adaptive ADSL2+, wo es von der Telekom nur fixed rate ADSL1 gab, und erreicht so auch mit Annex B schon seit langer Zeit locker die Bandbreiten, die die Telekom jetzt erst mit Annex J versucht zu erreichen.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
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Rein IP-basierte Anschlüsse, bei denen auch die Telefonie über DSL läuft, dürften (noch) in der absoluten Minderheit sein. Das wird sich langfristig vermutlich ändern, aber für die Gegenwart trifft deine Aussage schlicht nicht zu.

Das
sagt mir aber etwas anderes.... (Quelle: Bundesnetzagentur 2008!)
Zumindest dei Analogtelefonie ist überholt.....
 
die Diskussion pro/kontra "herkömmliche Telefonie" ./. VoIP muss glaub jeder für sich selbst bewerten und entscheiden, denn beides hat Vor- und Nachteile.

ISDN ist bsw. unabhängig vom DSL (evtl. VoIP als Fallback) und somit hätte man evtl. im "Notfall" 2 Systeme.
auf der anderen Seite kann man bei VoIP bsw. x-fache an gleichzeitigen Telefongesprächen (je nach Anbieter/Bandbreite) führen, während ISDN nur 2 Kanäle usw. hat.

Og. Auseinandersetzung ist wie POP3 ./. IMAP oder BMW ./.Mercedes ;-)
(damit wir auch die anderen "Spielzeugen eines Mannes" berücksichtigen)
 

Das
sagt mir aber etwas anderes.... (Quelle: Bundesnetzagentur 2008!)
Das von dir verlinkte Dokument heißt "TelAnschlAlternBetrbrId16116pdf.pdf". "TelAnschlAlternBetrbr" übersetze ich mal mit "Telefonanschlüsse alternativer Betreiber". Mit anderen Worten: es geht nur um die Anschlüsse der Telekom-Konkurrenz. Aber auch da sind konventionelle Anschlüsse mit zusammen 6,61 Mio. (ISDN: 4,57 Mio., analog: 2,04 Mio.) gegenüber IP-basierten Telefonanschlüssen deutlich in der Mehrheit. Von der Telekom selbst geschaltete Anschlüsse sind dagegen nicht enthalten, und die dürften trotz der jetzt intensivierten Vermarktung von NGN zu einem noch viel höheren Prozentsatz konventionelle Anschlüsse sein als bei den alternativen Betreibern.

Stutzig gemacht hat mich übrigens der Umstand, dass die Gesamtanzahl der Telefonanschlüsse in dem PDF mit ca. 10 Mio. angegeben war. Es gibt aber bedeutend mehr als 10 Mio. Telefonanschlüsse in Deutschland.

Netter Versuch ;) Immerhin hast du damit aber akapumas Aussage recht eindrucksvoll widerlegt.

@informerex: VoIP vs. PSTN ist nicht wie BMW vs. Mercedes. Das wäre es vielleicht dann, wenn es z. B. um Telekom ISDN vs. Vodafone ISDN ginge. So ist es aber eher wie Fiat vs. Mercedes.

Was die Anzahl der Sprachkanäle bei VoIP betrifft: sollten 2 Kanäle nicht reichen, spricht nichts dagegen, zusätzlich zum ISDN-Anschluss noch einen oder mehrere VoIP-Accounts zu nutzen. So mache ich es ja auch. BTW: die sehr populären Fritzboxen erlauben meines Wissens maximal 4 gleichzeitige VoIP-Gespräche. Mit einer Fritzbox an einem VoIP-basierten Anschluss kann man also maximal 4 Gespräche gleichzeitig führen. Bei ISDN + DSL gehen dagegen gleichzeitig 6 Gespräche ;)

Grüßle

Der Mikrogigant
 
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Danke für die aufschlussreiche Info. Sie erlaubt auch eine Prognose für die Zukunft:

Dem Diagramm kann man entnehmen, dass die Gesamtanzahl an Telefonanschlüssen in den letzten 7 Jahren (2005-2011) kaum zurückgegangen ist und mehr oder weniger konstant bei ca. 38 Millionen lag. Die Anzahl von konventionellen Anschlüssen ist allerdings in dieser Zeit um 9,3 Millionen gesunken, während die von Anschlüssen auf VoIP-Basis bzw. Telefonie über Breitbandkabel um denselben Betrag gestiegen ist (entspricht einem Zuwachs von ca. 1,33 Millionen Anschlüssen pro Jahr). Zu einem Marktanteil von 50% (= 19 Millionen Anschlüsse) fehlen den IP-basierten Anschlüssen aber noch 9,7 Millionen Anschlüsse. Wenn die Entwicklung so weitergeht wie bisher, wird es bei einem jährlichen Zuwachs von 1,33 Mio. noch über 7 Jahre dauern, bis Gleichstand zwischen VoIP und PSTN erreicht ist, und noch 21 Jahre, bis konventionelle Anschlüsse ganz verschwunden sind. In der Praxis wird es vielleicht etwas schneller gehen, weil sich die Entwicklung in Richtung VoIP insbesondere durch das verstärkte Engagement der Telekom auf diesem Gebiet und die zunehmende Verbreitung von Mobilfunk-Anschlüssen beschleunigen wird. Mehrere Jahre werden aber trotzdem ins Land gehen, bevor PSTN und VoIP Gleichstand erreicht haben, und weitere Jahre wird es dauern, bis es gar keine PSTN-Anschlüsse mehr gibt.

Soviel zum Thema "die Mehrheit telefoniert über DSL". Wenn überhaupt, wird das frühestens in einigen Jahren der Fall sein.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
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Die Frage, wieviele "wie Du und ich" über DSL telefonieren, kann sich jeder ganz einfach selbst beantworten, in dem er im Freundes- Bekannten- und Kollegenkreis nachfragt.

Gruß

akapuma
 
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Leute "wie Du und ich" immer noch Vorreiter sind, die gelegentlich mit der Tücke des Objekts zu kämpfen haben. Denn noch ist Telefonieren über DSL mit QoS längst nicht selbstverständlich. Überrascht hat mich deshalb die fast genau so hohe Zahl der VoIP-Telefonierer, die nicht über DSL telefonieren, sondern über das Kabel-TV-Netz. Dort wird ja QoS in den meisten Fällen schon vom Provider mitgeliefert.
 
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Es gibt irgendwo bei Dir in der Nähe eine Vermittlungsstelle. Da sind Schaltschänke mit Einschüben mit Anschlüssen drin. Das sind die Ports. Die Ports, die der Telekom gehören, sind alle belegt.

Telefonica hat komplett eigene "Schränke" also DSLAMs, Überwiegend Huawei im Einsatz. ;)

Wo 1&1 zukauft, darauf hat man keinen Einfluß.

Stimmt, aber man kann mit ziemlicher Gewissheit voraussagen, wenn man lokale Verfügbarkeiten kennt, über wenn 1&1 schalten wird. Zu allererst über Telefonica, wenn nicht verfügbar über Vodafone/Arcor oder QSC. Wenn gar nichts alternatives geht, dann über Telekom. Hat alles mit Einkaufskosten zu tun.

Gruß
Sandra
 

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